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Schwarz

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Titel: Schwarz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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der Festplatte des Computers in seinem Büro, aber seine persönlichen Dateien bewahrt Ukkola vielleicht nur auf seinem Computer zu Hause auf«, sagte Jonny Karlsson und wandte sich Kati Soisalo zu.
    »Was für einen Computer nutzt Ukkola zu Hause, weißt du, ob der eine Firewall hat?«
    Sie dachte einen Augenblick nach. »Vor zwei Jahren besaß er einen Laptop. Zur Firewall kann ich nichts sagen, ich habe diesen PC nie benutzt.«
    »Na, das wird sich schon herausstellen.« Jonny sah nachdenklich aus. »Von außen in das interne Netz der Polizei einzudringen ist schwierig und würde zu viel Zeit in Anspruch nehmen. Die KRP hat gute Firewalls, ihr Netz ist als eigenständige Kabeleinheit aufgebaut und gegen Anschlüsse von außen und gegen das Internet abgeschirmt. Es enthält auch ziemlich viele Fallen, und immer, wenn eine von ihnen ausgelöst würde, müsste ich vor einem neuen Versuch ein paar Tage warten, sonst würde man bei der KRP bemerken, dass jemand ihr System aktiv cracken will. Wir müssen auf legalem Wege in das System kommen, über den PC eines Polizisten, das heißt, über den von Ukkola. Der ist ein hohes Tier und deshalb bestimmt berechtigt, die meisten Ermittlungsdaten der KRP einzusehen. Wenn ich den Computer eines einfachen Polizisten kapere und auf diese Weise Informationen zu allen Ermittlungen der KRP suche, dann würde deren Server garantiert Alarm schlagen.«
    »Klar, dann machen wir es so.«
    »Wir haben den Vorteil, dass Ukkola dich kennt und sogar Post von dir erwartet. Du hast doch gesagt, dass er dir befohlen hat, ihm zu berichten, was Leo Kara macht.«
    Kati Soisalo nickte.
    »Bist du dir jetzt wirklich darüber im Klaren, dass du an einer Straftat mitschuldig bist, wenn du mir hilfst?«
    »Die wahrscheinlichste Anklage wäre Beihilfe zu schwerem Dateneinbruch, dafür kriegt man eine Geldstrafe oder im Höchstfall zwei Jahre Gefängnis«, antwortete Kati Soisalo mit ernster Miene. »Und da für denjenigen, der Beihilfe leistet, der gemilderte Strafrahmen gilt, würde ich als Nichtvorbestrafte im schlimmsten Fall zu dreißig Tagen auf Bewährung verurteilt.«
    »Du würdest aber deine Arbeit verlieren.«
    »Das stimmt nicht. Ich bin nicht Mitglied des Anwaltsverbandes, und niemand kann mich daran hindern, eine Rechtsanwaltskanzlei zu führen. Wenn man berücksichtigt, was für fromme Gemeindemitglieder ich in der Regel vertrete, kann es gut sein, dass eine Geldstrafefür den Einbruch in den Computer eines Chefs der KRP mir nur zusätzliche Klienten einbrächte.«
    »Na gut«, sagte Jonny. »Man kann auf unterschiedliche Weise in einen Computer eindringen und ihn kapern. Die einfachste Alternative für uns besteht darin, in der E-Mail, die du Ukkola schreibst, einen pdf-Anhang zu verstecken. Wenn er den öffnet, startet er zugleich einen Trojaner, das heißt ein Programm, mit dessen Hilfe wir in seinen Computer gelangen. Ich habe mehrere geeignete, die einsatzbereit sind.«
    »Das hört sich gut an, machen wir es so.«
    »Aber das genügt nicht. Wir sind von Ukkolas Zeitplan abhängig, solange wir seinen Computer nur dann nutzen können, wenn er sich eingeloggt hat. Falls Ukkola seinen Computer selten nutzt, könnte es ewig dauern, bis wir finden, was wir suchen.«
    Kati Soisalo wurde allmählich ungeduldig.
    »Wir müssen eine effizientere Malware einsetzen und Ukkolas Festplatte spiegeln. Ich habe auch für diesen Zweck ein fertiges Programm,
Sparta300
. Das habe ich Anfang des Jahres entwickelt, als ich bei einem Bankdirektor … Naja, vielleicht ist es besser, wenn du das nicht weißt«, sagte Jonny grinsend.
    »Wenn Ukkola den pdf-Anhang deiner Mail öffnet, lädt er zugleich
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auf seinen Computer. Das hat fünf Megabyte, und seine erste Aufgabe ist es, Ukkolas PC zu booten. Wenn er seinen Computer wieder startet, installiert sich das gesamte
Sparta300
auf dem PC. Und wenn Ukkola sich dann ins Internet einloggt, wird
Sparta300
aktiviert, überwindet die Firewall und beginnt die Daten der Festplatte zu kopieren. Das Programm übermittelt die Daten in kleinen Mengen, bis auf meinem Computer eine vollständige Kopie von Ukkolas Festplatte entsteht. Und wenn die Kopie fertig ist, wird er sich jedesmal beim Einloggen in seinen Computer gleichzeitig in die Kopie seiner eigenen Festplatte auf meinem PC einloggen. Dann können wir Ukkolas ›neue‹ Festplatte nutzen, wann wir wollen, und in Echtzeit verfolgen, was er anstellt, ohne dass die Alarmsysteme des KRP-Servers etwas

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