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Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Titel: Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
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Erzherzogs damit zu tun?«, sagte Trinica.
    »Nun ja, wir alle wissen, dass er mit der Tochter des samarlanischen Botschafters herumgetändelt hat, nicht wahr? Und wie es heißt, sagen liebestolle junge Männer manchmal dumme Sachen. Unbedachte Sachen, wie sie ein Mitglied der Familie des Erzherzogs wirklich nicht sagen sollte. Schon gar nicht zu einer Frau, die noch vor ein paar Jahren seine Todfeindin gewesen wäre.« Smult kratzte sich die Wange. Frisches Blut sickerte durch die Verbände. Frey gab sich alle Mühe, es zu übersehen. »Anscheinend hat er eine ganze Menge gesagt.«
    »Er hat Geheimnisse an die Sammies verraten?«
    »Kann sein. Die Marine ist jedenfalls dieser Ansicht, auch wenn sie das nie laut aussprechen würde. Wahrscheinlich hat Hengar gedacht, es sei alles vorbei und alle seien wieder Freunde. Er war schon als Kind ziemlich unbedarft. Deshalb haben die Leute ihn geliebt. Er sprach sie auf ihrer Ebene an.« Smult hob den Kopf und wandte Frey das Gesicht zu. Ein hässliches, anzügliches Grinsen legte sich auf seine Lippen. »Sein Mörder hat uns allen einen Gefallen getan.«
    Frey bemühte sich um eine aussdruckslose Miene, ließ es dann jedoch bleiben, als ihm klar wurde, dass es bei einem Blinden nichts nützte. Hengars Tod war in aller Regel
als Resultat eines katastrophalen Motorenversagens bezeichnet worden. Nur wenige Menschen wussten, dass Frey in die Sache verwickelt gewesen war, und er legte keinen Wert darauf, es an die große Glocke zu hängen. Smults Grinsen bewirkte, dass er sich ausgesprochen unbehaglich fühlte.
    »Wie auch immer«, sagte Smult schließlich. »Sieht so aus, als wüssten die Sammies plötzlich mehr über bestimmte Dinge, als sie wissen sollten. Die Marine hat bei mir vorbeigeschaut, um zu sehen, ob ich bei ihren Nachforschungen helfen kann.«
    »Und, konnten Sie?«, fragte Trinica.
    »O ja«, sagte er. »Aber ich hab’s nicht getan. Ich arbeite nicht für die Marine, egal zu welchem Preis. Man muss Prinzipien haben.« Er drückte das Puzzleteil an seinen Platz, und es rastete mit einem Klicken ein. Dann lehnte er sich in seinen Stuhl zurück, als wäre er sehr zufrieden mit seiner Leistung. »So«, sagte er. »Zum Geschäft. Ihr sucht also nach Harvin Grist?«
    Wenn Trinica ebenso überrascht war wie Frey, so ließ sie es sich nicht anmerken. »Das hat sich ja schnell herumgesprochen«, sagte sie.
    »Ich mache es mir zur Aufgabe, immer der Erste zu sein, der etwas weiß«, sagte Smult. »Deshalb verlange ich, was ich verlange.«
    »Und Sie wissen, wo er ist?«
    »Noch nicht. Aber ich habe meine Augen und Ohren da draußen. Es wird nicht mehr lange dauern. Bis dahin kann ich euch schon mal die Richtung weisen.«
    Trinica holte aus einer verborgenen Tasche in ihrer Kleidung einen Beutel voller Münzen hervor. Frey hatte nicht einmal gewusst, dass sie Geld dabei hatte. Sie hob ihn
hoch und ließ die Münzen klimpern. Smult legte den Kopf schief und lauschte.
    »Warum erzählen Sie mir nicht, was Sie wissen?«, schlug Trinica vor. »Und wenn Sie ihn gefunden haben, bringe ich Ihnen noch mehr.«
    Smult nickte seinem Leibwächter zu, der den Beutel von Trinica entgegennahm und ihn öffnete. Frey betrachtete ihn neidisch. Es ärgerte ihn, dass Trinica derart mit Geld um sich werfen konnte, während er kaum genug besaß, um die Ketty Jay in der Luft zu halten. Aber er würde sie auf gar keinen Fall um Geld bitten. Alles hatte seine Grenzen.
    Der Leibwächter flüsterte Smult etwas ins Ohr und stellte ihm den Beutel dann auf den Tisch. Smult nickte und schickte ihn mit einer Handbewegung fort.
    »Harvin Grist«, sagte Smult. »Ich weiß Folgendes. Geboren in Whiterock, im nördlichen Marduk. Kalt da oben. Sein Vater war Gelehrter. Maurin Grist. Die Mutter ist an so was wie Schwindsucht gestorben; Grist hat es miterlebt. Die Sache hat sich lange hingezogen und den Jungen ziemlich traumatisiert, wenn ich’s richtig verstehe.« Smults Zunge, zerklüftet von Blasen, glitt heraus, um trockene Lippen zu lecken. »Kurz nach ihrem Tod ist Maurin mit ihm nach Bestwark gezogen. Hatte eine Stellung an der Universität. Im Lauf der Zeit hat er sich dort einen ziemlichen Namen gemacht.«
    Frey öffnete den Mund, um zu fragen, was Grists Vater mit all dem zu tun hatte, aber Trinica brachte ihn mit einem zornigen Blick zum Schweigen. Frey verdrehte die Augen und entspannte sich wieder. Seiner Ansicht nach gab Smult bloß damit an, dass er all diese Informationen parat hatte.

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