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Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Titel: Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
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Stadtbewohner. Er drehte sich um und sah einen dritten Mann, der mit gezückter Schusswaffe von hinten auf sie zukam.
    »Waffen auf den Boden! Ganz langsam!«, bellte der erste der Bewaffneten, ein stämmiger Mann mit einem buschigen Bart, der ihm bis über die Brust hing.
    Trinica sah Frey an, als erwartete sie, dass er etwas unternahm. Aber Frey hob nur die Schultern. Ein toller Beschützer bin ich. Das hat ja nicht lange gedauert.
    »Tu, was er verlangt«, sagte er und warf seine Revolver vor sich auf den Boden. Das Entermesser folgte. Dann hob er die Hände.
    Trinica starrte ihn immer noch an, einen Ausdruck frustrierter Enttäuschung im Gesicht. Als verstünde sie nicht, warum er so schnell aufgegeben hatte. Als hätte sie von ihm erwartet, dass er gegen drei Männer kämpfte, die ihre Waffen bereits in den Händen hatten.
    Wofür hält sie mich?, dachte er wütend. Ich bin doch kein verdammter Zenturienritter.
    Aber er konnte ihrem Blick nicht standhalten. Er wandte den Kopf ab. Kurz darauf hörte er, wie ihre Waffen klappernd auf seinen landeten.
    »Das Kopfgeld ist unser, Jungs!«, krähte der zweite Bewaffnete, ein Bursche mit langem Gesicht und schmutzigem Hemd, dessen Hose von Hosenträgern gehalten wurde. »Die verdammte Trinica Dracken!«
    »Ich hab’s euch doch gesagt!«, erklärte der Dritte, der jetzt näher gekommen war. Er war der Jüngste der drei, kaum alt genug, um sich anständige Bartstoppeln auf den Wangen wachsen zu lassen. »Hat uns jeden Shillie gekostet, den wir hatten, aber sie wird’s wert sein.«

    Der Stämmige musterte Trinica von oben bis unten. »Ja. Die Marine wird uns das Fünffache zahlen. Du hattest recht; Smult hat sein Versprechen gehalten.«
    Frey spürte, wie Trinica sich bei der Erwähnung des Namens anspannte. Smult. Er hatte sie zweimal verraten. Hatte allen Parteien so viel Geld abgenommen, wie er nur kriegen konnte.
    »Dein Freund Smult«, sagte Frey im Flüsterton, »ist ein echtes Stück Scheiße.«
    »Falls wir je wieder hier herauskommen«, sagte Trinica, »bringe ich ihm bei, was Leiden heißt.«
    »Oh, darüber würde ich mir keine Gedanken machen. Ihr erledigt die beiden da vorn, ich übernehme den hinter mir.«
    »Was?«, sagte Trinica. »Wie kann ich …«
    Aber er sprach nicht mit ihr. Er sprach mit Jez und Silo.
    Schüsse. Der Stämmige und sein Kamerad mit dem langen Gesicht wirbelten herum und zuckten, die Augen vor Schreck geweitet. Frey bewegte sich bereits, während sie zusammenbrachen; er drehte sich zu dem Mann hinter ihm um. Zugleich streckte er den Arm aus, und das Entermesser sprang aus eigenem Antrieb vom Boden in seine Hand. Er spürte, wie es in seine Handfläche klatschte, als sein Gegner gerade die Waffe hob und aus zwei Meter Entfernung auf seine Brust schoss. Die Klinge ruckte in seiner Hand; die Kugel prallte Funken sprühend vom Metall ab. Seinem Angreifer blieb nur ein Moment Zeit, um ungläubig dreinzuschauen, bevor Frey ihm die Hand am Handgelenk abtrennte und ihn mit dem Rückschlag enthauptete.
    Drei Leichen sanken gemeinsam zu Boden. Frey drehte sich zu Trinica um, sah sie mit hochgezogener Augenbraue
an und ging dann Jez und Silo entgegen. Der Ausdruck des Erstaunens auf Trinicas Gesicht war unbezahlbar.
    Jez und Silo kamen aus der Richtung des Landeplatzes herbeigeeilt. »Alles in Ordnung, Käpt’n?«, fragte Jez.
    »Jetzt ja«, sagte er. »Darf ich fragen, wie ihr mich gefunden habt?«
    Jez schwenkte Crakes Kompass. »Wir sind der Nadel gefolgt. Nachdem wir mit den Männern auf den Dächern fertig waren, haben wir euch gesucht. Dachten, ihr könntet vielleicht Hilfe brauchen.«
    Frey hob seine Hand und betrachtete den Ring am kleinen Finger. »Dieses Ding vergesse ich immer wieder.«
    »Ich nehme an, mit dem Flüstermittler ist es nicht so gut gelaufen?«
    »Wir haben genug, um weiterzumachen.« Frey sah, wie Trinica zu ihnen herüberkam, und setzte hinzu: »Falls Trinica fragt, ich habe diesen ganzen raffinierten Gegenüberfall von vornherein so geplant.«
    »Na klar, Käpt’n.« Jez’ Blick strich unsicher über sein Gesicht. Keiner von ihnen wusste so recht, wie er sich dem anderen gegenüber verhalten sollte. Frey hatte das Gefühl, dass er eigentlich sauer auf sie sein sollte, aber nach den Geschehnissen gerade eben kam ihm das nicht richtig vor. Und dennoch, wenn er sie anschaute, sah er immer noch etwas, wovor er sich fürchtete.
    »Danke«, sagte er unbeholfen. Dann sah er Silo an, wo er sich auf sichererem Boden

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