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Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Titel: Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
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gleichem Maße benutzt, sondern den in seiner rechten Hand bevorzugt, und dessen Trommel war nun leer.
    Er hob die Waffe in seiner linken Hand, aber der Tiermensch war schon zu nah. Er schlug mit dem Knüppel nach ihm. Frey wich im letzten Moment halbwegs aus, so dass der Knüppel nur seinen ausgestreckten Unterarm streifte. Der Schlag war jedoch hart genug, um seine Hand zu betäuben. Die Kugel ging nutzlos in den Boden – noch zwei  –, und der Revolver fiel ihm aus den kraftlosen Fingern.
    Der Knall des Revolvers erschreckte den Tiermenschen, und Frey hatte Zeit, ein paar Schritte zurückzuweichen.
Er erwog seine Möglichkeiten. Die Pistole in seiner rechten Hand war leer, und er brauchte diese Hand, um das Entermesser zu ziehen. Da er es jedoch zu schade fand, eine gute Waffe zu vergeuden, warf er sie hoch, fing sie geschickt am Lauf und schleuderte sie nach seinem Angreifer. Sie traf den Tiermenschen hart an der Stirn und flog ins Gebüsch. Der Tiermensch stolperte zurück, glitt aus und stürzte vom Rand des Kamms.
    »He!«, schrie Malvery von unten. »Bitte keine zu uns runterwerfen! Wir haben hier schon genug!« Seiner Beschwerde folgte ein Schuss, mit dem er den verwirrten Tiermenschen irgendwo außer Sichtweite ins Jenseits beförderte.
    Frey zog sein Entermesser, als ein weiterer Tiermensch auftauchte. Er sprang ihn knurrend an, und Frey überließ es der Klinge, ihm die Hand zu einer Parade zu führen. Der Knüppelhieb war hart und rüttelte ihm den Arm durch. Ein weiterer Hieb folgte, dann noch einer. Frey blockte sie ab, aber seine Abwehr wurde mit jedem Mal schwächer. Obwohl ihm die Stärke des Schwertes half, war die rohe Kraft des Tiermenschen überwältigend. Er griff an wie ein Wilder – schließlich war er ja auch ein Wilder – und hieb auf Freys Deckung ein. Frey versuchte es mit einem Gegenangriff, öffnete seine Deckung dabei jedoch nur für einen Schlag, dem er nur knapp ausweichen konnte. Schwitzend und mit zusammengebissenen Zähnen wich er unter dem wüsten Hagel von Schlägen zurück.
    Ich kann ihn nicht abwehren!, dachte er in wachsender Panik. Ich schaff’s nicht mehr  …
    Zu seiner Linken gab es einen gewaltigen Knall. In der Brust des Tiermenschen tat sich ein blutiges Loch auf,
und er wurde davongeschleudert. Frey schaute sich um und sah, wie Grist unbeholfen über den Rand des Kamms kletterte, die Schrotflinte in einer Hand, die Kugel in seinen Ellbogen geklemmt, die Zigarre noch immer fest im Mund verankert. Frey staunte darüber, dass er mit all diesen Dingen überhaupt die Felswand hochgekommen war. Grist hob die Pistole auf, die Frey fallen gelassen hatte, und hielt sie ihm hin.
    »Sie schulden mir was, Käpt’n Frey«, sagte er.
    Ein Pfeil kam mit scharfem Zischen durchs Buschwerk gesaust. Frey hörte es, holte mit dem Arm aus, und das Entermesser erledigte den Rest. Er durchtrennte den Schaft, Sekundenbruchteile bevor der Pfeil Grists Brust erreichte, wirbelte dann auf dem Absatz herum und schleuderte das Entermesser wie einen Speer ins Gebüsch. Ein animalisches Kreischen ertönte, und eine Tierfrau taumelte ins Freie, das Entermesser in ihrer Brust begraben. Blut tränkte die groben Fasern ihres Kittels, und sie stürzte zu Boden.
    »Jetzt nicht mehr«, sagte Frey und nahm die Pistole.
    Grist stand mit offenem Mund da und starrte auf die beiden Hälften des Pfeils hinab, die von seinem Mantel abgeprallt waren, ohne Schaden anzurichten. »Wie …?«
    »Hat man im Handgelenk«, sagte Frey. Er eilte zu der gefallenen Tierfrau hinüber, stellte ihr den Fuß auf die Schulter und zog das blutige Entermesser mit der linken Hand heraus. Jetzt kehrte das Gefühl im Arm und in den Fingern zurück. Sie taten mörderisch weh, funktionierten aber zumindest noch. Er erwog, nach der anderen Pistole zu schauen, aber die war im Gebüsch verschwunden, und er hatte keine große Lust, sie zu suchen, während sie von mordgierigen Wilden umzingelt waren. Der Verlust
hielt sich ohnehin in Grenzen: Mit der linken Hand war er ein schlechter Schütze.
    Nun kamen auch andere oben an. Jez, Crattle, Pinn. Sie bezogen Stellung am Rand und deckten Crake, Hodd, Malvery und Silo, die nach ihnen heraufkletterten. Frey und Grist behielten den Wald wachsam im Auge. Es war verdächtig still geworden. Sie konnten noch das Geraschel der Tiermenschen hören, aber es kamen keine Pfeile mehr angeflogen, und es gab keine weiteren Angriffe.
    »Glauben Sie, die haben aufgegeben?«, fragte Frey. Er klappte

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