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Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Titel: Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)
Autoren: Chris Wooding
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sein. Es musste etwas geschehen, um die Crew der Ketty Jay aus ihrem Trott zu reißen. In diesen letzten paar Monaten waren sie ziellos umhergereist, von einem Job zum anderen, hatten hier Fracht befördert und dort als Begleitschutz fungiert. Die Bezahlung war jämmerlich, die Arbeit meist stumpfsinnig. Nach der Zerstörung von Retribution Falls hatten sie sich für kurze Zeit wie Freibeuter gefühlt, wie die Herren
der Lüfte. Doch dann war das wirkliche Leben wieder eingesickert. Abenteuer waren seither Mangelware gewesen.
    Man bekam nicht allzu viele Chancen, ein Vermögen zu machen, und musste sie folglich ergreifen, wenn es nur irgendwie ging.
    Diesmal würde er es richtig anstellen. Diesmal würde er sie alle reich machen. Er würde sich irgendwo ein Haus kaufen. Etwas Solides, Festes, Reales, wohin er zwischen seinen Abenteuern zurückkehren konnte. Ein Zuhause. Er hatte nie ein eigenes Zuhause gehabt. Vielleicht würde das helfen. Vielleicht würde das alles in Ordnung bringen.
    Aber er hatte sich schon einmal die Finger verbrannt. Bei seinem letzten Griff nach dem großen Geld hatte er sich und seine Crew in die größten Schwierigkeiten ihres Lebens gebracht.
    Aber wir haben es durchgestanden, dachte er. Und es hat uns zu einer Crew zusammengeschweißt.
    Er schaute in der Hoffnung zu Jez hinüber, in ihrem Gesicht lesen zu können, was sie von der Sache hielt. Ihre Meinung würde ihm helfen, eine Entscheidung zu treffen. Aber sie ließ sich nichts anmerken. Sie sind der Käpt’n, Käpt’n.
    »Kurg«, sagte er zu Grist. »Ungeheuer und Tiermenschen. Ganz schön riskant, was Sie da vorschlagen.«
    Grist paffte seine Zigarre. Beißende Rauchwolken umgaben sein schmutziges, bärtiges Gesicht. Er beugte sich vor, ein schemenhaftes gelbes Grinsen hinter dem Rauch.
    »Es gibt Sachen, für die lohnt sich jedes Risiko«, sagte er und streckte eine schmutzige Hand mit rauer Haut über den Tisch.
    Frey starrte sie einen langen Moment an. Warum nicht?
Es war besser, als sich für den Rest seines Lebens zu langweilen und arm zu bleiben. Er streckte ebenfalls die Hand aus. »Fünfundfünfzig-fünfundvierzig.«
    »Abgemacht, Sie diebischer Hurensohn!« Grist strahlte und umschloss seine Hand mit schmerzhaft festem Griff. »Aber für diesen Anteil sollten Ihre Männer verdammt noch mal auch zeigen, was sie können.« Er warf Jez einen Blick zu. »Und Ihre Frauen auch, bitte um Verzeihung.« Dann klopfte er Hodd auf den Rücken und zeigte auf Frey. »Also, das nenne ich einen knallharten Verhandlungspartner.«

FÜNF
Crakes Dämonen – Harkins trifft eine Entscheidung – Pinn als Romanheld – Jez und die Manen
    Die Crew nahm die Neuigkeiten gut auf, mit Ausnahme von Harkins, der eine Weile in eine Papiertüte atmen musste, bis seine Hysterie sich legte. Sie hatten ein paar Stunden Zeit, um so viele Vorbereitungen wie möglich zu treffen, während sie darauf warteten, dass Grist und seine Crew klar Schiff machten. Es war ein Tagesflug bis zur Küste und ein weiterer halber Tag über die Ost-Kluft nach Kurg. Sie würden starten, sobald alle bereit waren. Grist hatte es wirklich eilig.
    Frey suchte Crake in seinem Quartier auf, nachdem er mit der Crew gesprochen hatte. Der Dämonist hatte die ganze Zeit geschwiegen, und Frey wollte ihn unter vier Augen über die seltsame Barriere in der Tür ausfragen, auf die Hodd gestoßen war.
    Crakes Quartier war wie die anderen auf der Ketty Jay eng und spartanisch, mit nackten Metallwänden und einer Schiebetür. Früher waren dies die Unterkünfte der Passagiere gewesen, aber derzeit beförderten sie keine Passagiere, so dass Crake den Luxus genoss, zwei Kojen für sich allein zu haben. Auf der oberen Koje hatte er Gepäck und Bücher untergebracht.

    »Also, was meinst du?«, fragte Frey. »Glaubst du, du kannst diese Sperre durchbrechen?«
    Crake saß auf der unteren Koje, während Frey an der Wand lehnte. »Kann ich nicht sagen, bevor wir nicht dort sind«, antwortete er. »Ich muss Messungen vornehmen. Wir werden meine Ausrüstung durch den Regenwald schleppen müssen.« Sein Ton war träge und desinteressiert. Er gab sich kaum die Mühe, seine Worte ordentlich auszusprechen.
    »Kann Bess das tun?«
    Crake schnitt eine Grimasse. »Die sollte nicht mitkommen. Sie ist zu groß und zu schwer, um in solchem Gelände herumzulaufen. Beim ersten Regen würde sie bis zu den Knien im Schlamm einsinken. Ganz zu schweigen davon, dass sie jeden Baum auf dem Weg umstoßen
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