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Schwarze Heimkehr

Schwarze Heimkehr

Titel: Schwarze Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric van Lustbader
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Geschichte«‚ sagte Croaker. »Er erzählte mir, wie großartig es sei, einen Polizisten in der Familie zu haben, und was für tolle Kumpels wir werden würden. Wir würden gemeinsam etwas unternehmen, ganz unter Männern, versteht sich. Er wollte mich in seinem Privatflugzeug zum Jagen und Angeln mitnehmen. ›Das ganze Land ist unser Reich‹ sagte er. ›Und wenn es soweit ist, kannst du ruhig auch deine Kollegen von der Polizei mitbringen. Und die hohen Tiere aus dem Hauptgeschäftsviertel und die Partylöwen aus dem Rathaus.‹ Er drückte mich an sich. ›Daß ich deine Schwester geheiratet habe, ist das Beste, was dir passieren konnte. Vertrau mir. Wir werden zusammen mehr Geld machen, als du es dir je erträumt hast. Falls du deine Kollegen dazu bringst mitzuspielen«
    »Was soll das heißen?«
    Er sah den erschrockenen Ausdruck in ihrem Blick und hielt ihre Hand fest. »Bevor ich weitererzähle Das ist das letzte Mal, daß es um ihn geht, Matty. Er stand zu viele Jahre zwischen uns, und ich werde nicht zulassen, daß das auch weiterhin so ist. Das alles soll Vergangenheit sein. Einverstanden?«
    Sie nickte. »Ja, Lew«, sagte sie atemlos. »Soweit es mich betrifft, ist Donald nur noch Geschichte. Aber ich will die wahre Geschichte hören.«
    »Okay. Donald wollte zu allen maßgeblichen Leuten in New York Beziehungen haben. Zu Politikern, Polizisten, Gewerkschaftsführern. Er wollte, daß ich die Sache einfädle und, falls nötig, hier und da jemanden unter Druck setzen, damit er seine schmutzigen Geschäfte abwickeln konnte.« Croaker beugte sich über den Tisch. »Da bin ich ausgeflippt und habe ihm gedroht.«
    »Das hast du mir nie erzählt«‚ flüsterte sie.
    »Weil ich so verdammt wütend war. Aber vielleicht wärst du für die Wahrheit auch nicht empfänglich gewesen.« .
    Es brach Croaker beinahe das Herz, als er den trostlosen Gesichtsausdruck seiner Schwester sah. Jetzt wurde ihr bewußt, daß es dunkle Seiten bei Donald gegeben hatte, die sie nicht gekannt hatte. Das Komische war, daß er immer von diesem Augenblick geträumt hatte, davon, sie von ihren selbstgestrickten Fantasien über Donald zu befreien. Aber jetzt, wo es passiert war, hatte er nur den Geschmack von Asche im Mund.
    »Gott, ich habe mir mein Leben versaut.«
    »Nein, Darling. Du hattest dich verliebt.«
    Sie lachte rauh. »So nennt man das heute also?« Sie schüttelte den Kopf, hielt seine Hand aber weiterhin fest, als wäre sie ihre Lebensader. »Ich war clever, schön - und verletzlich. Donald hat das alles mit einem Blick gemerkt. Alles lag vor ihm wie eine Mahlzeit mit vier Gängen.« Sie versuchte zu lächeln. »So war es, Lew. Alle seine Freunde nein, vergiß es - alle seine Geschäftspartner waren junge Millionäre und clevere Unternehmer, die aus Statusgründen geheiratet hatten. Sie hatten sich Frauen bestimmter Herkunft gesucht, deren Familienstatus ihnen Zugang zu Kreisen ermöglichte, wo Geld allein nicht ausgereicht hätte. Okay, aber Donald war anders. Vielleicht war ihm dieses Spiel einfach zu leicht. Er wollte mehr, alles niederreißen und etwas von Grund auf neu aufbauen, wie er es auch auf geschäftlichem Gebiet getan hatte. Donald wollte Henry Higgins spielen, und mir war die Rolle der Eliza Doolittle zugedacht. Er wollte aus dem verwahrlosten Mädchen aus Hell's Kitchen eine Lady mit Kultur und Bildung machen.«
    Sie gestikulierte mit einer Hand. »Und er hat nicht lange gefackelt. Ich für meinen Teil war begeistert. Wer in meiner Lage wäre das nicht gewesen? Seine Aufmerksamkeit und die Art und Weise, wie er um mich warb; für mich schien ein Traum wahr zu werden. Privatlehrer für die gepflegte Ausdrucksweise, Manieren und Fremdsprachen - mein Gott, er hat sogar einen berühmten Trainer angeheuert, der die Divas von der Metropolitan Opera betreute! Ich bekam Privatunterricht in Ballett, Tennis, Reiten, Polo, Gymnastik und Segeln. Als er befand, daß ich soweit wäre, durfte ich an die Öffentlichkeit. Wir fuhren zur Fuchsjagd nach England, spielten in Argentinien Polo und segelten in Newport. Das hat mich für alles andere blind gemacht.«
    Sie umklammerte ihre Ellbogen wie eine Ertrinkende ein Brett. »Das ist meine Walpurgisnacht.« Ihr Blick traf Croaker mit voller Wucht. »Jetzt ist Donald tot, meine Tochter liegt im Sterben, und alles, was ich an ihm bewundert habe, hat sich in nichts aufgelöst. Die Wahrheit starrt mich an wie ein Totenkopf. Aber wenn ich jetzt nicht erkennen kann, wie er

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