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Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Titel: Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
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Tiermenschen begleiteten sie raschelnd, blieben jedoch außer Sicht. Unmöglich zu erkennen, wie viele es waren. Zehn? Fünfzig? Frey sah, wie Malvery seine Flinte ins Laubwerk entleerte, gefolgt von einer Wolke aus zerfetzten Blättern und Blut.

    In was habe ich uns da bloß reingeritten?, dachte er nicht zum ersten Mal.
    »Sie kommen von hinten!«, schrie Crattle. Er zeigte zum Rumpf des Schlachtschiffs, der teilweise von den Bäumen verdeckt über ihnen aufragte. Tiermenschen quollen aus dem Riss. Einige von ihnen hatten die Verfolgung aufgenommen, andere untersuchten die herrenlosen Rucksäcke, die sich am Eingang stapelten. Nur Silo und Crake waren jetzt beladen, sie trugen die Ausrüstung des Dämonisten; die anderen hatten ihre Sachen zurückgelassen, um schneller zu sein.
    Frey stürmte weiter, zu der Felswand, die ihr einziger Ausweg war. Oben auf dem Kamm erschien ein rot bepelztes Weibchen und zielte mit Pfeil und Bogen auf sie. Selbst die kleineren Weibchen waren fast zwei Meter groß. Sie hatten keine Brüste und unterschieden sich äußerlich nur in der Farbe ihres Fells und ihrem schmächtigeren Körperbau von den Männchen. Es zielte knurrend; wilde Intelligenz glitzerte in seinen kleinen Augen.
    Hinter Frey ertönte eine Salve von Schüssen. Die Tierfrau zuckte und klappte zusammen, der Pfeil baumelte unabgeschossen in ihren Fingern.
    »Gebt mir Deckung!«, rief Frey. »Ich gehe rauf!«
    Er steckte seine Pistolen in den Gürtel und begann zu klettern. Erst auf halber Höhe begann er darüber nachzudenken, was zur Hölle er da eigentlich tat. Er hätte doch jede Menge anderer Leute vorgehen lassen können. Weshalb hatte er sich freiwillig dazu bereit erklärt?
    Blutandrang im Kopf. Der Schwung des Augenblicks. Jene törichte Tapferkeit, die einen das Leben kostete. Aber jetzt war es zu spät, um einen Rückzieher zu machen.
    Er bekam die Hände über den oberen Rand des Kamms
und zog sich hoch, bis Kopf und Schultern über die Kante ragten. Zwei Tiermenschen mit Knüppeln in den Händen kamen auf dem Kamm auf ihn zugerannt. Angesichts der Tatsache, dass er abstürzen und sich die Beine brechen würde, wenn er losließ, beschloss er weiterzumachen. Er holte alles aus sich heraus, um sich über den Rand zu hieven. Wenn er rechtzeitig die Füße unter den Leib bekam, wenn es ihm gelang, einen Revolver zu ziehen …
    Unter ihm krachten Schüsse. Einer der Tiermenschen taumelte. Der andere blieb unverletzt; er kam weiter auf ihn zu. Frey versuchte noch immer verzweifelt, auf den Kamm zu kraxeln, als der Tiermensch ihn erreichte. Er bekam das Knie über den Rand und rollte sich beiseite. Der Knüppel schlug in den Boden, Zentimeter von seinem Kopf entfernt.
    Er sprang auf, aber der Tiermensch war schnell. Mit der anderen Hand packte er Frey am Hals und hob ihn mühelos in die Höhe. Frey bekam keine Luft mehr; grobe Finger drückten ihm die Kehle zu. Er trat vergeblich um sich, eine Hand um das behaarte Handgelenk des Tiermenschen gekrallt. Der Wilde hob seinen Knüppel, bereit, ihm den Schädel wie ein Ei einzuschlagen.
    Zwei Schüsse. Der Gesichtsausdruck des Tiermenschen wechselte von Wut zu Verwirrung. Ein bestürzend menschlicher Ausdruck. Dann lösten sich die Finger von Freys Hals, und der Tiermensch brach zusammen. Frey taumelte zurück und hob eine Hand an seine Kehle. In der anderen hielt er den Revolver, den er aus dem Gürtel gezogen hatte.
    Vier.
    Seine Gefährten hatten einer nach dem anderen von unten heraufzuklettern begonnen, während die übrigen
die Tiermenschen abwehrten. Frey versteckte sich hinter einem Baum in der Nähe des Kammrandes. Er ließ den Blick über das Buschwerk schweifen, bereit, seine Stellung zu verteidigen, bis Verstärkung eintraf. Er hoffte, dass ihm nach den drei Wilden, die tot in der Nähe lagen, neue Attacken erspart bleiben würden, aber wie gewöhnlich wurde er enttäuscht. Wild wogendes Laubwerk warnte ihn: Zwei weitere Männchen kamen aus dem Wald gerannt. Ihre nackten Füße stampften auf den Boden, Perlen und Fellrüstung flappten um sie herum.
    Diesmal war Frey bereit für sie. Er zielte ruhig und schoss einem von ihnen in den Kopf.
    Noch drei Kugeln.
    Er richtete die Waffe auf den anderen, zielte und zog erneut den Abzug durch.
    Der Revolver klickte, als der Schlagbolzen auf eine leere Kammer traf.
    Es gab einen Moment kalter Erkenntnis, als sich der Fehler in Freys Rechnung offenbarte. Er hatte zehn Kugeln in zwei Revolvern, hatte beide aber nicht in

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