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Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Titel: Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
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dieser?«, erwiderte sie.
    »Warum suchen Sie Grist?«
    Samandra schob die Krempe ihres Dreispitzes nach hinten. »Angeblich hat er sich mit einem Manen-Artefakt aus dem Staub gemacht, das unbekannte Kräfte besitzt.«
    »Angeblich, hm? Woher wissen Sie das?«
    »Von Ihrem Dämonisten«, grinste sie. »Er ist eine richtige Plaudertasche, wenn er einen im Tee hat.«
    Frey stöhnte. Die Soirée in Lapin, zu der Amalicia sie mitgenommen hatte. Er wusste, er hätte Crake nicht so lange mit Samandra allein lassen dürfen.
    »Aber Grist hatte es damals gar nicht«, sagte er. »Sondern die Erwecker.«
    »Ja, er hat gesagt, die Erwecker hätten es Ihnen gestohlen. Doch als unsere Spione hörten, dass in der Flashpan
kürzlich ein Erwecker-Schiff abgestürzt ist, haben wir sozusagen zwei und zwei zusammengezählt. Und als wir erfuhren, dass Sie im ganzen Norden nach Grist suchten, nun ja …«
    »Der arme alte Crake«, sagte Frey. »Er hatte nie eine Chance. Sie sind auch nicht darüber erhaben, Ihre weiblichen Reize im Dienste der Sache einzusetzen, hm?«
    Sie ließ ein verächtliches Schnauben hören. »Ich? Es gibt nicht vieles, worüber ich erhaben bin, wenn es drauf ankommt. Jedenfalls ist er ein netter Kerl. Das Vergnügen war ganz meinerseits. Wo ist er überhaupt?«
    »Weg.«
    »Schade. Ich mochte ihn irgendwie.«
    »Ich auch.«
    Sie gingen ins Innere der Raffinerie hinein. Grudge führte sie eine Steintreppe hinauf und durch enge Flure mit glatten, grau-grün gestrichenen Wänden. Hier drin schien es kälter zu sein als draußen, und die elektrische Beleuchtung tat wenig mehr, als den Schatten Kontrast zu liefern. Frey vermutete, dass sie einen Schleichweg zu ihrem Ziel nahmen.
    Wie sich herausstellte, war dieses Ziel eine Ansammlung von Büros und Aktenzimmern mehrere Stockwerke weiter oben. Sie kamen an beleuchteten Schreibtischen und Regalen mit sorgfältig geordneten Papieren vorbei und gelangten schließlich in einen Raum mit einem langen Fenster, das eine ganze Wand einnahm. Es war in Quadrate unterteilt und bot einen Ausblick auf das Erdgeschoss der Raffinerie, wo riesige Bottiche und düster vor sich hinbrütende Maschinen schlummerten.
    Frey nahm an, dass dies ein Gemeinschaftsraum für die Meister und ihre Mitarbeiter war. Mehrere Türen gingen
von ihm ab. Ein großer Tisch beanspruchte den meisten Platz. Ein paar Söldner standen müßig herum oder saßen am Tisch, die Waffen locker in der Hand. Bei ihnen waren zwei Männer, die Frey erkannte, obwohl er ihnen noch nie begegnet war.
    Der erste war hager, mit sauertöpfischer Miene und zottigem, grauweißem Haar. Er saß auf einem Stuhl und hatte die Stiefel auf den Tisch gelegt. Sein Staubmantel klaffte auf und gab den Blick auf eine mit zahlreichen Messern bestückte Weste frei. Zu beiden Seiten des Brustkorbs waren etwa ein halbes Dutzend Scheiden, und weitere innen im Staubmantel. Er drehte ein Wurfmesser zwischen den Fingern und ließ es der Länge nach um seine Knöchel kreisen.
    Der andere war geheimnisvoller. Er lehnte an einer der Türen, die Arme lose vor dem Bauch verschränkt. Er trug einen schwarzen Mantel und einen breitkrempigen Hut und hatte sich ein schwarzes Halstuch um die untere Hälfte des Gesichts gebunden, so dass von ihm nicht mehr zu sehen war als ein Streifen mit den Augen, der Stirn und ein paar Fransen struppiger schwarzer Haare.
    Frey kannte sie aus der Zeitung. Eldrew Grissom und Mordric Jask. Zenturienritter. Alle beide wahre Todesboten. Grissom hatte die schnellsten Hände seiner Zunft, mit Messern und Schusswaffen gleichermaßen. Jask war ein eiskalter Krieger, berühmt dafür, dass er sich durch nichts aus der Ruhe bringen ließ, ein Mann ohne Furcht.
    »Hallo allerseits, das sind Darian Frey und seine Crew«, sagte Samandra, als sie den Raum betraten. Grissom blickte auf und grunzte. Jask tippte sich an den Hut.
    »Was macht ihr alle hier?«, fragte Frey.
    »Die Manager der Firma bewachen. Was sonst?«, antwortete Samandra.

    »Warum bringt ihr sie nicht einfach weg von hier?«
    »Die Bergleute werden wegen dieser Leute zusammengeschossen. Es könnte eine ziemlich unerträgliche Provokation sein, wenn wir sie durch die Stadt führen würden, meinen Sie nicht? Wir versuchen, weiteres Blutvergießen zu vermeiden.«
    »Also wollt ihr euch nicht vom Fleck rühren?«
    »Wir haben die Marine benachrichtigt. Früher oder später kommt sie hierher.«
    »Und ihr glaubt, dass die Bergleute so lange warten?«
    »Nein«, sagte sie.

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