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Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Titel: Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
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mehr zu retten, und die Schrift auf den Kreidetafeln ist unleserlich. Das hier ist bloß ein Museum.« Wieder sein trockener Husten. »Trotzdem habe ich mit dem Land was Sinnvolles angefangen. Die Lagerhäuser, der Hangar. Man kommt bei Nacht, wenn niemand in der Nähe ist, der einen sehen kann. Keine Aufzeichnungen, keine Anlegegebühren. Netter kleiner Ort, um sich zu verkriechen. Und ich kann mein Frachtgut hier umschlagen, ohne dass sich irgendwer dafür interessiert.«
    »Die Forschungsergebnisse Ihres Vaters«, sagte Trinica. »Haben Sie die noch?«
    »Sind sicher in meiner Kabine verstaut, keine Sorge.«
    »Ist Ihnen klar, was für Auswirkungen es hätte, wenn das an die Öffentlichkeit käme? Wenn sich beweisen ließe, dass die Erwecker jene dämonistischen Techniken, für die hier Pionierarbeit geleistet wurde, selber eingesetzt haben?«
    »Ja, ich kann’s mir so ungefähr vorstellen. Würden Sie’s mir übel nehmen, Käpt’n Dracken? Haben Sie eine Schwäche für die Erwecker?«

    »Ich habe für niemanden eine Schwäche«, erwiderte Dracken. »Ich habe mich bloß gefragt, ob Sie vorhaben, sich an ihnen zu rächen. Ihr Vater ist höchstwahrscheinlich von einem Imperator ermordet worden. Das wissen Sie, nehme ich an?«
    »Ich hab’s vermutet«, sagte Grist. »Der Gedanke an Rache ist mir gekommen, das gebe ich zu. Aber vorher muss ich mich um dringendere Angelegenheiten kümmern.« Er wurde von einem gewaltigen Hustenanfall gepackt, der ihn keuchend und mit tränenden Augen zurückließ. Seine Leute traten nervös von einem Bein aufs andere und warfen einander verstohlene Blicke zu.
    »Alles in Ordnung mit Ihnen?«, fragte Frey. »Ich möchte nicht, dass Sie umkippen und sterben. Nicht sehr.«
    Grist wischte sich Speichel vom Bart und ging zu der kleinen Truhe hinüber, die auf einem Tisch in der Nähe stand. Er öffnete sie. »Ihre Sorge rührt mich, Käpt’n, aber so bald kippe ich nicht um.« Er nahm die Metallkugel heraus, die Frey zuerst in dem Manen-Schlachtschiff gesehen hatte. »Nicht, wo ich nun das hier habe.«
    Jez richtete ihre Aufmerksamkeit auf die Kugel. Glattes schwarzes Metall, über dessen Oberfläche sich gewundene silberne Linien zogen. Das Muster entbehrte jeder Symmetrie – zumindest jeder Symmetrie, die ein Mensch erkennen würde –, aber als sie es anstarrte, schien es beinahe einen Sinn zu ergeben, als würde irgendetwas am Rand ihres Erkennungsvermögens zupfen. In ihrem Kopf ertönte ein Singsang, noch lauter als die Stimmen der hiesigen Geister. Ein wortloser Ruf aus weiter Ferne. Aus einer Region hoch oben im Norden, hinter dem Fliegenden Gewölk. Die Manen. Sie wollten sie bei sich haben.

    »Und was ist das nun?«, hörte sie sich fragen. »Hinter was sind wir die ganze Zeit her gewesen?«
    »Das hier?« Er hielt die Kugel hoch. »Das ist eine Alarmanlage.«
    Frey schaute verdutzt drein. »Eine was?«
    »Eine Alarmanlage.«
    »Also keine Vernichtungswaffe?«
    Grist sah die Kugel mit zusammengekniffenen Augen an. »Nicht im eigentlichen Sinn.«
    »Oh.«
    »Es ist eine Notrufbake«, sagte Grist. »Alle Schlachtschiffe haben so ein Ding an Bord. Erinnern Sie sich, dass ich Ihnen von dem Marine-Bericht über den Fund eines abgestürzten Schlachtschiffes erzählt habe? Ein paar Dinge habe ich zu erwähnen vergessen. Zum Beispiel, dass einige Manen in dem Schiff den Absturz überlebt hatten und die Marine sie zurückschlug. Dass einer von ihnen sich hinter einer dieser von Dämonen bewachten Türen einschloss, die Ihr Freund Crake mit solchem Vergnügen geöffnet hat. Und dass kurz darauf ein halbes Dutzend Schlachtschiffe erschienen. Erschienen, Frey. Im Himmel tat sich ein Loch auf, und aus dem kamen sie raus.« Er paffte seine Zigarre. »Das erfordert Kräfte von einer Art, die Sie und ich uns nicht mal vorstellen können. Dad glaubte, dass sich die Quelle dieser Kräfte hinter dieser Tür verbarg. Und er hatte recht.«
    »Was ist mit dem Schlachtschiff, das wir gefunden haben?« , fragte Frey. »Warum hat dessen Besatzung die Kugel nicht benutzt?«
    »Vielleicht wollten sie nicht zurück«, sagte Jez. »Sie hatten sich von den Manen losgesagt. Letztendlich hat sie das umgebracht.«

    Die Erinnerung an die schreckliche, unendliche Einsamkeit ließ sie erschauern. Aber so leben wir alle, jeden Tag. Eingeschlossen in unsere eigenen kleinen Welten. Wir wissen nur das voneinander, was wir aus freien Stücken zeigen.
    Frey runzelte die Stirn. »Hören Sie, Grist. Auf der All

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