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Schwarze Flotte 02 - Aufmarsch der Yevethaner

Schwarze Flotte 02 - Aufmarsch der Yevethaner

Titel: Schwarze Flotte 02 - Aufmarsch der Yevethaner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael P. Kube-McDowell
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erfahren haben.
    Soll ich ihr das sagen? Warten wir hier, bis wir mehr wissen, oder setzen wir die Reise fort? Er arbeitete einen Alternativkurs aus – einen, der sie so nahe wie möglich an die Grenze heranführte, ohne sie zu überqueren – und überlegte unterdessen, dass ja immerhin mit der Möglichkeit zu rechnen war, dass die Yevethaner J’t’p’tan überfallen und die Fallanassi vernichtet hatten. Es war also möglich, dass er und Akanah ihre Reise zu spät angetreten hatten – und zwar nicht einmal zehn Tage zu spät. Möglicherweise hatte Nashira noch vor zehn Tagen gelebt – und war jetzt tot.
    Akanah kam aus dem Erfrischer und Luke schob sein Datapad ins Netz zurück, als sie neben ihn trat. Ich kann das ertragen. Ich kann die Unsicherheit ertragen – sie nicht, sagte er sich und löschte das Sekundärdisplay.
    »Wir haben eine gute Linie nach Utharis«, sagte er zu ihr. »Eine Tarrack-Welt dicht innerhalb der Grenze. Dort sollten wir ohne Probleme das Skiff versorgen können.«
    »Bist du je dort gewesen?«
    »Nein«, sagte Luke und gab die Koordinaten an den Autopiloten durch. »Du?«
    »Nein.«
    »Eine bessere Empfehlung gibt es gar nicht«, sagte Luke und fühlte sich plötzlich tatsächlich so müde, wie er vor einer Weile behauptet hatte. »Wenn wir dorthin kommen, kaufe ich dir als Souvenir einen Hut.«
    Er wartete nicht ab, bis Akanah sich auf ihrer Liege niedergelassen hatte, sondern drückte den Sicherheitsschalter für den Hyperantrieb und riss die Aktuatorhebel nach vorne, verbog die Zeit, streckte die Sterne und schleuderte das Schiff auf Utharis zu.
     
    Luke lag auf dem Rücken in seiner Koje und starrte nach oben auf den Mesmerisierer, der den größten Teil der Decke über der Liegestatt einnahm.
    Die dünne Platte erzeugte verschiedene holographische Tiefenillusionen, die dazu bestimmt waren, das Aufkommen von Klaustrophobie infolge des zu langen Aufenthalts im abgeschlossenen Schiff zu verhindern, eine Anordnung hypnotischer Muster aus Licht und Farbe, die den Schlaf fördern sollten, und einige andere der Entspannung dienende Darstellungen. Vor Lukes Augen war jetzt das Schauspiel einer sich langsam um ihre Achse drehenden Galaxis mit mächtigen Spiralarmen zu sehen, betrachtet von einem Standpunkt tausend Lichtjahre über der galaktischen Ekliptik.
    Luke hatte diesen Anblick schon einmal gesehen – von der Lazarettfregatte der Allianz aus, an dem Treffpunkt, dem sie die Codebezeichnung Haven gegeben hatten. Jetzt führte das Bild ihn in die Vergangenheit zurück. Das war nach dem Debakel auf Hoth gewesen, nach der Flucht von Bespin. Er hielt sich die rechte Hand, die bionische Hand, vor das Gesicht und bewegte seine Finger, erinnerte sich – versuchte sich zu erinnern.
    Noch mehr als sein Flug mit Han und Obi-Wan im Millenium Falken von Tatooine war es seine Begegnung mit Vader dort in Cloud City gewesen, die sein Leben in zwei Hälften geteilt hat. Vorher war Luke auch nicht viel anders als die vielen Opfer des Imperiums gewesen – von imperialer Brutalität entwurzelt und mehr aus Zorn und Leid als aus ideologischen Gründen zum Mitstreiter der Rebellion geworden. Die Blasterschüsse, die Owen und Beru getötet hatten, hatten eine Zukunft zerstört und ihn in eine andere hineinstolpern lassen. Aber das war für ihn eher Zufall als Vorsehung gewesen.
    Seine Begegnung mit seinem Vater andererseits hatte eine größere Last auf seine Schultern gelegt. Erst als er an der Gitterbrücke hängend die Stimme hinter der schwarzen Maske Worte hatte sprechen hören, die für ihn unvorstellbar gewesen waren, hatte er ganz begriffen, was von ihm verlangt wurde. Erst in jenem Augenblick war ihm klar geworden, dass er und kein anderer imstande war, diese Last zu tragen. Sich an jenen Augenblick zu erinnern hieß, sich an den Augenblick zu erinnern, an dem er er selbst geworden war. Und es war beinahe unmöglich sich weiter zurückzuversetzen.
    Man kann sich auch als Vierunddreißigjähriger nicht mehr in die Zeit zurückversetzen, als man einundzwanzig war, dachte er.
    Das leise Klicken, mit dem der Vorhangverschluss geöffnet wurde, riss ihn aus seinen Gedanken. Gleich darauf schob Akanah die Vorhangflügel beiseite.
    »Irgendwie habe ich gewusst, dass du noch wach bist«, sagte sie, und ihr Gesicht zeigte wieder das ihm inzwischen vertraute flüchtige Lächeln. »Was beschäftigt dich denn? Hat es mit mir zu tun?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich habe nur darüber nachgedacht, wie es

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