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Schwarz wie Samt

Schwarz wie Samt

Titel: Schwarz wie Samt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Trump
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alles bestens gepflegt, aber mein Grundstück sah leicht verwahrlost aus.
    Ich befürchtete, dass meine Mutter sofort mit Kritik aufwarten würde. Doch sie nahm mich nur in den Arm und sagte: „Ach Arven, du fehlst uns so sehr.“ Mein Vater war irgendwie kleiner geworden. Er sah so zerbrechlich aus, dass ich erschrak. Sie betraten zum ersten Mal die kleine Villa und meine Mutter war entzückt: Sie sagte immer wieder überschwänglich: „Ist das reizend hier! Da musst du dich ja wohlfühlen!“
    Ich erzählte ihnen von meinem Studium, das ich angefangen hatte und mein Vater hörte mir zufrieden zu. Was für ein Glück, dachte ich bei mir, dass ich wenigstens das noch zu Stande gebracht hatte. Von Marek erzählte ich ihnen nichts. Mutter fragte nach Ivan. Ich sagte darauf:
    „Den sehe ich ab und zu, aber er ist mit seiner Musik beschäftigt!“
    „Ich bin froh, dass er dich in Ruhe lässt“, antwortete meine Mutter. Ich sah sie nur an und nahm mir vor, sie noch mal zu fragen, sobald ich mit ihr alleine war, was sie über Ivan wusste.
    Meine Mutter hatte die neue Fassadenfarbe und das grüne Leuchtschild über dem Hoteleingang bemerkt und sie fragte: „Habt ihr nur das Schild ausgetauscht oder wurde mehr renoviert?“ Ich lachte sie an und sagte:
    „Kommt mit und lasst euch überraschen!“
    „Der Kolonialstil hat nun auch in Berlin Einzug gehalten“, sagte mein Vater mit einem breiten Lächeln im Gesicht.
    „Ja“, gab ich zu, „es ist mir nichts Besseres eingefallen!“ Auch meine Mutter fand die Idee mit der Einrichtung gut und zu Frau Koch gewandt sagte sie scherzend:
    „Wenn erst der Rest des Hotels noch Arvens Hand zu spüren bekommt, dann können wir uns auf etwas gefasst machen!“ Sie drückte mich an sich und sagte zu Frau Koch:
    „Vielleicht können sie unsere Koffer hinaufbringen lassen. Wir müssen uns jetzt etwas ausruhen. Mein Mann braucht seine Pausen.“
    Ich nutzte die Gelegenheit, Frau Koch nach Ivan zu fragen. Aber sie sah mich nur abweisend an und antwortete: „Ivan, den wirst du schon noch kennen lernen.“ Mit dieser Aussage ließ sie mich stehen.
    Als ich wieder in meinem Häuschen war, klingelte das Telefon. Es war Marek. Er klang niedergeschlagen.
    „Willst du nicht herkommen, um dich von mir zu verabschieden!“, fragte ich zaghaft. Marek musste wieder auf Tournee gehen.
    „Es wäre mir lieber, wenn wir uns in der Stadt treffen könnten.“, antwortete er.
    „Wie du willst“, treffen wir uns am Potsdamer Platz?“
    „Ja, gut, ich bin in 20 Minute da, antwortete Marek. Dort waren wir schon einmal in einem netten kleinen Café gewesen. Ich nahm mir fest vor, Marek so lange zu fragen, bis er mir Ivans Geheimnis mitteilen würde.
    Marek saß schon auf unserem Platz, als ich ankam. Er stand auf und nahm mich in die Arme und küsste mich. Während wir uns setzten, hielt er meine beiden Hände und sagte:
    „Du fehlst mir jetzt schon und ich bin noch gar nicht fort.“ Ich sah ihm fest in die Augen und sagte:
    „Marek ich will wissen, was zwischen dir und Ivan vorgefallen ist. Diese Sache macht mich verrückt!“
    Marek sah mich traurig an.
    „Arven, bitte frage mich nicht, ich kann es dir beim besten Willen nicht sagen!“
    „Hast du gar kein Vertrauen zu mir?“
    „Das was zwischen Ivan und mir ist, geht nur uns etwas an und niemand kann uns dabei helfen!“, sagte er resigniert.
    „Ich liebe dich und ich verspreche dir, dass alles gut wird“, fügte er hinzu.
    „Wenn ich das nur glauben könnte.“, gab ich ihm zur Antwort.
    Ich musste es einsehen, Marek war nicht bereit, sein Geheimnis mit mir zu teilen, so sehr ich ihn auch drängte. Ich wollte die letzten Minuten vor seiner Abreise nicht damit verbringen, ihn weiter zu fragen. Wir würden uns mindestens einen Monat nicht mehr sehen. Die Tour ging dieses Mal in den Süden der Republik. Marek sagte:
    „Wenn wir bei dieser Tour in Süddeutschland den gleichen Erfolg haben wie im Osten, werden wir künftig nur noch Auftritte im Westen buchen. Wir verdienen damit viel mehr Geld. Nachdem Ivan unsere Manager ist, werden wir uns nach seinem Plan richten müssen.“
    „Vertragt ihr euch wieder?“, fragte ich Marek.
    „Vertragen ist zu viel gesagt. Aber er lässt mich in Ruhe, solange er nicht weiß, dass ich mich wieder mit dir treffe!“
    Ich schüttelte den Kopf. „Was geht Ivan das an, wenn ich mich mit dir treffe?“ Ich wurde wütend. War es nicht genug, dass ich Salman nicht bekommen hatte. Würde man mir Marek auch

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