Schwarze Flotte 02 - Aufmarsch der Yevethaner
gebeten, die Sperre auszuschalten.«
»Ja, das schon. Du hast nur nicht erwähnt, dass dabei nichts passieren kann«, brummte Luke. »Wir starten mit einem Kennzeichen aus einem System und schleichen uns mit einem anderen im nächsten ein – und niemand kann eine Verbindung zwischen den beiden herstellen. Prima. Dieser Typ auf Golkus muss gute Geschäfte machen.«
»Das will er nicht«, sagte Akanah. »Ich hatte den Eindruck, dass er sich als eine Art Ruheständler sieht. Er hat gesagt, er würde das nicht für jeden machen.«
»Na ja – dass er auf Golkus sitzt und nicht auf Talos bestätigt das ja irgendwie«, meinte Luke und schüttelte den Kopf. »Warum hast du mir das nicht gesagt?«
»Habe ich doch«, sagte sie. »Jetzt gerade.«
»Ja schon, aber das ist nicht fair«, meinte Luke.
»Stimmt«, sagte sie. »Ehrlich gesagt, ich wollte damals noch nicht riskieren, es dir zu sagen. Ich wusste ja wirklich nicht, ob es nicht einmal dazu kommen würde, dass ich mich vor dir verstecken muss. Es gibt vieles, was ich beschützen muss.«
»Aber jetzt vertraust du mir.«
»Wenn ich dir nicht vertraue, bin ich ganz alleine«, sagte sie, und ihr Ausdruck wurde besorgt. »Und ich kann das jetzt nicht mehr. Ich wollte das von Anfang an nicht, und jetzt kann ich es einfach nicht mehr. Ich bringe es nicht fertig, mich vor dir zu verschließen, wo ich doch die Nähe zu jemandem brauche.«
»Akanah…«
»Geheimnisse sind wie Mauern, nicht wahr? Sie trennen die Menschen voneinander. Und ich war so lange hinter diesen Mauern alleine, dass ich es einfach nicht mehr ertragen kann«, sagte sie. »Ich werde dich lehren, Schrift zu lesen, Luke. Und wenn du das willst und mir genügend Zeit dafür lässt, lehre ich dich auch alles andere. Du wirst einer von uns werden, ohne Einschränkung – ein Adept des Weißen Stroms. Dann wirst du endlich den Pfad deiner Mutter gehen.«
Luke begriff die Tragweite ihres Angebots. »Ich danke dir«, sagte er gepresst. »Allein die Chance, sie vielleicht zu finden – ich will, dass sie Teil meines Lebens wird – ich brauche ein Gleichgewicht…«
»Aber du hast noch Fragen«, fiel sie ihm ins Wort.
»Ja.«
»Bitte, scheu dich nicht, sie zu stellen, bloß weil du nicht undankbar erscheinen willst. Stell deine Fragen.«
Er spürte, dass sie den Grund seines Zögerns genau erkannt hatte. »Gehört Telepathie mit zu den Fähigkeiten eines Adepten?«
Sie lachte. »Haben die Leute jetzt solche Angst, sich Luke Skywalker genau anzusehen, dass normale Aufmerksamkeit schon auffällt?«
Luke lächelte ein wenig verlegen. »Vielleicht.«
»Die sollten aber keine Angst haben«, sagte sie. »Und jetzt frag mich das, was du mich wirklich fragen wolltest. Etwas aus einem dieser Berichte, nehme ich an.«
»Nein, etwas, das nicht in den Berichten stand«, sagte er. »Du hast Recht gehabt. Dort stand kein Wort über die Fallanassi – nicht auf Lucazec, nicht auf Teyr und auch nicht auf Coruscant oder Atzerri.«
»Du musst dich fragen, ob es wirklich einen Kreis gibt«, sagte sie, »oder ob das alles nur das Märchen einer alten Irren ist, die dich damit locken will.« Sie lächelte schwach und forderte ihn damit heraus, ihr zu widersprechen.
»Ich hatte einfach erwartet, dass da irgendetwas sein würde. Gerüchte, Legenden, Überlieferungen – man kann sich einfach kaum vorstellen, dass Leute, die so mächtig sind wie die Fallanassi-, Leute, deren Tradition so weit zurückreicht, wie du das angedeutet hast, überhaupt keine Spur von sich hinterlassen…«
»Weil wir es so wollten und so eingerichtet haben«, sagte sie ruhig.
»… oder gibt es diese Spuren, und ich habe nur nicht die richtige Frage gestellt, den richtigen Namen genannt – was hast du gesagt?«
»Weil wir es so eingerichtet haben«, wiederholte sie. »Wenn solche Spuren auftauchen, entfernen wir sie. Aber es gibt nicht viel zu entfernen, weil wir es noch nie darauf angelegt haben, irgendwie aufzufallen.«
Luke nickte langsam. »Nicht erobern – nicht bekehren – nur den Ort finden, an den man gehört…«
»Ja. Wenn du das verstehst, dann hast du dir bereits die wichtigste Erkenntnis des Stroms zu eigen gemacht«, sagte sie. »Er trägt dich dorthin, wo du sein musst, läßt dich das lernen, was du lernen musst, das tun, was du tun musst, und bringt dich zu den Leuten, die dich in ihrem Leben brauchen – du musst ihn nur gewähren lassen.«
Luke nickte bedächtig und nahm auf der Pilotenliege Platz. »Weil wir schon
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