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Schwarze Blumen: Thriller (German Edition)

Schwarze Blumen: Thriller (German Edition)

Titel: Schwarze Blumen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Mosby
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entgegen, und nur für einen Moment zuckte es schmerzlich um ihre Mundwinkel, als sie meine billige Jeans, das entsprechende Hemd und die Turnschuhe sah, in denen ich geschlafen hatte. Man musste ihr lassen, dass sie jeden Anflug von abschätzigem Blick unterdrückte. Ich konnte es ihr eigentlich nicht verübeln, da hier die billigsten Zimmer zweihundert Pfund pro Nacht kosteten und ich nicht so aussah, als könnte ich mir das leisten, ein Eindruck, der durchaus nicht trog.
    »Guten Tag, Sir. Kann ich Ihnen helfen?«
    »Ich hab ein Zimmer reserviert. Neil Dawson?«
    »Ah, ich seh mal nach.«
    Doch die Sorge um die Kosten für ein Hotelzimmer war ein zu banaler Gedanke. Das lag hinter mir. Geld zählte nicht mehr. Ich würde so viel ausgeben, wie ich musste. Wenn es hart auf hart käme, würde ich eben am Strand kampieren, verflucht noch mal, oder im Auto oder gar nicht schlafen.
    »Eine Person für drei Nächte?«, fragte sie.
    »Ja.«
    »Kann ich Ihre Kreditkarte haben, Mr. Dawson?«
    Ich zog sie aus meinem Portemonnaie. Während sie sich um den Papierkram kümmerte, sah ich mich in der Lobby um. Wirklich piekfein. Und ganz schön teuer, was? Denn ich vermutete, dass sich mein Vater den Schuppen hier auch nicht hatte leisten können. Falls er einfach nur hier war, um zu einem Buch zu recherchieren, hätte es auch eine von den billigeren Unterkünften getan, die es hier überall gab – und doch war er hier abgestiegen. Warum? Nur weil die Carnegie-Krimi-Tage hier abgehalten worden waren? Um Wiseman irgendwie näher zu sein?
    Was war der Grund?
    Die Frau riss ein Papier von einem Streifen, faltete es und steckte die Schlüsselkarte hinein. »Soll der Portier Ihnen Ihr Zimmer zeigen, Mr. Dawson?«
    »Nein danke.« Ich nahm die Karte. »Ich hol mein Gepäck später rein.«
    »Gut. Können wir Ihnen heute sonst noch irgendwie behilflich sein?«
    »Ja«, sagte ich. »Sie könnten mir bitte ein Taxi bestellen.«
    »Selbstverständlich, Sir. Wohin geht die Fahrt?«
    Ich gab mir Mühe zu lächeln.
    »Zum Polizeirevier Huntington bitte.«

    Auch wenn mein Vater nahe Whitkirk gefunden worden war, befand sich die Abteilung des kriminaltechnischen Instituts für Fahrzeuge in Huntington, und so wartete sein Wagen dort darauf, von mir abgeholt zu werden. Er stand zwischen Autoleichen, die offensichtlich übler zugerichtet waren, wenngleich sich hinter dem verwaisten Auto meines Vaters kein weniger trauriges Schicksal verbarg. Auch seine letzte Habe aus dem Hotel Southerton lag dort für mich bereit. Mitte der Woche hatte ich einen Anruf und den Bescheid bekommen, sie seien jetzt abholbereit. Zu dem Zeitpunkt hatte ich keine Eile gesehen, doch jetzt wollte ich keine Zeit verlieren. Falls der alte Mann am Telefon die Wahrheit sagte und mein Vater tatsächlich seine erwachsene Tochter aufgespürt hatte, fand sich in seinen Sachen vielleicht irgendein Hinweis darauf, wie er es angestellt hatte.
    Doch als ich an diesem Abend am Wachtisch der Polizei Huntington stand, erwies sich die Abwicklung als ausgesprochen schwierig.
    »Ich bin nicht befugt, den Wagen freizugeben«, erklärte mir der diensthabende Sergeant.
    Ich schüttelte den Kopf. »Das wurde mir aber gesagt.«
    »Na ja, jetzt gilt das offenbar nicht mehr.« Er ratterte mit den Fingern über die Tasten. »Das System ist gesperrt. Normalerweise heißt das, aus irgendwelchen Gründen hat sich die Freigabe verzögert.«
    »Und was wären das wohl für Gründe?«
    »Mal sehen. Wahrscheinlich kann ich Ihnen nichts Konkretes sagen.«
    Was auch gar nicht nötig war. Zum Beispiel, weil sie die Ermittlungen wieder aufgenommen hatten? Das war die einzige Erklärung, die mir in den Sinn kam, folglich musste sich irgendetwas geändert haben. Ich war mir auch ziemlich sicher, dass Hannah Price versucht haben musste, mich zu erreichen. Sie hatte meine Handynummer nicht, und zu Hause war ich seit vierundzwanzig Stunden nicht mehr gewesen, um dort einen Anruf entgegenzunehmen.
    Der Sergeant nickte, als er seine Vermutung bestätigt fand.
    »Ja, da haben wir’s. Sie müssen sich an die Leute von DS Price in Whitkirk wenden. Sie leitet den Fall. Das System sagt nicht, wieso.«
    »In Ordnung.«
    Es war frustrierend. Ich wusste nicht, was ich als Nächstes machen sollte. Ich war um einen möglichen Ermittlungsansatz gebracht und hatte keine Ahnung, welche mir noch blieben. Barbara Phillips hatte mich immer noch nicht zurückgerufen. Ansonsten fiel mir nicht allzu viel ein, wie ich die Sache

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