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Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Titel: Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
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Handbewegung ab.
»Ach, na ja, Kumpel. Ich wollte dir nur ’n Tritt in den Arsch geben, verstehst du. Damit du mit dem Alk aufhörst, bevor du genauso endest wie ich.«
    »Weiß ich«, sagte Crake. »Und dafür möchte ich dir danken. Du und Jez, ihr habt mir beide sehr geholfen.«
    Malvery zuckte die Achseln. »Das machen Freunde nun mal, stimmt’s? Sie sagen einem ohne Umschweife, was los ist. Apropos Umschweife: Komm wieder zum Thema.«
    »Der Punkt ist: Deine Worte haben mich zum Nachdenken gebracht. Über diese Zeit mit Bess. Dass es noch mal passieren und ich beim nächsten Mal nicht so viel Glück haben könnte. Wenn ich sie in Schlaf versetze und diese verdammte Pfeife verliere … was dann? Könnte sein, dass ich sie nie mehr aufwecken kann.«
    »Durchaus möglich. Und?«
    »Also habe ich ihr noch ein paar Pfiffe beigebracht. Ein paar mehr Frequenzen, verstehst du. Du kannst sie nicht hören, und es braucht einen Dämonisten, damit sie wirken, aber für Bess sind sie laut und deutlich. Sie lassen sie Verschiedenes tun, statt sie einfach nur auf unbegrenzte Zeit in Schlaf zu versetzen.«
    »Was denn zum Beispiel?«
    Er schaute wieder auf Malverys Taschenuhr. »Sie lassen sie zum Beispiel … oh, ungefähr eine halbe Stunde schlafen.«
    Malvery grinste. Crake grinste mit ihm. Malvery nahm seine Taschenuhr wieder an sich und ließ den Deckel zuschnappen.
    »Ist verflucht gut, dich wieder an Bord zu haben, Kumpel«, sagte der Doc.
    In der Ferne ertönten die ersten Schüsse und Schreie.
Irgendwas stimmte nicht auf der Ketty Jay.
    Schlacke schlug langsam die Augen auf und leckte sich die Lefzen. In seinem Gesichtsfell hing immer noch der Geschmack von Rattenblut. Aber es waren nicht die Ratten, die ihn aus seinem Schlummer gerissen hatten.
    Er stand auf und lief durch die Lüftungsrohre zum Laderaum. Schlacke war der Herr dieser verborgenen Seitenwege. Er betrachtete es als seine Lebensaufgabe, sie von Eindringlingen freizuhalten. In der Welt draußen wimmelte es von diesen seltsamen Wesen, die ihn hin und wieder – unklugerweise – anzufassen oder hochzuheben versuchten. Aber sie waren zu groß, um in die Lüftungsrohre zu kommen. Hier hieß es Schlacke gegen die Ratten. Und obwohl er im Lauf seines Lebens einige monumentale Schlachten mit großen und bösartigen Gegnern ausgefochten hatte, war Schlacke immer der Sieger geblieben. Noch nie war er auf einen Feind gestoßen, den er nicht bezwingen konnte. Er wusste gar nicht, was das Wort »Niederlage« bedeutete.
    Er schlüpfte aus dem Rohr in den Laderaum. Kalte Luft wehte von draußen herein, bewegte seine Schnurrhaare und kühlte ihm die Nase. Die Laderampe stand offen. Von draußen drangen Geräusche an sein Ohr: Menschen, die einander etwas zuriefen, das Geklapper von Maschinen, das Brausen von Triebwerken, als eine Flugmaschine über ihm beschleunigte. Der scharfe Geruch von Aeriumgas, abgelassen von einem aufsetzenden Frachter. Gegenüber der Sicherheit seiner in sich abgeschlossenen Welt war die Geschäftigkeit von Landeplätzen erschreckend – ein Angriff auf die Sinne, der ihn verwirrte und einschüchterte.
    Dass die Laderampe offen stand, war nicht ungewöhnlich.
Schlacke tappte in die Mitte des Raums hinaus und schnupperte.
    Das war es. Das war es, was ihn geweckt hatte.
    Der Hasenfuß hatte es gewagt, an Bord zu kommen.
    Ein unheilvolles Knurren drang aus den Tiefen seiner Kehle. Der Gedanke an die Anwesenheit dieses erbärmlichen Exemplars in seinem Territorium machte ihn wütend. Er lauschte und hörte eilige Schritte im Gang über ihm, dem Hauptgang, der durch den Rücken des Luftschiffes führte.
    Es war nicht das erste Mal. Er wusste, dass seine Beute sich in letzter Zeit mehrmals an Bord geschlichen hatte. Manchmal hatte Schlacke sie entdeckt und fortgejagt. Andere Male war er in den Tiefen des Luftschiffes beschäftigt gewesen, und als er herausgekommen war, hatte nur noch der saure Geruch von Angst und Schweiß in der Luft gehangen.
    Schlackes Instinkt befahl ihm, sie erneut zu verjagen. Aber er war ein alter Kater, ein Veteran vieler geheimer Kriege, und er hatte das eine oder andere gelernt. Er wusste, dass die Ratten immer wieder zurückkamen, egal, wie oft er sie umbrachte. Es gab immer noch mehr. Außer, wenn er sie bis zu ihrem Nest verfolgte. Wenn er sie – die Mütter – dort umbrachte, kamen die Ratten nicht mehr zurück.
    Er konnte den Eindringling verjagen, aber der Eindringling würde zurückkehren. Es war an der

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