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Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Titel: Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
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entrinnen, aber ohne die Bestechungsgelder der Gilden
schenkte ihnen die herzögliche Miliz keine Aufmerksamkeit, und bald übernahmen die Verbrecher die Stadt. Es dauerte nicht lange, dann waren die Träume der ersten Siedler in Rauch aufgegangen, und sie verließen ihre gescheiterte Stadt, um es woanders noch einmal zu versuchen.
    Die Koalitions-Marine zeigte seit jeher wenig Interesse an abgelegenen, unwichtigen Orten wie Hawk Point. Weshalb die Anwesenheit einer ihrer Fregatten umso ungewöhnlicher war.
    »Was machen die denn hier?«, brummte Trinica. Sie stand unmittelbar neben Frey, eine Hand auf der Rücklehne des Pilotensitzes. Jez saß an der Navigatorenstation hinter ihm. Schon jede für sich allein machte Frey nervös; bei beiden zusammen gelang es ihm nur mit Müh und Not, nicht jedes Mal zusammenzufahren, wenn eine von ihnen etwas sagte.
    »Immer noch auf der Liste, Trinica?«, fragte er.
    »Natürlich. Da ist ein hübsches Kopfgeld auf mich ausgesetzt, nach allem, was ich so höre. Obwohl ich glaube, dass die momentan andere Sorgen haben.«
    »Du meinst diese Geschichten über die Aufrüstung der Sammies im Süden?«
    »Unter anderem.«
    »Zum Beispiel, dass ihre Todfeinde, die Erwecker, eine schreckliche Vernichtungswaffe in die Finger zu bekommen versuchen, die womöglich große Teile von Vardia zerstören könnte?«
    Trinica überhörte die kleine Spitze. »Sollte mich überraschen, wenn sie davon überhaupt etwas wüssten.« Sie beobachtete, wie sich die Fregatte über der Stadt langsam in der Luft drehte. Ihre Triebwerke glühten, und kurz darauf
hörten sie ein leises Brausen, von dem das Cockpit erbebte.
    »Sieht so aus, als würden sie wegfliegen«, meinte Frey.
    Trinica schnalzte mit der Zunge. »Ich hoffe, sie haben meinen Kontaktmann nicht beunruhigt. Wenn er sich aufregt, ist er weitaus weniger umgänglich. Obwohl er normalerweise auch schon nicht sehr umgänglich ist.«
    »Bist du sicher, dass dieser Bursche was taugt?«, fragte Frey.
    »Er ist der Beste. Wenn ich Informationen brauche, gehe ich als Erstes zu ihm.«
    »Wirklich? Ich kenne eine Menge Flüstermittler, aber von Osric Smult habe ich noch nie was gehört.«
    »Kein Wunder«, sagte Trinica und beließ es dabei. Frey spürte, wie er bei dem leisen Anflug von Geringschätzung in ihrem Ton in Rage geriet.
    Beruhige dich, dachte er. Lass dir nicht anmerken, dass sie es schafft, dich auf die Palme zu bringen.
    »Wind von Norden, Käpt’n«, sagte Jez hinter ihm. »Auf dem Weg nach unten werden Sie einen ordentlichen Schubs kriegen.«
    Frey grunzte zur Bestätigung. Jez war in ziemlich gedrückter Stimmung, seit sie die Krankenstube verlassen hatte. Sie erledigte ihre Arbeit still und mit gesenktem Kopf und sprach nur, wenn es zur Erfüllung ihrer Aufgaben unumgänglich war. Was Frey wiederum durchaus gelegen kam. Er wollte das Problem mit Jez jetzt nicht angehen. Er hatte schon genug um die Ohren.
    Das Problem war, er fühlte sich hintergangen. Eine Manin, eine verdammte Manin, hier auf seinem Schiff! Er hatte Geschichten von diesen Ghulen der Lüfte gehört, seit er alt genug gewesen war, um zu fliegen. Er hätte Jez
niemals angeheuert, wenn sie ihm vorher reinen Wein eingeschenkt hätte.
    Nicht dass er es an ihrer Stelle anders gemacht hätte, aber darum ging es wohl kaum.
    Es ging darum: Sie hatte zugelassen, dass er sich etwas aus ihr machte. Sie hatte ihm nichts gesagt, sie hatte zugelassen, dass er sich etwas aus ihr machte, und dann hatte er es herausgefunden. Also hatte sie ihn hintergangen.
    Sie war nicht nur die beste Navigatorin, die er je gehabt hatte, und unschätzbar wertvoll, sondern er mochte sie. Sie war eine Freundin. Tatsächlich war sie Freys einzige Freundin. Bei den anderen Frauen in seinem Leben war Freundschaft für ihn nur eine lästige Stufe auf dem Weg zum Sex. Für Jez hatte er jedoch fast brüderliche Gefühle gehegt. Vor allem, weil sie nicht seinen Maßstäben in punkto Frauen gerecht wurde, aber auch, weil er sie respektierte. Es gab nicht viele Frauen, die Frey respektierte, und Jez war eine davon.
    Er hatte gewusst, dass etwas mit ihr nicht stimmte, natürlich hatte er das gewusst. Aber er hätte nie gedacht … nun ja, nicht das.
    Nun stieß sie ihn ab, er fürchtete sich vor ihr, und er fühlte sich schuldig, weil er so empfand. Er wusste, sie war dieselbe alte Jez, doch zugleich war sie es nicht, und das verwirrte und frustrierte ihn und machte ihn wütend. Deshalb war er sauer auf sie.
    Warum

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