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Schwarze Heimkehr

Schwarze Heimkehr

Titel: Schwarze Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric van Lustbader
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Gegenstände, Seňor.« Der untere Rand seiner Versace-Smokingjacke schlug gegen seinen Oberschenkel. »Heute abend um 20 Uhr 30 in …«
    »Nein‚ ich bestimme den Ort, Majeur.«
    Der Anwalt senkte den Kopf. »Wie sie wünschen, Sir.«
    »In der Bar des Raleigh-Hotels.«
    »Ein reizender Ort.« Ein dünnes Lächeln verzog Majeurs Lippen. »Ich begrüße Ihre Wahl.« Dann änderte sich sein Gesichtsausdruck wie Eis, das unter schweren Fußtritten zersplitterte. »Ich muß noch eine Warnung aussprechen, Seňor. Sie sollten unsere Beziehung nicht als Schwäche meinerseits mißverstehen. Ich weiß, was sie mit dem UNOS-System versucht haben. Sie werden so lange nicht an die Niere herankommen, bis sie ihren Teil des Abkommens zu meiner Zufriedenheit erfüllt haben. Sie können und werden sie nicht kriegen, bevor das Herz unseres Objektes nicht zu schlagen aufgehört hat.«
    »Und woher wollen sie wissen, daß der Job erledigt ist?«
    Majeur warf den Kopf zurück. »Oh‚ Seňor, ich werde erfahren. Dafür werde ich bezahlt.«
    Croaker beobachtete, wie der Anwalt zu seinem Auto zurückging und davonfuhr. Der Sand sickerte in seine Schuhe. Er dachte über die Brieftasche aus Krokodilleder nach und darüber, wie Majeur Rachel und Stansky beobachtet hatte, als sie durch ihre sexuelle Obsession gegangen waren.
    Dieser Mann mochte Marcellus Rojas Diego Majeur sein, der Anwalt, aber er war auch Trey Merli, der Inhaber des Gold Coast Exotic Auto Rental in Margate.
    Als der weintraubenfarbene Lincoln verschwunden war, kehrte Croaker langsam unter die Markise des News Cafés zurück. Er bestellte frisch gepreßten Orangensaft mit einem großen Schuß Lime Juice, zwei Spiegeleier mit Salsa und einer doppelten Portion Schinkenspeck.
    Heitor hatte ihn einen Boten genannt. Was hatte er damit sagen wollen? Welche Botschaft besaß er, und wem sollte er sie überbringen? Er nahm seinen Saft und setzte sich an einen Tisch. Seine Schmerzen waren zu zahlreich, um an alle denken zu können, und so ließ er seine Gedanken abschweifen. Er schlürfte den Saft und sog die vibrierende Atmosphäre von South Beach ein.
    Während er beschäftigt gewesen war, hatte sich auf dem Ocean Drive das Leben ausgebreitet. Kameramänner und Toningenieure stürmten in das Restaurant, um Cola zu trinken und Muffins zu essen. Kräftige Burschen in Netzhemden luden funkelnde neue Produkte von Lastwagen ab, und die Touristen fotografierten sich gegenseitig vor der berühmten Markise. Die Luft roch nach Gemüse und Make-up. Ein munterer Jack-Russel-Terrier trottete vorbei, gefolgt von einer Frau im Bikini und mit Rollerblades. Der Tag war endlich angebrochen.

13
    Der Rochen schwamm träge wie ein Sonnenanbeter durch das grünliche Wasser. Er war so groß, daß er irreal wie eine Wolke wirkte. Sein großes Maul verschlang das Plankton wie ein fremdartiger Staubsauger. Von oben war er pechschwarz und hatte die langen, gehörnten Flossen ausgestreckt. Der peitschenartige Schwanz wogte hinter ihm her.
    Croaker und Rafe Roubinnet waren mit Sauerstoffflaschen und Schnorcheln ausgerüstet und folgten dem Rochen in einem weiten Bogen. Sie fielen und hoben sich wie auf Säulen aus Luft, wurden aber in Wirklichkeit von der gleichen Strömung getragen wie der Fisch.
    Das spanische Wort
manto
bedeutete ›Mantel‹, und an einen Mantel erinnerte einen dieses Biest auch wirklich. Aufgrund der sanften Bewegungen seiner Schwingen glitzerten goldene Flecken auf seiner rauhen Haut. Doch während Croaker sich hinabsinken ließ und tiefer tauchte, sah er, daß der Bauch des Tieres so bleich wie Eis war, das in der Abenddämmerung glänzte. Bennie und Majeur glichen diesem Rochen: sie hatten sich einen Deckmantel umgelegt, um das, was sich darunter befand, zu verbergen.
    Rafe berührte Croakers Arm. Er wies auf seine Uhr und zeigte dann mit der Hand zur Wasseroberfläche. Die Harpune, die mit einer kurzen Nylonschnur an seinem Handgelenk befestigt war, wogte wie ein ermahnender Finger durch das Wasser. Es war Zeit, aufzutauchen. Croaker nickte. Er wedelte mit seinen Flossen und begann, zur Wasseroberfläche aufzusteigen.
    Lange bevor er dort ankam, bemerkte er den dunklen Schatten von Rafes Katamaran. Als er wieder in die Tiefe des grünlichen Wassers hinabblickte, sah er den Roche der in seine dunkle, unergründliche Welt entschwand. Ein Teil von ihm sehnte sich danach, von ihm immer tiefer in dieses andere Reich mitgerissen zu werden. Dann würden all die Verpflichtungen

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