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Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Titel: Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
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angeblich Arzt«, sagte Frey anklagend. »Das heißt, du bist klug.«
    Malvery zuckte die Achseln. »Ich hebe den Durchschnitt ein bisschen, aber toll ist es immer noch nicht.«
    »Ihr habt schließlich Pinn an Bord«, warf Crake ein.
    Frey wedelte mit den Händen. »Schon gut, schon gut! Wir klären dieses ganze verfluchte Kuddelmuddel später. Malvery, du kommst mit. Crake, bleib bei Silo und Bess. Sorgt dafür, dass niemand von hinten kommt. Holen wir uns das Objekt der Begierde und dann ab durch die Mitte, bevor Grist wittert, dass wir ihn beklauen wollen.«
    Hinter der Barrikade waren verstreute Trümmerhaufen, und hinter diesen stand der Gang in Flammen. Aus Lachen leicht entzündlicher Flüssigkeiten stiegen schwarze, stinkende Rauchvorhänge empor. Frey konnte durch die Trümmer undeutlich eine Türöffnung erkennen, ungemütlich nah am Feuer.
    »Denken Sie, unsere Kugel ist da drin?«, fragte Malvery hustend.
    »Gibt nur eine Möglichkeit, es rauszufinden«, sagte Frey. Er hastete durch den dampfenden Schutt, den Arm vor dem Gesicht, um sich vor der Hitze zu schützen. Als er zu der Türöffnung gelangte, machte der Schmerz jede Vorsichtsmaßnahme unmöglich; er lief einfach hinein und hoffte, dass niemand auf ihn schießen würde.

    Im Innern verringerte sich die Hitze auf ein erträgliches Maß. Er befand sich in einem kleinen Lagerraum mit Borden voller Kisten und Dokumentenrollen, die gefährlich nah daran waren, in Flammen aufzugehen. In der Mitte stand ein großer, verschließbarer Kasten. Er war offen und leer.
    Malvery kam nach ihm hereingeeilt. Er fluchte, weil er sich den Schnurrbart versengt hatte. Er ließ den Blick durch den Raum schweifen, packte Frey dann am Arm und drehte ihn um.
    »Aufwachen, hm, Käpt’n?«, sagte er und zeigte auf etwas.
    Ein älterer Mann saß zusammengekauert in einer Ecke des Raumes, an die Wand gelehnt. Frey hatte ihn nicht gesehen. Er trug Erwecker-Gewänder, aber nicht das Weiß der Sprecher oder das Grau der Wächter, sondern Purpurrot. Crake zufolge war er also ein Deuter, in der Erwecker-Organisation nur eine Stufe unter den Großorakeln. Folglich ein wichtiger Mann.
    Ein langer brauner Bart fiel ihm über die Brust und verbarg beinahe die Kugel, die er in den knochigen Händen hielt. Blut lief ihm aus der Nase und befleckte die Lippen. Unter der auf die Stirn tätowierten Chiffre verschwamm sein Blick immer wieder.
    »Sieht nicht gut für ihn aus, Käpt’n«, sagte Malvery leise. »Ist bei dem Absturz wahrscheinlich kräftig herumgestoßen worden. Irgendwelche inneren Verletzungen.«
    »Wie …?«, sagte der alte Mann. »Der Imperator …«
    Frey hockte sich vor ihn, die Arme über den Knien gekreuzt, und betrachtete ihn. Er schnalzte mit der Zunge. »Man sollte nicht mit Dämonen spielen, wissen Sie.«
    Die Augen des Deuters wurden groß. Das genügte Frey
als Beweis dafür, dass Crakes Theorie stimmte. Er streckte erwartungsvoll die Hand aus. »Ich glaube, Sie haben da etwas, das mir gehört.«
    Der Alte drückte die Kugel fester an den Leib. Sein Blick wurde böse. »Wie könnt ihr es wagen? Verdammte Diebe!«
    »Ihr habt sie zuerst gestohlen«, sagte Frey.
    »Ihr wisst nicht …«, begann der Deuter, dann bekam er einen heftigen Hustenanfall. Bei jedem Atemzug rasselte etwas in seinem Innern. Blut glitzerte auf seinem Bart. »Ihr wisst nicht, was …«
    »Schon gut, schon gut«, sagte Frey und hob die Hände. »Immer mit der Ruhe, alter Mann.«
    »Ihr spielt mit Kräften herum, von denen ihr nichts wisst!«, knurrte er.
    »Das da?«, fragte Frey mit einem Blick auf die Kugel. »Ich weiß, dass eine Menge Leute sie haben wollen. Das macht sie wertvoll.«
    »Sie ist mehr als wertvoll, du Narr! Weißt du, was passiert, wenn sie in die falschen Hände gerät?«
    »Soweit es mich betrifft, ist sie schon in den falschen Händen.« Frey packte die Kugel und entwand sie dem kraftlosen Griff des Deuters. Der alte Mann schnaubte vor Empörung, dann begann er wieder zu husten, noch heftiger als zuvor.
    »Hey!«, sagte Frey und wich zurück. »Beruhigen Sie sich, hm? Sie sind nicht gerade in bester Verfassung. Denken Sie an Ihre Gesundheit oder so.«
    »Tausende …«, sagte der Alte und krallte die Finger in Freys Hosenbein. »Tausende werden sterben.«
    Es gefiel Frey gar nicht, wie das klang. »Was soll das heißen?« , fragte er.

    Das Gesicht des Deuters hatte sich gerötet, und seine Augen quollen hervor, als wollten sie ihm aus dem Kopf fallen. Sein Husten

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