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Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Titel: Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
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bescheuert.«
    Grist warf ihm einen Blick zu. »Es gibt Sachen, für die lohnt sich jedes Risiko.«
    »Aber warum wollen Sie’s auf diese Weise machen?«, fragte Jez. »Wozu brauchen Sie die Kugel?« Sie spürte, wie die Panik ihre Krallen in sie hineinschlug. Sie sah, was kommen würde.
    »Wissen Sie, wie schwer es ist, einen Manen zu finden, wenn man mal einen braucht?«, sagte Grist. »Sie kommen ohne jede Vorwarnung und sind wie der Blitz wieder weg. Wahllos, ohne jedes Muster. Hier ist jemand, der sie unbedingt treffen möchte, aber trotz der Notizen meines Vaters bin ich nicht mal in ihre Nähe gelangt. Also hole ich sie zu mir.«

    »Aber warum in Sakkan? Wir könnten das draußen im Schnee machen. Es ist nicht nötig, die Manen auf all diese Menschen loszulassen!«
    »Ist ein Geschenk«, sagte Grist. »Ich dachte mir, am besten melde ich mich mit einem Paukenschlag. ›Hier bin ich‹, werde ich sagen. ›Und da sind tausend neue Rekruten und so weiter.‹ Dann komme ich als Held zu ihnen.« Er grinste. »Sie werden nicht sterben, wissen Sie. Wer keinen Widerstand leistet, wird verwandelt. Und gerade Sie sollten wissen, dass das nicht so schlimm ist.«
    Jez ließ den Blick in der Hoffnung über Grists Leute schweifen, dass einige von ihnen auf diesen Irrsinn reagieren würden. Aber sie sah keinen Zweifel, sondern nur helle Begeisterung. Diese paar Mann waren Grists engste Vertraute. Vielleicht träumten auch sie von der Unsterblichkeit. Jedenfalls hatte Grist sie zu seiner Denkweise bekehrt. Von ihnen hatte sie keine Hilfe zu erwarten.
    »Und was ist mit Ihnen?«, sagte sie zu Trinica. »Ihnen ist es vermutlich egal, ob eine ganze Stadt von den Manen eingenommen wird.«
    »Da vermutest du richtig«, sagte Trinica.
    »Glauben Sie, dass er Sie einfach gehen lässt, nachdem er Ihnen all das erklärt hat?« Sie zeigte auf Grist. »Er wird Sie reinlegen, genau wie alle anderen.«
    »Tatsächlich erkläre ich das alles überhaupt nur wegen Käpt’n Dracken«, sagte Grist. »Jemand muss wissen, was hier geschehen ist. Jemand, der die Geschichte von Käpt’n Harvin Grist erzählen kann.« Er lächelte hässlich. »Wie sollen sie mich sonst erkennen, wenn ich sie später holen komme?«
    Jez starrte ihn an. Es ging ihm nicht nur um Unsterblichkeit im wörtlichen Sinn. Er wollte eine Legende sein.
Der Schmuggler, der eine Großstadt vernichtet hatte. Der zu den Manen gegangen war. Und der vielleicht eines Tages an der Spitze einer Flotte von Schlachtschiffen zurückkehren würde. Ein Mann, der jedem Menschen Furcht einflößte. Man würde seinen Namen benutzen, um Kinder zu erschrecken. Sei brav, sonst kommt Käpt’n Grist dich holen.
    »Ich bin Manin«, sagte sie. In ihrer Stimme lag Verzweiflung. »Sie brauchen das nicht zu tun. Ich kann Sie verwandeln!«
    »Ach wirklich?«, sagte Grist skeptisch. »Eine Halb-Manin wie Sie? Das glaube ich nicht. Ich weiß, was Sie sind, Miss Kyte. Sie sind nicht die Erste. Damals im Schlachtschiff hab ich’s mir schon gedacht, und auf der Flashpan, nachdem wir mit der All Our Yesterdays fertig waren, wusste ich’s dann genau. Hätte Sie damals gleich mitnehmen sollen, das hätte uns allen eine Menge Ärger erspart. Aber jetzt hab ich Sie ja.«
    »Lassen Sie’s mich versuchen!«, flehte sie.
    »Sie können die Einladung nicht aussprechen«, sagte er. »Sie haben sie ja nicht mal selber angenommen.«
    »Die Einladung?«, sagte Frey. »Nennen Sie das so?«
    »Nicht ich nenne es so. Es heißt so. Aber ich habe eine andere Verwendung für eine Halb-Manin.« Er warf Jez die Kugel zu. Sie fing sie automatisch auf. »Schalten Sie das Ding ein.«
    Jez sah die Kugel an. Ihre Nerven knisterten allein schon deshalb, weil sie sie in den Händen hielt. Sie hatte gewusst, dass dieser Augenblick kommen würde, seit Grist gestanden hatte, dass er die Manen rufen wollte. Kein Wunder, dass während des Monats, den sie mit der Suche nach ihm verbracht hatten, nichts geschehen war. Sie hatten die ganze Zeit damit gerechnet, von irgendeiner
Katastrophe zu erfahren, und sich gefragt, weshalb Grist, der endlich im Besitz seines Objektes der Begierde war, es nicht benutzte. Hier war die Antwort. Er wusste nicht, wie.
    Aber Jez wusste es ebenso wenig.
    »Ich kann das nicht«, sagte sie.
    Grist gab zweien seiner Leute ein Zeichen. Sie packten Frey und zerrten ihn zu einem Tisch in der Nähe. Einer von ihnen hielt ihm eine Pistole an den Kopf; der andere hatte eine Machete und presste seine Hand auf die

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