Schwarze Flotte 02 - Aufmarsch der Yevethaner
sonst aber nichts.
»Ich begreife einfach nicht, weshalb der Raumhafen keine Wartungsarbeiten auf der Parkfläche zulässt«, sagte Akanah, als er zu ihr zurückkehrte.
»Wahrscheinlich, um die Interessen der stationären Wartungsfirmen zu schützen. Die wollen ja schließlich auch ein Geschäft machen, weißt du.« Luke deutete auf die Displays. »Hast du etwas Interessantes gefunden?«
»Atzerri hat keine Flugkontrollzone«, sagte sie. »Wir können direkt in den Orbit springen, wenn wir wollen, und uns einen eigenen Landeplatz aussuchen – alle Raumhäfen sind unabhängig. Wie es scheint, gibt es dort nicht viel Verwaltung.«
»Ich bin schon früher auf Freihändlerwelten gewesen«, sagte Luke. »Freihändler sind das, was am nächsten an Anarchie herankommt. Wenn sie es schaffen würden, ganz ohne Verwaltung und Regierung auszukommen, ohne dabei das Risiko eingehen zu müssen, alles, was sie besitzen, an Banditen zu verlieren, würden sie keine Sekunde zögern. Wie die Dinge jetzt dort geregelt sind, gibt es meistens irgendwelche Rangeleien. Arm oder langsam darf man auf einer Freihändlerwelt jedenfalls nicht sein.«
Luke entging, dass ihr Gesicht sich kurz verfinsterte, spürte aber ein Frösteln der Abneigung, das sie überlief. »Carratos war auch so, als die imperiale Garnison abgezogen war«, sagte sie. »Ich werde mich dort wahrscheinlich wie zu Hause fühlen.«
»Meinst du, dass das für die Fallanassi auch gilt?«
»Wie meinst du das?«
»Nun, ich habe einfach das Gefühl, dass das genauso wenig der richtige Ort für deine Leute ist, wie Teyr das war«, sagte Luke. »Hast du in den Berichten irgendetwas gefunden, das uns einen Hinweis darauf gibt, weshalb sie dorthin gegangen sein könnten – geschweige denn, warum sie dort geblieben sind?«
»Sie sind auch deine Leute«, sagte sie mit einem wehmütigen Lächeln. »Ich habe keine Antwort auf deine Frage. Vielleicht hat Atzerri, weil es so ist, wie es ist, sich besser dazu geeignet, dort unterzutauchen.«
»Ja. Das könnte die Antwort sein.«
»Lass uns nicht Rätsel raten«, sagte sie. »Ist das Schiff sauber?«
»Ich habe jedenfalls nichts gefunden.«
»Dann wollen wir den Flug fortsetzen. Lass uns direkt nach Atzerri springen.«
»Ich habe aber nicht gesagt, dass es keine Leute gibt, die Dinge so verstecken können, dass ich sie nicht finde«, warnte Luke.
»Das weiß ich.«
»Also – sehen wir nach, ob es eine direkte Route von hier aus gibt«, sagte Luke und wandte sich dem Astrogator zu. »Ich habe vor, das nächste Fenster zu nutzen.«
Sie sprangen zwanzig Minuten später, und der Bericht über die Schlammfaultier wartete immer noch auf Coruscant auf seinen Abruf.
Man hätte fast meinen können, das Skiff würde, je länger sie sich darin befanden, immer kleiner werden, und die aufgetretenen Spannungen hatten diesen Vorgang noch beschleunigt. Sobald sie sich auf dem Weg nach Atzerri befanden, schliefen Akanah und Luke daher wieder abwechselnd.
Das funktionierte vor allem deshalb, weil das Geräuschdämpfungssystem so effektiv arbeitete, dass der Vorhang das Schiff praktisch in zwei Welten teilte, hell und dunkel, wachend und schlafend. So konnten Luke und Akanah sich praktisch die ganze Zeit, gleichgültig, auf welcher Seite des Vorhangs sie sich befanden, der Illusion hingeben, allein auf dem Schiff zu sein. Sie legten gerade genug Zeit zwischen den beiden Schichten ein, die sie beide wach blieben, um nicht wie beim Militär üblich die Koje überhaupt nicht kalt werden zu lassen – wenn auch Luke gelegentlich, nachdem er sich hingelegt hatte, Akanahs Körperduft am Fassen wahrnahm.
Der Sprung nach Atzerri dauerte ziemlich lang. Beim ersten Schichtwechsel hatten die beiden Reisenden einander wenig zu sagen – sie wartete ungeduldig darauf, zu Bett zu gehen, und ihn drängte es, die diplomatischen Dateien zu lesen. Beim zweiten Wechsel war es kaum anders, und ihre Unterhaltung blieb höflich und oberflächlich.
Beim dritten Wechsel waren beide bereits wieder einsam genug, um die Gesellschaft des anderen zu begrüßen und sich eine Weile zu unterhalten. Und als der vierte Schichtwechsel kam, riskierte Luke es, ein Thema anzuschneiden, das ihn in der alleine verbrachten Zeit häufig beschäftigt hatte.
»Akanah – wenn es deinen Eid verletzt, mir zu sagen, was in der Schrift stand, weshalb tust du es dann?«
»Weil ich dich als einen von uns betrachte«, sagte sie mit einem Gesichtsausdruck, der leichtes Erstaunen
Weitere Kostenlose Bücher