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Schwarze Blüte, sanfter Tod

Schwarze Blüte, sanfter Tod

Titel: Schwarze Blüte, sanfter Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Thürk
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zog, ohne zu antworten, noch eine Kurve, bis er über einer der Molen war. Da wies er nach unten.
    Â»Die mit dem hellen Deck und den grünen Streifen um den Rumpf!«
    An Deck war niemand zu sehen. Der Pilot erkundigte sich: »Kennen Sie den Bungalow des Herrn, dem das Boot gehört?«
    Â»Sie kennen ihn wohl?«
    Es stellte sich heraus, daß er tatsächlich wußte, wo er lag.
    Â»Ich fliege oft genug Leute hier durch die Gegend, und ich höre zu, wenn sie reden. Natürlich weiß ich, wo der Eigentümer der Shikoku sein Domizil hat. Ein ziemlich schönes Domizil ...«
    Er machte uns auf einen flachen Bau aufmerksam, der in einem parkähnlichen Gelände lag. Ein idyllischer Ruheort.
    Ich sah die schmale Fahrstraße, die in geziemender Entfernung an dem Grundstück vorbei zur Küste führte, und zwar an eine Stelle, die nicht weit vom Anfang der Mole lag, an der die Shikoku vertäut war.
    Viel mehr war wohl aus der Luft nicht auszumachen, und als der Pilot vorschlug, an einem Platz zu landen, den er schon öfters benutzt hatte, und von dem er meinte, er läge günstig, stimmte ich zu.
    Ich bezahlte den Flug. Auch den Rückflug, ohne daß wir ihn brauchten, denn wir rechneten da mit anderen Möglichkeiten. Der Flieger schätzte sich glücklich, so spendable Passagiere zu haben. Er versicherte, er werde vorsichtshalber genau vierundzwanzig Stunden am Flugplatz warten, falls wir ihn doch noch brauchen würden. Der Flug sei ja bezahlt. Falls wir nicht kämen, würde er sich dann für den Rückflug andere Passagiere suchen. Die zu finden, war auf einem solchen Ferieneiland nicht schwer. Als wir ihm endlich klarmachen konnten, er habe uns nun genug gedankt, ließ er den Helikopter steigen, und wir machten uns auf in Richtung Strand.
    Eine Stunde beobachteten wir die Shikoku , aber auf der rührte sich nichts.
    Ich hatte den Verdacht, daß sich aber doch jemand an Bord befand. Ein Schiff wie dieses läßt man nicht unbewacht am Steg liegen, es sei denn, der Anlegeplatz ist kontrolliert. Hier aber gab es keine Kontrolle, das konnten wir auch beobachten.
    Â»Vielleicht schläft ja jemand in dem Ding«, äußerte sich Kalapano. »Das soll es auch tagsüber geben ...«
    Er grinste dabei. Ich hatte die Pistole eingesteckt, und Kalapano hatte ich mit mehreren Paaren Handschellen aus dem Bestand Leo Tamasakis versorgt, dazu hatte er eine Rolle Packband bekommen, dieses zähe, kräftig klebende Zeug, für den Fall, daß die Handschellen nicht reichten.
    Als ich Hunger bekam, machte mich Kalapano auf eine dieser praktischen Schnellgaststätten aufmerksam, etwas höher auf dem Strand, an der Straße gelegen. Sie schien anständig geführt zu sein, denn ein freundliches Mädchen komplimentierte uns sogleich zu einem Tisch im Freien, im Schatten einer Palme. Von hier aus konnten wir sogar die Shikoku sehen.
    Ob wir Fast Food möchten, etwa Hamburger, Hot Dog, Cheeseburger, Salate, oder ob wir lieber etwas aus der hervorragenden Küche des Hauses hätten, das würde zwar ein paar Minuten länger dauern, aber das Mädchen versicherte uns, es lohne sich.
    Kalapano sah mich fragend an. Ehe er etwas äußern konnte, kam mir eine Idee. Ich fragte sie mit dem harmlosesten Gesicht der Welt: »Was bevorzugen denn unsere Freunde von der Shikoku da drüben? Wir möchten sehen, ob ihr Geschmack gut ist, und ob wir ihn treffen ...«
    Das Mädchen lachte. »Oh, die zwei Herren, die bestellen meistens Fast Food.«
    Â»Nicht möglich! Heute auch?«
    Sie blickte auf die Uhr am Handgelenk. »Ist aber noch Zeit. Sie haben Big Mac’s geordert und diverse Salate. Und Coca Cola.«
    Ich hatte ins Schwarze getroffen. Kalapano sah mich bewundernd an, etwa so mußten die alten Hawaiianer zu Pele aufgeblickt haben, falls sie ihnen jemals erschienen war.
    Â»Schaffen wir noch ein paar Hot Dogs bis dahin?« fragte ich.
    Sie lachte wieder. »Spielend! Für jeden zwei?«
    Ich nickte. Und dann winkte ich dem Mädchen verschwörerisch zu, bis es mir das Ohr hinhielt, leise kichernd. Ich flüsterte: »Wir wollen die beiden überraschen. Ein Spaß, den wir uns da machen können, wir bringen ihnen das Essen, als Boten Ihres Restaurants!«
    Sie meinte gelassen, mit etwas hintergründigem Lächeln: »Ich sage es Pete. Das ist unser Hausbote, der liefert dort immer an. Aber soweit ich

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