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Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Titel: Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
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hatte noch nicht genug Zeit! Dazu sind Tests, Prozeduren und sorgfältige Untersuchungen erforderlich …«
    Grist langte an ihm vorbei und schnappte sich die Kugel.
    »Allerdings«, fuhr Crake fort, »tut’s auch leichtsinnige Gleichgültigkeit gegenüber dem eigenen Leben.«
    Draußen krachte eine weitere Salve von Schüssen, die durch das stille, leere Schlachtschiff hallten.
    »Packt den Kram ein und kommt uns so schnell wie möglich nach!«, blaffte Frey. Er rannte aus dem Raum, dicht gefolgt von Grist und Crattle. Grist hatte sich die Kugel unter den Arm geklemmt, worüber Frey nicht erfreut war, aber dies war nicht der Moment für Streitereien. Er würde den Kapitän jedoch garantiert nicht aus den Augen lassen.
    Jez saß neben der Türöffnung, einen abwesenden Ausdruck in den Augen. Kriegsneurose oder so. Frey hatte keine Zeit, sich zu fragen, was mit ihr los war. Er zog sie hoch. »Auf die Beine, Jez. Bist du so weit klar, dass du mit einer Knarre umgehen kannst?«
    Sie schüttelte sich und konzentrierte sich auf ihn. Ihr Gesicht straffte sich. »Ja, Käpt’n.«
    »Dann komm.«
    Sie gingen auf demselben Weg durch das Schlachtschiff
zurück. Die Schießerei wurde heftiger, als sie sich dem Riss näherten, durch den sie es betreten hatten. Schließlich sahen sie weiter vorn wieder Tageslicht. Dort kauerte Tarworth im Schutz eines Schotts, umgeben von ihren zurückgelassenen Rucksäcken. Er feuerte mit dem Gewehr, das er als Krücke benutzt hatte, ins Gebüsch. Frey erreichte ihn als Erster. Tarworth blickte auf. In seinen Augen stand Furcht, aber er sagte nichts.
    Frey lugte um den gezackten Rand des Risses im Rumpf des Schlachtschiffs hinaus. Der Wald draußen war in mattes Tageslicht getaucht. Überall bewegte sich etwas. Laub raschelte. Undeutlich sichtbare Gestalten huschten hierhin und dorthin. Ein paar Dutzend Meter entfernt sah er den Kamm, von dem sie zum Boden des Hohlwegs herabgestiegen waren: ihr einziger Fluchtweg, soweit er wusste. Die anderen drei Seiten waren zu steil.
    Das Gebüsch wogte, und Pinn und Malvery brachen daraus hervor. Sie rannten mit lautem Geschrei auf ihn zu und feuerten dabei wild über die Schulter hinweg. Ein Speer folgte ihnen und grub sich Zentimeter vom Fuß des Docs entfernt in den Boden.
    »Hierher!«, schrie Frey. Er zog Gimbles Revolver und gab ihnen Feuerschutz, indem er ungezielt ins Gebüsch schoss.
    »Was glauben Sie wohl, wohin wir rennen, verdammt noch mal?«, brüllte Malvery zurück.
    Sie zwängten sich durch den Riss ins Innere und warfen sich in Deckung, als Jez, Grist und die anderen gerade bei Frey eintrafen.
    »Wo ist Ucke?«, wollte Grist von seinem Besatzungsmitglied wissen.
    »Er war da draußen«, sagte Tarworth. »Ich …«

    »Er ist tot«, keuchte Malvery. »Sie haben uns überrumpelt. Er war der Erste. Hatte keine Chance.«
    Sie drängten sich zu beiden Seiten des Risses zusammen und schauten hinaus, auf der Suche nach Zielen. Es war nicht leicht. Sie blieben nie sehr lange sichtbar.
    »Da!«, rief Jez.
    Frey erhaschte einen kurzen Blick von einem ihrer Angreifer, als er mit federnden Schritten durchs Buschwerk lief. Er sah fast wie ein Mensch aus, war aber deutlich über zwei Meter groß, von stämmigem Wuchs und mit schwarzem, zottigem Haar bedeckt. Er trug Perlen und eine primitive Rüstung aus Fell oder Leder. In einer Hand hielt er einen mit Schnitzereien, aufgemalten Symbolen und farbigen Bändern verzierten Holzknüppel, in der anderen einen Speer.
    »Die Tiermenschen von Kurg«, hauchte Hodd überflüssigerweise.
    »Danke, Hodd«, erwiderte Frey sarkastisch, während er seine Revolver nachlud. »Ich war mir einen Moment lang nicht sicher.«
    »Wir haben ein paar kleinere gesehen«, berichtete Malvery. »Hässliche kleine Biester. Rotes Fell statt braunem.«
    »Das«, sagte Hodd naserümpfend, mit einem verächtlichen Blick zu Frey, »sind die Weibchen.«
    »Das sind die eingeborenen Frauen?«, rief Pinn mit der unverkennbaren Verzweiflung eines Mannes, dessen Träume gerade brutal zerstört worden waren. »Was ist denn aus den sexbesessenen Stämmen von Kriegerfrauen geworden?«
    »Oh, die leben angeblich in der nördlichen Tundra«, sagte Hodd. »Ich habe da sogar einmal eine recht interessante Geschichte gehört …«

    »Haltet ihr beiden jetzt endlich mal die Klappe?«, rief Frey. »Ich versuche mir gerade zu überlegen, wie wir hier rauskommen!«
    »Dann strengen Sie sich an, Käpt’n. Die haben uns den Weg abgeschnitten«,

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