Schwarzbuch Wachtturmgesellschaft - der verborgene Januskopf (Will Cook und die Wachtturmgesellschaft) (German Edition)
angegriffenen Kirchen.
Schon aufgrund ihres Status‘ der Steuerbefreiung in den USA, eines Konkordats in Italien und dem langjährig verfolgten Ziel, in Deutschland als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannt zu werden, um nur einige Beispiele zu nennen, nimmt sie die gleichen nachteiligen Folgen für die Allgemeinheit der Steuerzahler in Kauf. Trotz ihrer eigenen materialistisch geprägten Ausrichtung hat die WTG keine Probleme damit, derartige Praktiken bei anderen, insbesondere bei den Kirchen, zu verurteilen und ansonsten auch die Brüder in der eigenen Organisation vor der Liebe zum Geld, vor Materialismus und vor ungerechtem Gewinn zu warnen. 199
Inwieweit und wie lange die Wachtturmgesellschaft diese Janusköpfigkeit angesichts der freien Verfügbarkeit kritischer Informationen noch ohne nachhaltigen Vertrauensverlust durchhalten kann, muss zunächst dahingestellt bleiben. Insbesondere in Ländern mit Pressefreiheit und freiem Zugang zu Informationen wird mehr und mehr Zeugen klar, dass christlicher Anspruch und erlebte Realität sich in der Organisation nicht in Deckungsgleichheit befinden.
Wie reagiert die Gesellschaft auf diese Bedrohung und welche Strategien verfolgt sie, um ihre Interessen zu schützen?
Teil IV Das zweite Gesicht des Januskopfes
Der „göttliche“ Führungsanspruch der WTG
An der Existenz eines janusköpfigen Charakters der Wachtturmgesellschaft kann es nach Auswertung aller erreichbaren Informationen keinen Zweifel geben. Dem Vorgehen der WTG liegt ganz offenkundig ein Schema zugrunde.
Die Organisation hält die Zeugen Jehovas als Vertriebspersonal zugunsten ihrer machtpolitischen und wirtschaftlichen Ziele über ihren „göttlichen Alleinvertretungsanspruch“ in geistiger Sklaverei. Dabei bedient sie sich in gekonnter Weise des in langen Jahren aufgebauten und gefestigten Anspruchs, die einzige, von Gott legitimierte und von ihm durch seinen Sohn Jesus geistig geführte Autorität zu sein.
Obwohl die leitende Körperschaft, vor allem bei Gelegenheiten, bei denen ihre Unvollkommenheit offenkundig geworden ist, von sich behauptet, dass sie nicht unfehlbar sei, beansprucht sie gegenüber ihren Anhängern absoluten Gehorsam.
„Es sind verantwortliche Herren, die sich selbst und ihresgleichen das Recht einräumen, eine abweichende Meinung zu vertreten , aber von allen anderen strikte Linientreue fordern; Männer, die anderen misstrauen, wenn sie von ihrer Gewissensfreiheit Gebrauch machen, von diesen aber zugleich erwarten, dass man ihnen und ihren Entscheidungen unbesehen vertraut , während sie sich selbst das Recht nehmen, illegale Machenschaften und offenkundige Verdrehung von Tatsachen als mit ihrem Gewissen vereinbar auszugeben .“ 200
Die Zeugen Jehovas sollen die den unvollkommenen Menschen innewohnende Versuchung, sich selbst ein Urteil bilden zu wollen und eine eigene Entscheidung, vielleicht sogar nach gründlichem Nachdenken über den Sachverhalt zu treffen, abbauen.
Sie sollen gehorchen. Und zwar unverzüglich und gewissenhaft. Alles andere werde von Jehova nicht geliebt.
„Ein Hindernis, Gehorsam und Unterwürfigkeit zu zollen, ist die Neigung des unvollkommenen Menschen, ein Urteil darüber zu fällen, ob die Anweisungen, die ihnen zukommen, richtig seien oder nicht. Statt diese durch Christus durch die Organisation anzunehmen, überlegen sie bei sich oder diskutieren mit anderen darüber, was sie tun sollen. So zu handeln mag in der gegenwärtigen bösen Welt normal sein, aber Jehova liebt es nicht.“ 201
Also nachdenkliche Menschen, die ihr Gewissen prüfen, ob sie eine Handlung rechtfertigen können, werden nach Auskunft der WTG von Jehova nicht geliebt. Dafür aber diejenigen, die „bereit sind, schnell zu gehorchen“ 202 – ohne nachzudenken oder zu fragen.
Kann das wirklich so sein? Gilt der biblische Grundsatz, der dazu auffordert, jede inspirierte Äußerung darauf zu prüfen, ob sie von Gott stammt, 203 nicht mehr? Fürchtet die WTG, dass eine gründliche Prüfung ihrer Bibelauslegungen sie als falschen Propheten entlarven könnte?
Die Organisation der Zeugen Jehovas behauptet zwar, keine inspirierten Aussagen zu machen, da es sich auch bei ihrer Führung um unvollkommene Menschen handele, trifft jedoch andererseits Anweisungen im Namen Gottes als sein Sprachrohr und fordert einen absoluten Gehorsam. Einen Gehorsam, der selbst den Staat und die Verpflichtungen, die er seinen Bürgern legitimerweise abverlangen muss, auf die
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