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Schwarze Engel

Schwarze Engel

Titel: Schwarze Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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gestellt, daß Bosch nicht hören konnte, was gesagt wurde.
    »Wie sieht es aus?« fragte Bosch den Sergeant.
    »Noch haben wir alles im Griff.«
    Bosch klopfte zweimal gegen den Türrahmen und ging mit Entrenkin zum Bereitschaftsraum der Kriminalpolizei weiter. Rider und Edgar waren schon dort. Sie hatten den Fernseher aus dem Büro des Lieutenants gerollt und sahen sich dieselbe Nachrichtensendung an. Die Überraschung war ihnen deutlich anzumerken, als sie sahen, daß Bosch von Entrenkin begleitet wurde.
    Bosch machte Entrenkin mit Edgar bekannt, da dieser am Morgen nicht in Elias’ Kanzlei gewesen war. Dann fragte er seine Partner, was es Neues gäbe.
    »Wie es aussieht, bleiben die Leute vernünftig«, sagte Edgar. »Ein paar Brände, aber damit hat es sich. Ansonsten sind sie eifrig dabei, Elias als den heiligen Howard hinzustellen. Kein Wort davon, was für ein opportunistisches Arschloch er war.«
    Bosch sah kurz Entrenkin an. Ihr war nichts anzumerken.
    »Gut, dann stellt den Kasten mal ab«, sagte Bosch. »Es gibt verschiedenes zu besprechen.«
    Bosch setzte seine Partner über die neuesten Entwicklungen in Kenntnis und zeigte ihnen die drei anonymen Nachrichten, die Elias mit der Post erhalten hatte. Er erklärte ihnen die Gründe für Entrenkins Anwesenheit und daß er Harris dazu bringen wolle, mit ihnen zu kooperieren; außerdem wolle er bei dieser Gelegenheit sehen, ob sie ihn nicht von der Liste der Personen streichen könnten, die als Mörder in Frage kamen.
    »Wissen wir denn überhaupt, wo Harris ist?« fragte Edgar. »Soviel ich mitbekommen habe, war er nicht im Fernsehen. Vielleicht weiß er noch gar nichts von Elias.«
    »Das wird sich zeigen. Seine gegenwärtige Adresse und Telefonnummer waren in Elias’ Unterlagen. Sieht so aus, als hätte ihn Elias woanders untergebracht – möglicherweise, um ihn vor dem Prozeß aus der Schußlinie zu nehmen. Er ist ganz in der Nähe – falls er zu Hause ist.«
    Bosch holte sein Notizbuch heraus und schlug die Telefonnummer nach. Dann ging er an seinen Schreibtisch und wählte sie. Ein Mann meldete sich.
    »Könnte ich bitte Harry sprechen?« fragte Bosch freundlich.
    »Hier gibt’s keinen Harry, Mann.«
    Der Hörer wurde aufgelegt.
    »Jedenfalls ist jemand zu Hause«, sagte Bosch zu den anderen. »Fahren wir mal hin.«
    Sie nahmen einen Wagen. Im Augenblick wohnte Harris in einem Apartment am Beverly Boulevard, nicht weit vom CBS-Komplex. Elias hatte ihn in einer großen Wohnanlage einquartiert, die zwar nicht luxuriös, aber recht passabel war. Und der Beverly Boulevard war kein Vergleich mit der Downtown.
    Das Gebäude hatte eine Sicherheitstür, aber Harris’ Name stand nicht auf der Liste der Hausbewohner neben dem Türtelefon. Bosch hatte zwar die Nummer des Apartments, aber das nützte ihm nichts. Aus Sicherheitsgründen stimmten die Telefonnummern hinter den Namen der Hausbewohner nicht mit den Wohnungsnummern überein. Bosch wählte die Nummer des Hausmeisters, aber es meldete sich niemand.
    »Sieh dir das mal an!«
    Rider deutete auf einen Eintrag für einen E. Howard. Bosch hob die Schultern, als wollte er sagen, es wäre einen Versuch wert, und tippte die Nummer ein. Es meldete sich eine Männerstimme, und Bosch glaubte, es war dieselbe, die sich bei seinem Anruf aus der Polizeistation gemeldet hatte.
    »Michael Harris?«
    »Wer ist da?«
    »LAPD. Wir müssen Ihnen ein paar Fragen stellen. Ich –«
    »Einen Dreck werden Sie. Nicht, wenn mein Anwalt nicht hier ist, kommt überhaupt nicht in Frage.«
    Er legte auf. Bosch rief ihn sofort noch einmal an.
    »Was wollen Sie, verdammt noch mal?«
    »Falls Sie es noch nicht wissen, Ihr Anwalt ist tot. Deshalb sind wir hier. Und jetzt hören Sie zu und hängen nicht gleich wieder auf. Ich habe Inspector General Carla Entrenkin dabei. Wissen Sie, wer das ist? Sie ist Ihre Garantie, daß Sie gut behandelt werden. Wir müssen bloß –«
    »Ist das diese Aufpasserin, die Frau, die dem LAPD auf die Finger klopfen soll, wenn es über die Stränge schlägt?«
    »Genau die. Einen Augenblick.«
    Bosch trat zur Seite und reichte das Telefon Entrenkin.
    »Sagen Sie ihm, daß er nichts zu befürchten hat.«
    Sie nahm den Hörer und bedachte Bosch mit einem Blick, aus dem hervorging, daß ihr jetzt klar war, warum er sie hatte mitkommen lassen. Sie sah ihn an, während sie in das Telefon sprach.
    »Michael, hier ist Carla Entrenkin. Sie haben nichts zu befürchten. Niemand wird Ihnen etwas tun. Wir müssen

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