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Schwarze Blüte, sanfter Tod

Schwarze Blüte, sanfter Tod

Titel: Schwarze Blüte, sanfter Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Thürk
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Versuch, den Filipino weiter auszuforschen. Es gab schließlich den verschwundenen Ehemann, dessentwegen ich eigentlich hier war.
    Â»Und Mister Blair?« fragte ich Mano. »Sie wissen, von wem ich rede? Der Amerikaner, der in Waialae wohnte ...«
    Er hauchte schnell: »Das war vorher!«
    Â»Und das bezahlte Imai, oder?«
    Er nickte. Aus den Haaren lief ihm über die nur sehr schwach wahrnehmbare Stirnnarbe, die mir Tamasaki als Erkennungszeichen geschildert hatte, immer noch Hühnerblut auf das Gesicht, in die Augen. Mein Instinkt sagte mir, daß er die Wahrheit gesprochen hatte. Immerhin eine Wahrheit, mit der keiner von uns gerechnet hatte, die alle Vermutungen, denen wir nachgejagt waren, auf den Kopf stellte.
    Â»Was wolltest du bei Osborn auf dessen Landsitz, oben im Hanalei-Tal?«
    Â»Mister Imai nicht zu finden, in Honolulu. Ich will Mister Osborn fragen, wo ist er. Mister Osborn verreist. Ich muß Auftrag ausführen. Deshalb ich nachfahren, zu Bungalow in Hanalei ...«
    Das Dunkel lichtete sich. »Wo hast du Mister Blair umgeschossen?«
    Es kam keine Antwort, und ich gab kurzerhand Kalapano das Zeichen, den Filipino nochmals über die Reling zu hieven. Als Manos Füße sich noch etwa einen Meter über dem Wasser befanden, schrie er angstvoll: »Halt! Bitte! Ich mache das in Studio von Mister Imai, wenn Mister Blair kommt zu Besuch und wartet in Vorzimmer ...«
    Dort, wo sie mich umgeschlagen hatten! Was hatte ich für ein Glück gehabt!
    Es war mir, als hörte ich von unten aus dem Salon ein Räuspern.
    Â»Schnalle ihn wieder an den Mast!« wies ich Kalapano an.
    Der zog den Filipino murrend hoch. Ich verstand gerade noch, wie er murmelte:« Viel länger hätte ich ihn gar nicht halten können, das Seil rutscht ...«
    Leo Tamasaki grinste mich fröhlich an, als ich über die letzte Stufe in den Salon trat. Ich sah, daß er inzwischen mehrere Büchsen Bier geleert haben mußte.
    Â»Das hätten wir beide nicht gedacht, wie?« empfing er mich.
    Ich machte ihn aufmerksam: »Eigentlich müßten Sie das Bier schmeißen, nicht ich – schließlich habe ich zusammen mit Kalapano für die Polizei die Arbeit gemacht. Die Dreckarbeit sogar!«
    Er hörte nicht auf zu grinsen. »Aber die habt ihr beide hervorragend gemacht! Hätte kein Polizist besser machen können. Abgesehen davon, daß ein Polizist das gar nicht hätte machen dürfen! Dienstvorschriften! Heiliges Wort. Kommt gleich hinter der Bibel!«
    Â»Wunderbar. Jetzt locht ihr Mano ein, und dann Osborn und Imai, und jeder wird die Weisheit der Polizei von Honolulu besingen. Aber an uns wird keiner denken. Uns gibts überhaupt nicht! Keiner fragt nach unbekannten Helden ...«
    Â»Mag sein«, gab er zu. »Aber die Leute werden schon nach etwas fragen. Nämlich wo denn eigentlich die Leiche von Blair ist. Ohne Leiche ist das Gestammel dieses Herrn Killers nicht soviel wert wie eine Blume am Hut!«
    Er behielt recht. Mano, kaum daß er von der Polizei Honolulus in Haft genommen war, bekam Besuch vom Anwalt des Studios Southern Islands , und mit dessen Hilfe widerrief er alles, was er vor der Polizei ausgesagt und vor uns zuvor zugegeben hatte. Was blieb, war eine Anklage wegen unbefugten Waffenbesitzes.
    Sie behielten ihn in Haft. Eine Kaution wurde abgelehnt. Osborn wurde vernommen, ohne daß er etwas von Manos Geständnis erfuhr. Er kam ebenfalls sofort in Haft. Hana Teoro sagte kein Wort. Die Polizei ordnete an, daß sie sich auf absehbare Zeit in Honolulu aufzuhalten hätte.
    Als ich nach Waialae kam, fand ich eine sehr still gewordene Laureen vor.
    Â»Ich beginne damit, mich abzufinden, daß ich Witwe bin«, sagte sie traurig, nachdem ich ihr berichtet hatte, was in der Zwischenzeit gelaufen war.
    Sie schüttelte hilflos den Kopf, als sie von der Aussage Manos hörte. Aber sie wollte das alles noch nicht so recht glauben. Ich sagte ihr, bevor ich an dem Dalmatiner vorbei das Haus verließ, wir würden in den nächsten Tagen alles mögliche unternehmen, um herauszufinden, wo die Leiche Wesleys geblieben war, nachdem Mano, wie er selbst zugab, ihn erschossen hatte.
    Einen Plan dafür hatte ich inzwischen. Und Kalapano würde dabei sein, er brannte darauf, die Lösung des letzten Rätsels mitzuerleben. Was hätte ich nur ohne diesen Burschen hier in Honolulu angefangen!
    Laureen Blair sah mir

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