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Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Titel: Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)
Autoren: Chris Wooding
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Aussehen, so lang wie ein Arm. Kreise, Halbkreise und Kurven, übereinandergestapelt oder miteinander verbunden. Frey sah eine Andeutung von Mustern und Symmetrie, konnte aber keinen rechten Sinn hineindeuten. Jez reckte den Hals, um das Ding genauer zu betrachten.
    »Schon mal so was gesehen?«, fragte Hodd herausfordernd.
    »Nein«, sagte Frey. »Aber es gibt vieles, was ich noch nicht gesehen habe. Könnte aus einem fernen Land stammen. Vielleicht aus Peleshar? Niemand weiß, was die dort im Schilde führen.«
    »Ich sage Ihnen, wer das gemacht hat.« Hodds Stimme sank zu einem Flüstern herab. »Die Azryx!«
    Frey bekam Kopfschmerzen davon, das Objekt anzustarren, deshalb hörte er damit auf. »Die wer?«
    »Azryx«, sagte Jez leise, den Blick immer noch auf das seltsame Gebilde gerichtet. Ihre Augen schauten auf jene seltsame Weise ins Leere, wie sie es manchmal taten. »Eine untergegangene Zivilisation mit hoch entwickelter Technologie. Angeblich sind sie ausgestorben und unter dem nördlichen Eis verschwunden. Jedenfalls, wenn man den Gerüchten Glauben schenkt. Es hat nie einen echten Beweis dafür gegeben, dass sie jemals existiert haben.«
    »Bis jetzt!«, sagte Hodd und tippte mit dem Zeigefinger auf den Tisch.

    »Sie scheinen sich mit diesen Dingen gut auszukennen, Ma’am«, sagte Grist. »Darf ich fragen, wieso?«
    Jez zwinkerte, als sie ihre Benommenheit abschüttelte. »Ich war die Expeditionsnavigatorin eines gewissen Professor Malstrom. Er war eine Autorität, was die Azryx betraf. Wir sind monatelang durch ganz Yortland gereist und haben nach Hinweisen gesucht. Aber nie welche gefunden.«
    »Ah, der Professor! Den kenne ich gut!«, rief Hodd. »Wie geht’s dem alten Knaben?«
    »Allzu gut können Sie ihn nicht kennen. Er ist seit mehr als vier Jahren tot«, sagte Jez.
    Hodd schaute einen Moment lang verlegen drein, dann machte er eine nonchalante Geste. »Man verliert sich so leicht aus den Augen. Besonders wenn man in den fernen Winkeln der Welt unterwegs ist.«
    Untergegangene Zivilisationen? Das klang nun alles ein bisschen absurd, und Frey hatte Hodd bereits als Schwätzer und Schwachkopf abgestempelt. Wenn Grist nicht gewesen wäre, hätte Frey sich gar nicht erst mit diesem Dummbart abgegeben. Aber Grist kam ihm wie jemand vor, der wusste, was er tat, also musste wohl etwas an der Geschichte dran sein.
    Frey tätschelte das Objekt auf dem Tisch. »Warum erzählen Sie uns nicht, woher Sie das haben, und lassen uns entscheiden, ob es von irgendeiner erfundenen Zivilisation stammt oder nicht? Vielleicht kann ich dann wenigstens in Ruhe zu Ende frühstücken.«
    Hodd war für seinen herablassenden Ton nicht empfänglich. »Natürlich, natürlich. Erlauben Sie mir, Sie zu überzeugen.«
    Frey, der sich schon einen ordentlichen Bissen in den
Mund gestopft hatte, wedelte mit der Gabel. »Bitte, versuchen Sie’s.«
    »Ich weiß, Eigenlob stinkt, aber ich bin ein ziemlich renommierter Forscher«, begann Hodd. »Ich übernehme Missionen, von denen andere lieber die Finger lassen. Kurzsichtigere Männer als ich werden Karten von Neu-Vardia und Jagos anfertigen, während ich nach der noch unbekannten Wahrheit suche, nach Geheimnissen, die jede Vorstellungskraft übersteigen!«
    Frey warf Grist einen Blick zu und sah zu seiner Freude, dass der andere Kapitän die Augen verdrehte. Zumindest einer der beiden war kein Idiot.
    Hodd bemerkte es nicht. »Ich war allein in den Regenwäldern von Kurg, als ich es sah. Es war …«
    »Moment«, sagte Frey. »Was hatten Sie dort eigentlich zu suchen?«
    »Ich war auf der Suche nach einem verborgenen Stamm von Wilden, der in alten Texten aus der Zeit der Angroms erwähnt wird, der ersten Dynastie, die von Wilven dem Nachfolger begründet wurde, als er ganz Nord-Pandraca vereinigte. Diese Texte haben fast dreieinhalb Jahrtausende überdauert, bewahrt durch ein Konservierungsverfahren, das uns heute unbekannt ist. Sie erzählen von einem Volk auf Kurg, das mittels eines Elixiers in die Zukunft blicken konnte. Wenn es ein solches Wissen gab, musste ich es finden.«
    »Ein Elixier, mit dem man in die Zukunft schauen kann?«, fragte Frey und zog skeptisch eine Augenbraue hoch.
    »Stellen Sie sich das vor!«, rief Hodd begeistert.
    Frey wandte sich wieder seinem Essen zu. »Tu ich gerade.« Er fragte sich, ob es ein ähnliches Elixier gab, mit
dem er die verlorenen Minuten seines Lebens zurückbekommen konnte, die er damit vergeudet hatte, sich dieses Geschwätz
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