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Schwarz

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Titel: Schwarz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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Verantwortung dafür übernehmen, was Männer wie der Witwenmacher tun würden, wenn ich mitten in der Abwicklung des Geschäfts von der Bildfläche verschwände. Das war eine verdeckte, aber eindeutige Drohung – ich würde sterben, wenn ich ausstiege. Als ich mich dann scheinbar seinem Willen untergeordnet hatte, verdoppelte er mein Gehalt und beförderte mich zum Senior Consultant. Ein echter Witz. Ich spielte mehr denn je die bereitwillige Helferin, und allmählich begann Hofman mir wieder zu vertrauen. Ich erfuhr weitere Einzelheiten.«
    Je länger Katarina Kraus erzählte, umso angespannter wurde Karas Gesichtsausdruck. »Du hast die ganze Zeit die Wahrheit gewusst. Ewan ist völlig sinnlos gestorben und …«
    »Hör mir bitte bis zum Schluss zu. Wenn ich Hofman angezeigt hätte oder geflohen wäre, hätte man mich umgebracht. Das ist sicher. Deshalb habe ich Kontakt zu Ewan Taylor aufgenommen und ihm gerade so viel verraten, dass er dem Raketenprojekt des Witwenmachers auf die Spur kam. Ich dachte, niemand würde erfahren, welche Rolle ich dabei gespielt hatte. Und Ewan könnte den Dank und den Ruhm für die Aufdeckung des Raketenplans ernten. Damals war noch nicht zu befürchten, dass Hofman Ewan umbringen lassen würde. Aber dann erfuhr Ewan etwas über Sibirtek, und das wurdeihm zum Verhängnis. Das konnte ich nicht voraussehen«, sagte Katarina Kraus und schaute Kara mit einem flehenden Blick an.
    »Du warst das! Deinetwegen wurde Ewan umgebracht?« Kara war überrascht und wütend zugleich.
    »Du hattest Glück«, fuhr Katarina Kraus fort. »Hofman musste auch dich ausschalten, weil du der Einzige warst, mit dem Ewan über seine Ermittlungen gesprochen hatte. Allerdings habe auch ich nicht herausbekommen, wie viel du wusstest, obwohl ich mich mehrmals mit Ewan getroffen habe. Der Mord an zwei UN-Mitar beitern innerhalb von zwei Tagen hätte das Interesse der Öffentlichkeit zu sehr auf Khartoum gelenkt. Deshalb wollte Hofman die Ereignisse in der Villa des Witwenmachers so inszenieren, dass man annehmen musste, du hättest ihn ermordet. Auf dein Konto wurden dreißigtausend Euro überwiesen, und du solltest auf frischer Tat ertappt werden. Aber der Plan schlug fehl, weil Baabas vor der Villa auftauchte und der Killer nicht den vorgesehenen Fluchtweg benutzen konnte. Und nachdem du deine Informationen an das UNODC weitergeleitet hattest, brauchte man dich nicht mehr zu töten. Der Schaden war schon eingetreten.«
    »Brauchte man mich nicht mehr zu töten? Und was war das im Hotel ›Vaakuna‹?«, erwiderte Kara aufgebracht.
    »Ich habe dich doch gewarnt. Denn ich ahnte, dass Hofman dich nun wieder beseitigen wollte, weil du von Mettälä neue Geheimnisse erfahren hattest. Doch von der Rolle, die Sibirtek spielt, dürfen die Behörden nichts erfahren. Hofman hütet Sibirtek wie seinen Augapfel. Als Forslund dir verraten hatte, dass Hofman etwas mit Sibirtek zu tun hat, wusste ich, dass du verloren bist. Durch Sibirtek erfährt Hofman alles, was in Finnland passiert, sie haben das ganze Land unterwandert. Deine Treffen mit Mettälä und Forslund sind Sibirtek und Hofman unverzüglich zu Ohren gekommen.«
    »Wenn du sofort verraten hättest, was du wusstest, dann wären die Behörden imstande gewesen, das alles zu verhindern: Ewans Tod, den Raketenanschlag …« Kara schaute Kraus verächtlich an.
    »Ich wusste nicht, was man mit den Raketen vorhatte, der erste Anschlag war auch für mich ein totaler Schock«, versicherte Katarina Kraus.
    »Der erste? Sind es mehrere Raketen?«, fragte Kara.
    Katarina Kraus lächelte bedrückt. »Jetzt kommen wir zum Kern der Sache. Es werden fünf Anschläge gegen Geschäftsräume der UN, des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank angedroht, wenn man nicht auf die Forderungen der Erpresser eingeht. Die nächste Rakete wird in knapp drei Tagen abgefeuert, am Montagmorgen um neun Uhr UTC-Zeit.«
    Kara musste sich setzen. Man hatte ihn absichtlich im Dunkeln gelassen, Betha und Birou wussten garantiert von der Raketendrohung.
    Katarina Kraus fuhr nach einer kurzen Pause fort. »Ich habe Angst, das gebe ich zu. Wenn Hofman erfährt, dass ich den Behörden alles verraten habe, ist das mein Todesurteil. Deshalb habe ich darauf gewartet, dass jemand die restlichen Raketen findet, entweder du oder die internationale Gemeinschaft, damit die bevorstehenden Anschläge verhindert werden können. Aber jetzt bleibt einfach keine Zeit mehr, ich kann nicht länger warten. Ich

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