Schwarzbuch Wachtturmgesellschaft - der verborgene Januskopf (Will Cook und die Wachtturmgesellschaft) (German Edition)

von 13,4 % gegenüber dem Vorjahr.
    Gemessen am letzten offiziellen Preis von DM 0,50 in Deutschland, der dieser Rechnung zugrundegelegt wird, ergibt das einen Umsatz von 450 Millionen Mark. Rechnet man die Einnahmen von rund 77 Millionen Büchern und Bibeln dazu, kommt man gut und gern auf einen weltweiten Jahresumsatz von einer Milliarde DM.
    Unter Berücksichtigung der vergleichsweise geringen Produktions- und Vertriebskosten kann man auch selbst bei vorsichtigen Schätzungen auf einen Gewinn von mehreren Hundert Millionen DM kommen, ohne die Spenden zu berücksichtigen, die der Gesellschaft regelmäßig zufließen. Die Einnahmen aus dem Vertrieb der Publikationen und der Spenden werden als Einnahmen aus den Subskriptionsrechten,
    „die die WTG von den einzelnen Länderorganisationen verlangt, verbucht. Die Beträge für diese Rechte sind aber in Wirklichkeit der Gewinn, den die einzelnen Länder aus den Buchverkäufen erzielen und dann an das Hauptbüro in New York überweisen.
    Bei den Länderorganisationen ist zu unterscheiden, ob sie eine Korporation nach amerikanischem Recht sind, wie der Länderzweig in der Schweiz, oder ein gemeinnütziger Verein, wie in Deutschland ...
    Selbst ein gemeinnütziger Verein kann z. B. über Spenden oder wirtschaftliche Aktivitäten, wie Buch- oder Zeitschriftenverkauf Gewinn machen. Das ist erlaubt. Sie müssen nur dem Zweck der Satzung entsprechen und demgemäß verwendet werden“, 176
    worüber im Falle der WTG allerdings jede weiterführende Information fehlt.
    Unberücksichtigt bleiben bei dieser Betrachtung die Gewinne, die von der WTG bei Bau, Finanzierung, inklusive der Zinsen und dem Verkauf von Königreichssälen weltweit erwirtschaftet werden, sowie der Vermögenszuwachs, der sich aus dem weltweiten Immobilienbesitz der WTG ergibt. Ebenso wenig gehen die Spenden in den Versammlungen, mit denen die hauptamtlichen Kreis- und Bezirksaufseher der Gesellschaft direkt unterstützt werden, in die Rentabilitätsberechnung der Organisation ein. Diese erhalten, wie bereits erwähnt, nur ein geringes Salär von der Gesellschaft, mehr eine Art Taschengeld, und sind von daher auf zusätzliche Einkünfte angewiesen. Benzingeld nannte man das in Südafrika.
    Durch bloßen Zufall wurde der Rechnungsabschluss der Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania vom 31. August 1998 bekannt. Demnach wurde das Rechnungsjahr 1997/98 mit einem Reinvermögen von über 604 Millionen Dollar eröffnet und schloss mit mehr als 705 Millionen Dollar. Ein Vermögenszuwachs von mehr als 100 Millionen Dollar in einem einzigen Jahr kann sicherlich als bemerkenswert gelten.
    Es muss auch in Erwägung gezogen werden, dass es weitere miteinander verschachtelte und verbundene Korporationen gibt und die genannten Zahlen nur eine der vielen, nämlich die Watchtower Bible and Tract Society of Pennsylvania, betreffen.
    Kein Wunder daher auch, wenn die The Watchtower Bible & Tract Society Inc. New York im Jahr 2001 mit einem Umsatz von 951 Mio. Dollar den achten Platz unter den vierzig umsatzstärksten Firmen von New York City einnahm und entsprechend gelistet worden ist.
    Angesichts dieser finanziellen Größenordnungen ist es verständlich, wenn die WTG keinerlei Angaben über ihre finanziellen Verhältnisse macht und alle Bitten um Einblick in ihre wirtschaftlichen Verhältnisse zurückweist.
    Ein solches Vermögen, das zudem noch jährlich anwächst, ist eindeutig mehr als „das zum Leben Notwendige“, insbesondere für eine Religion, die von ihren Anhängern Bescheidenheit verlangt und selbst in den USA den steuerfreien „Charity“ Status einer „Non-Profit Corporation“ (gemeinnützige Körperschaft) genießt.
    Es lässt sich sicherlich nicht behaupten, dass die geistigen Führer der Zeugen Jehovas trotz der beschriebenen Extravaganzen in Saus und Braus leben oder stattliche Managereinkünfte beziehen würden.
    Es lässt sich aber auch nicht bestreiten, dass die Wachtturmgesellschaft jedes Jahr Gewinne, teilweise in dreistelliger Millionenhöhe, in US-Dollar erzielt. Geld, das tatsächlich nur zu einem Teil vom weltweiten Predigtwerk aufgezehrt wird und über dessen endgültigen Verbleib es keinerlei offizielle oder inoffizielle Informationen gibt, sodass im Falle einer Nichtausschüttung über Dividendenzahlungen an die Aktionäre davon auszugehen ist, dass der Wert der Aktien entsprechend kumulativ anwächst.
    Die Gesellschaft geißelt den Reichtum anderer Religionen und kritisiert