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Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Titel: Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
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wann er abgeschickt worden war. Vor einem Monat? Vor drei Monaten? Erfreute sich ihr neuer Ehemann schon an ihr, dieser Hochstapler, der seinen Platz eingenommen hatte? War sie jetzt bei ihm, nichts als cremige Schenkel und weiche Brüste, wogende Decken und leise Seufzer? Er hatte sie nie auf diese Weise gekannt. Sie war zu heilig, zu rein, um von jemandem besudelt zu werden, der kein Held war. Doch dieser Neue hatte sie irgendwie hereingelegt, sie vielleicht sogar gezwungen, sich ihm zu ergeben.
    Der Gedanke machte ihn wütend. Er war nicht mehr traurig; er wurde von einem bitteren, wilden Zorn verzehrt, der wie geschmolzenes Metall durch seine Adern strömte.
    »Was war das für ein komisches Knirschen?«, erkundigte sich Harkins in seinem Ohr.

    Pinn öffnete die zusammengebissenen Zähne und stieß ein schreckliches Wutgeheul aus. Harkins schrie erschrocken auf. Ein Blitz erhellte das Schlachtfeld, und ein Donnerschlag erschütterte die Skylance. In der Ferne sah Pinn Flugzeuge herabstoßen. Er verspürte ein tiefes Bedürfnis, sich an der ganzen Welt zu rächen. Diese Scheiß-Equaliser würden ein guter Anfang sein.
    Die Motoren der Skylance kreischten, als er in tollkühnem Tempo auf die Flugzeuge zuraste. Blitze, Mündungs-und Leuchtspurfeuer zogen ihn zu einer Equaliser, die von ihm wegflog. Er nahm die Verfolgung auf und hoffte, den Piloten überraschen, seinen traurigen Arsch vom Himmel schießen zu können, bevor er überhaupt merkte, wie ihm geschah.
    Dann war die Luft auf einmal voller Geschosse. Leuchtspurpojektile, überall um seine Maschine herum. Scharfe Einschläge in den Rumpf und die Tragflächen. Pinn schaute sich hektisch um, schrie erschrocken auf, als er sah, dass sich eine Equaliser an ihn gehängt hatte, und rollte aus der Schusslinie.
    »Pinn? Alles in Ordnung?« Es war der Käpt’n, aber Pinn hatte momentan keine Zeit für ein Schwätzchen.
    »Ich glaube … ich meine, es klingt, als wäre er übergeschnappt, Käpt’n!«, meinte Harkins.
    »Pinn? Bist du übergeschnappt?«
    »Haltet ihr beiden jetzt verdammt noch mal die Klappe?« , rief Pinn. »Ich hab eine Equaliser am Hals!«
    »Flieg rüber und hilf ihm!«, befahl Frey, an Harkins gewandt.
    »Wo ist er denn?«
    »In der Nähe der Fregatten!«, rief Pinn. Er legte sich hart in die Kurve, aber die Equaliser klebte wie Kleister an
ihm. Unmittelbar vor ihm traf ein Blitz die Storm Dog und prallte funkensprühend von ihrer schwarzen Hülle ab. Die Storm Dog nahm ihn gelassen hin und feuerte weiter.
    Er hörte die Geschütze seines Verfolgers schnattern, doch diesmal war er darauf vorbereitet und wich aus. Ein weiterer Geschosshagel kam aus dem Nichts; er konnte die Skylance kaum noch rechtzeitig wegziehen. Er verdrehte den Hals und suchte nach der Quelle. Noch eine Equaliser; sie kam hoch oben auf sieben Uhr herein. Pinn fluchte. Zwei von ihnen, die sich zusammentaten. Ihre Feigheit machte ihn wütend.
    »In Ordnung, ihr Drecksäcke«, knurrte er. »Ihr wollt eine Verfolgungsjagd? Könnt ihr haben.«
    Er brach hart nach Steuerbord aus und schlüpfte vor einer weiteren Maschinengewehrsalve weg. Er hatte ein paar Treffer abbekommen, aber die Skylance ließ sich immer noch problemlos fliegen. Vor ihm kamen wieder die Storm Dog und die Delirium Trigger in Sicht. Er gab vollen Schub auf die Triebwerke und schoss pfeilschnell auf sie zu.
    Der plötzliche Anstieg der Geschwindigkeit brachte seine Verfolger für ein paar Sekunden aus dem Konzept. Sie vergaßen, auf ihn zu schießen, während sie sich darauf konzentrierten, ihn einzuholen. Pinn erwog, die Nachbrenner der Skylance einzuschalten, so dass sie alle beide an seinen Dämpfen ersticken würden, aber damit würde er aus dem Kampf ausscheiden und die Ketty Jay im Stich lassen. In der Stimmung, in der er sich befand, hatte er nicht vor, das zu tun. Vorher wollte er noch irgendjemanden umbringen.
    Als er endlich wieder in Schussweite der Equaliser war, ragten die Fregatten riesengroß vor ihnen auf. Sie flogen
nebeneinander her, wälzten sich mit Feuer speienden Kanonen durch den schwarzen Himmel. Der Raum zwischen ihnen war ein Durcheinander aus Artillerie- und anderen Geschossen. Pinn steuerte direkt darauf zu.
    Die Equaliser eröffneten das Feuer auf ihn. Er schwenkte nach links, dann noch einmal nach links und tauchte ab, so dass es schwer war, ihn im Visier zu behalten. Die Fregatten schwollen an, als er sich ihnen näherte. Zwischen ihnen eine Todesgasse mit ihren ramponierten

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