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Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Titel: Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
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gewesen, einen Generator zu benutzen. Generatoren fielen allzu leicht aus.
    Plome ließ sich in einem Lehnsessel nieder und vergewisserte sich mit einem nervösen Blick zu den Fenstern, dass die Jalousien geschlossen waren. Crake setzte sich in den anderen Sessel, das Brandy-Glas in der hohlen Hand.
    »Sie gehen also in die Politik?«, nahm er den Gesprächsfaden wieder auf.
    »Hoffentlich«, sagte Plome. »Ich genieße die Unterstützung der Tarlocks, und sie haben mich so gut wie allen anderen Aristokraten im Herzogtum vorgestellt. Ich bin sozusagen das Pferd, auf das sie setzen. Der gegenwärtige Amtsinhaber hat dem Kabinett ein paar unpopuläre Anträge vorgelegt, und es deutet alles darauf hin, dass sein Rücktritt unmittelbar bevorsteht.« Er trank einen Schluck. »Das kommt mir gut zustatten, aber es sind immer noch zwei Monate bis zur Abstimmung.«

    »Ist es nicht gefährlich, sich dermaßen ins Blickfeld der Öffentlichkeit zu begeben? Ich dachte, Sie wollten sich bedeckt halten.«
    »Ein kalkuliertes Risiko«, sagte Plome. »Ich hoffe, dass ich genug Einfluss bekomme, um alle zum Schweigen zu bringen, die meine gesellschaftlich nicht ganz so akzeptablen Aktivitäten entdecken könnten. Zuallermindest sollte ich dem Galgen entgehen können, wenn ich erwischt werde.« Sein Ton änderte sich, wurde misstrauisch und ernst. »Man erzählt sich so einiges über Sie, Crake. Was Sie getan haben. Weshalb Sie auf der Flucht vor den Shacklemores sind.«
    Crake betrachtete sein Spiegelbild in der hin und her schwappenden Oberfläche des Brandys. Er ließ die Flüssigkeit kreisen, um es zu zerstören. »Es war nicht so, wie behauptet wird.«
    Plome schüttelte den Kopf. »Spucke und Blut, Crake. Wenn es überhaupt passiert ist …«
    »Das war nicht ich!«, sagte Crake scharf. »Zumindest … es war mein Körper, der das getan hat, aber ich war nicht dabei. Verstehen Sie? Ich bin zu weit gegangen, Plome. Eine Prozedur ist außer Kontrolle geraten.«
    Plome verließ seinen Sessel und marschierte erregt auf und ab. Crake starrte in den Kamin. Was würde als Nächstes kommen? Beschuldigungen? Vorwürfe? Würde er hinausgeworfen werden? Verdient hätte er es allemal, und noch viel mehr. Zumindest würde er dann seinen unklugen Plan nicht ausführen müssen.
    Plome kehrte mit der Kristallkaraffe zurück. Er füllte Crakes Glas und sein eigenes nach, stellte die Karaffe dann zwischen sie und nahm wieder Platz.
    »Mir fehlen die Worte«, sagte er und schüttelte den
Kopf. »Der Preis, den wir für unsere Berufung bezahlen, ist manchmal … schrecklich. Schrecklich.«
    Crake schluckte, als es ihm angesichts des unerwarteten Mitgefühls die Kehle zuschnürte.
    »Was brauchen Sie?«
    »Ich muss Ihr Sanktum benutzen.«
    Plome musterte ihn. »Sie wollen die Echokammer benutzen, nicht wahr?«
    Crake hielt seinem Blick stand.
    »Ich habe das nie gewagt«, gestand Plome. Seine Stimme zitterte vor Erregung.
    »Ich schon«, sagte Crake. Sein Ton ließ keinen Zweifel daran, was dabei herausgekommen war.
    »Und Sie wollen es trotzdem noch mal versuchen?«
    »Diesmal mache ich’s richtig.«
    »Und wenn nicht?«
    »Ich mache es richtig«, sagte Crake mit fester Stimme.
    Plome wischte sich die Stirn ab und leckte sich nervös die Lippen. »Ich will dabei sein.«
    »Nein. Es ist viel zu …«
    »Ich bestehe darauf!« Seine Stimme war schrill. »Es ist mein Sanktum!«
    In seinen kleinen Augen stand ein leidenschaftlicher Glanz. Crake kannte diesen Blick; er hatte ihn an sich selbst gesehen. Plome mochte die Fassade eines Geschäftsmanns und Politikers aufrecht erhalten, aber wie Crake war er zuerst und vor allem ein Dämonist. Die Geheimnisse der anderen Seite waren eine Sucht. Crake vermutete, dass die mit seinem Namen verbundene Tragödie Plome keineswegs entsetzt, sondern seine Hochachtung vor dem Gast vielmehr gesteigert hatte. Crake hatte die Feuertaufe auf eine Weise erhalten, wie es Plome nicht
vergönnt gewesen war. Er hatte der Kunst ein schreckliches Opfer gebracht, und dennoch kam er zurück und wollte mehr.
    Plome bewunderte ihn. Bei dem Gedanken fühlte Crake sich noch schlechter.
    »Sie übernehmen die zweite Abwehrlinie«, sagte Crake. »Wenn er an mir vorbeikommt, dürfen wir ihn nicht aus dem Sanktum lassen.«
    Plome nickte eifrig und sprang auf. »Wollen wir dann anfangen?«
    »Noch eins«, sagte Crake. »Haben Sie eine Schusswaffe?«
    Plome runzelte die Stirn. »Ja. Warum?«
    »Ich möchte, dass Sie bewaffnet

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