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Schwarze Heimkehr

Schwarze Heimkehr

Titel: Schwarze Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric van Lustbader
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verschwinden, die wie Blei auf seiner Seele lasteten, und sich in der Finsternis einer andere Sphäre auflösen.
    Er durchbrach die Oberfläche. Das grelle Sonnenlicht spiegelte sich auf dem Wasser und blendete ihn. Sie gaben, einem wartenden Crewmitglied ihre Sauerstoffgeräte, Bleigürtel, Flossen und Harpunen.
    Dann stiegen sie eine Strickleiter hinauf, die vom Salzwasser und dem Tang glitschig geworden war. Croaker fühlte sich gut, als er das glänzende, von der Sonne gewärmte Vorderdeck unter seinen nackten Füßen spürte. Das Tauchen hatte ihn, wie Rafe es vorausgesagt hatte, irgendwie erneuert.
    Sie nahmen ihre Tauchermasken ab und zogen die Shorties aus, kurzärmlige Taucheranzüge aus Neopren mit kurzen Hosen. Sie trugen nur noch Badehosen. Rafe gluckste wie eine Henne, als er die purpurfarbenen und grünlichen Flecken auf Croakers Haut sah.
    »Guter Gott, du brauchst einen erholsamen, langen Urlaub.« Er warf Croaker ein großes Handtuch zu.
    Croaker trocknete sich behutsam ab. »Zum Teufel, das ist mein Urlaub.«
    Rafes Boot war ein wunderschöner, handgearbeiteter Katamaran, fünfundsechzig Fuß lang. Das Schiff bestand aus Fiberkarbon, jenem starken, aber leichten Material, aus dem auch Dennis Connors Schiff war, mit dem er den America's Cup gewonnen hatte. Es besaß eine Sluptakelung, also nur einen Mast. Eine Kabine - oder eher ein Haus - schwebte zwischen den beiden riesigen Pontons auf Aluminiumstreben über dem Wasser. Das Vordeck war mit einer dünnen Schicht aus Kunstharz überzogen. Wie der Rest des Bootes war es glänzend weiß gestrichen und goldverziert. Hinter dem Haus gab es ein Netzwerk aus Nylon, so daß die aus vier Männern bestehende Crew von einem Ponton zum anderen wechseln konnte.
    Steuerräder befanden sich in zwei Leerräumen am hinteren Ende der Pontons. Es gab zwei, weil der Katamaran zwei Schiffsschrauben hatte. Das Boot wurde von zwei gigantischen 500-PS-Chevy-Motoren angetrieben, die man gewöhnlich unter der Motorhaube von Rennwagen sieht. Rafe brauchte sie, wenn er die Segel durch Motoren unterstützen oder vor einem Sturm fliehen mußte. Die zwei Schrauben hatten außerdem den Vorteil, daß sie das Boot hochgradig manövrierfähig machten. Kurz, es war die Art von Schiff, auf dem man sich auch dann wohl fühlen würde, wenn man den ganzen Weg nach Newport, Rhode Island‚ auf dem Wasser zurückzulegen hatte. Auf dem Vorderdeck war ein kleiner zusammenklappbarer Tisch aufgebaut worden, über den eine gemütliche, blauweiß gemusterte Decke gebreitet worden war. Sie war an allen Ecken mit Taschen versehen, in denen kleine Gewichte stecken, damit sie auf dem Tisch liegenblieb. Croaker sah, daß die Füße des Tisches in speziell angefertigte Vertiefungen paßten, so daß er sich von den Wellen nicht verschieben ließ. Sie saßen auf Stühlen aus Segeltuch‚ deren Rückenlehnen mit goldenen Ankermotiven aus Seide verziert waren. Während sie frische Krabben, Caesar-Salate und warmes Knoblauchbrot aßen, ließen sie sich trocknen und wärmten sich auf. In einem großen Metallkühler befanden sich Bier- und Champagnerflaschen, aber Croaker hatte sich für Sodawasser entschieden.
    Sie aßen eine Zeitlang in vertrautem Schweigen. »Wann hast du dich mit Bennie überworfen?« fragte Croaker, als er fand, daß genug Zeit verstrichen wäre. Es war offensichtlich ein brisantes Thema, und so war Croaker über Roubinnets Antwort nicht überrascht. »Ich würde lieber nicht über Bennie reden.«
    »Aber ich«, drängte Croaker.
    Rafe warf ihm einen langen Blick zu, während er auf seinem Salat herumkaute. »Immer ganz der Cop‚ was
compadre
?« Er nickte. »Okay‚ von mir aus.«
    »Er war verärgert, weil du dich nicht zur Wiederwahl stellen wolltest.«
    »Verärgert?« Rafe schnaubte. »Zum Teufel,
compadre
, er drehte durch. Er hatte Pläne und mir deshalb angeboten meinen Wahlkampf im großen Stil mitzufinanzieren.« Rafe zuckte die Achseln. »Vielleicht wollte er, daß Miami zu einem sicheren Zufluchtsort für seine Klienten wir vielleicht hatte er auch was Größeres im Sinn. Bei Benni ist immer alles eine Nummer größer. Aber es war egal weil ich die Diskussion abgebrochen habe. Für mich war es ganz einfach - ich hatte mit der Politik abgeschlossen Und das gefiel Bennie offensichtlich nicht.«
    »Aber es steckt mehr dahinten, sagte Croaker. »Du hast mir erzählt, daß dir sein Umgang nicht gefällt.«
    »Das stimmt schon auch.« Rafe warf eine Muschel auf seinen Teller

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