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Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Titel: Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
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zuwandte. »Da draußen herumzulaufen, während ihr Schiff und ihre Crew Hunderte von Kloms entfernt sind, nur mit Ihnen als Schutz! Aber vielleicht glaubt sie ja, die Leute würden sie schon allein ihres Rufes wegen fürchten? Törichte Einstellung, wenn Sie mich fragen. Bei dem Kopfgeld, das auf sie ausgesetzt ist, könnte jemand durchaus versucht sein, es drauf ankommen zu lassen.«

    Freys Blick zuckte zu den Leibwächtern. Sie hatten die Veränderung in der Atmosphäre gespürt und hielten ihre Waffen schussbereit. Jetzt wünschte er, er hätte seine Waffen nicht an der Tür abgegeben.
    Trinicas Miene war hart. »Sie würden mich nicht anrühren«, sagte sie zu Smult. »Sie sind ein Flüstermittler. Sie ergreifen nicht Partei, und Sie mischen sich nicht ein. Wenn sich das herumspräche, wären Sie erledigt.«
    Smult lachte meckernd. »Da schätzen Sie mich richtig ein, Miss Dracken. Dieses Kopfgeld ist für mich einen Dreck wert. Aber ich kann nicht für die da draußen sprechen.« Er zeigte mit dem Daumen über die Schulter, in die ungefähre Richtung der Stadt draußen. »Könnte sein, dass dort jemand auf Sie wartet. Jemand, der gehört hat, dass Sie in Begleitung eines schäbigen, nichtsnutzigen Haufens von Leuten, bei denen nicht mal Verlass darauf ist, dass sie sich selber die Schnürsenkel binden können, nach Hawk Point kommen wollten.«
    »Hey!«, rief Frey. »Ich kann mir meine verdammten Schnürsenkel sehr wohl selber binden!«
    Trinica ignorierte ihn. »Sie haben ihnen die Information verkauft«, sagte sie kalt. »Sie wussten, dass ich nach Grist suchen würde, und Sie wussten, dass ich zuerst zu Ihnen kommen würde.«
    »Sie haben es selbst gesagt«, grinste Smult. »Ich bin Flüstermittler. Ich ergreife keine Partei. Nicht einmal Ihre.«
    »Das ist doch gequirlte Scheiße!«, rief Frey. »Wenn die wüssten, dass wir hier sind, hätten sie uns in dem Moment überfallen, als wir den Landeplatz verlassen haben.«
    Smult tippte auf den Beutel voller Münzen auf dem Tisch vor ihm. »Ich habe sie gebeten, das nicht zu tun.
Ich lasse mir nur höchst ungern einen Gewinn entgehen.«
    »Wie viel würde es kosten, damit Sie uns sagen, wo sie auf uns warten?«, fragte Trinica.
    Smult lächelte in sich hinein und ließ ein weiteres Teil seines Puzzles klickend an der richtigen Stelle einrasten.

VIERUNDZWANZIG
Doppelspiel – Spindle Street – Eine Überraschung
    Die Nebenstraßen von Hawk Point konnte man eigentlich kaum als Straßen bezeichnen. Sie gehörten zu einer Slumstadt aus Schuppen und Hütten, die sich ohne Struktur oder erkennbaren Zweck aneinanderdrängten. Die Lücken zwischen den einzelnen Behausungen waren kaum mehr als von altem Abfall übersäte Schlammpisten. Der Wind, der über die Berge wehte, fand keinen Weg in das Labyrinth, so dass die Luft abgestanden und von durchdringendem Gestank erfüllt war. Die Bewohner – alte Hunde und halb verhungerte Strolche – blieben im Schatten und schmorten in der Hitze.
    Frey behielt die Bewohner der Slumstadt wachsam im Auge, und sie beobachteten ihn ebenfalls wachsam. Sie waren verzweifelte, unwissende Menschen ohne jegliche Ausbildung, größtenteils Nachfahren der Leibeigenen, die von den Herzögen freigelassen worden waren, nachdem diese König Andreal von Glane abgesetzt hatten. Um der Armut auf dem Land zu entrinnen, waren sie in die Städte gekommen, hatten dann jedoch feststellen müssen, dass sie sich die Beiträge der Gilden nicht leisten konnten und folglich keine Arbeit bekamen. Schließlich waren sie in
den Siedlungen und Außenposten gelandet, wo sie sich als schwarze Hafenarbeiter oder kleine Diebe durchschlugen. Kräftige Männer wurden als Piraten rekrutiert, Frauen als Reinigungskräfte angestellt, wenn sie Glück hatten. Kinder wurden oftmals in die Bergwerke verkauft.
    Alles in allem hatten sie ein schlimmes Los. Aber verzweifelte Menschen neigten dazu, verzweifelte Dinge zu tun, deshalb war Freys Hand nie weit von seiner Pistole entfernt.
    Smult war so freundlich gewesen, ihnen die Waffen zurückzugeben, nachdem er Trinica alles Geld abgeknöpft hatte, das sie besaß. Er hatte sie mit detaillierten Informationen darüber versorgt, wo ihre Feinde ihnen auflauerten, und ihnen erklärt, wie sie die Fallen umgehen konnten. Darum nahmen sie auf dem Rückweg zur Ketty Jay nun eine Route durch die Außenbezirke der Siedlung. Sie huschten wie Ratten dahin und hofften, dass sie unbemerkt bleiben würden.
    Frey konnte nicht umhin, die

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