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Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Titel: Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
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sind.«
    »Bewaffnet? Wozu denn?«
    Crake stand auf und ging an Plome vorbei zur Tür. »Wenn etwas schiefgeht, müssen Sie mich erschießen.«
     
    Plomes Sanktum lag unter seinem Haus, in einem verborgenen Keller, in den man nur durch eine Tür mit einem darin gebannten Dämon gelangte, die zufällige Schnüffler mithilfe einer starken mentalen Suggestion verscheuchte. Es war gut organisiert und wie ein Labor eingerichtet. Elektrische Glühlampen summten hinter ihren Schirmen. Komplizierte chemische Apparate standen auf einer Werkbank in der Nähe einer Kreidetafel, die mit hingekritzelten Formeln bedeckt war. Auf Borden standen zahlreiche verbotene Bücher. An Gestellen und Handwagen waren Resonatoren und Modulatoren angebracht. Die Ausrüstung hier war vom Feinsten: größer und mächtiger als die tragbaren Gerätschaften, die
Crake benutzte. Plome war nicht gerade knapp bei Kasse, und er scheute sich nicht davor, sein Geld für seine Leidenschaft auszugeben.
    Früher hatte ein kugelrunder Messingkäfig den Raum beherrscht, doch nun war er zusammen mit paar tragbaren Öllaternen in die Ecke verbannt worden. Im Zentrum stand das neue Paradestück, umgeben von einer Unmenge dicker Kabel. Die Echokammer. Crake spürte, wie sich sein Magen bei dem Anblick zusammenzog.
    Sie sah wie eine Bathysphäre aus: eine Kugel aus vernietetem Metall von zwei Meter Durchmesser, mit einem einzigen Bullauge in der Tür an einer Seite. Sie stand auf einem niedrigen Sockel und wurde von Streben gestützt. Überall an ihrer Oberfläche waren Kabel befestigt.
    Crake starrte auf das Bullauge und die Dunkelheit dahinter.
    Du könntest immer noch umkehren. Sag ihnen, du hast es nicht fertig gebracht. Sie würden es verstehen.
    Aber umkehren wohin? Zu was für einem Leben? Was wäre er danach für seine Crew? Eine Bürde? Jemand, den man bemitleidete und duldete? Nein, das hatte er als jüngerer Mann von seiner Familie schon zur Genüge erlebt. Er hatte es ertragen, weil er sie weder mochte noch respektierte. Aber von Frey oder Jez oder Malvery würde er es nicht ertragen können.
    Er wollte auf keinen Fall eine Jammergestalt sein. Da zog er den Tod vor.
    Crake machte sich an die Arbeit. Er prüfte die Kabel, die zur Echokammer führten, und vergewisserte sich, dass alles korrekt angeschlossen war. Danach machte er sich mit der Steuerkonsole vertraut, die geringfügige Unterschiede zu jener aufwies, die er kannte. Zuletzt zog er einen Resonator
herüber und verband ihn mit einer Reihe von Anschlüssen an der Echokammer.
    Plome war mit seinen eigenen Vorbereitungen beschäftigt. Er konstruierte eine dreischichtige Abwehr aus Oszillationskugeln, Impulskapseln und Resonatormasten. Crake war froh über seine Gründlichkeit, doch insgeheim zweifelte er stark daran, dass man mit irgendwelchen konventionellen Methoden einen Dämon im Zaum zu halten vermochte, der fähig war, aus einer Echokammer auszubrechen.
    Crake studierte gerade Formeln in einem Buch, als Plome zu ihm herüber kam und sich dabei die Stirn abwischte. »Sie pauken Echotheorie, hm?«, fragte er nervös. »Ich dachte, Sie wüssten alles über dieses Zeug?«
    »So ist es auch.« Crake klappte das Buch zu. Er hatte nur etwas benötigt, was verhinderte, dass seine Nervosität die Oberhand über ihn gewann. Er wusste sowieso alles auswendig. Nicht dass es ihm beim letzten Mal viel genutzt hätte. »Ich nehme an, der Keller ist schalldicht? Es dürfte ziemlich laut werden.«
    »O ja. In die Wände und die Decke gebannte Dämonen. Wir könnten hier unten ein Orchester spielen lassen, ohne dass man es im Wohnzimmer hören würde.«
    »Gut«, sagte Crake. Er selbst hatte es in dem Weinkeller, in dem er sein Sanktum eingerichtet hatte, ähnlich gemacht.
    »Wollen wir dann?«
    »Aktivieren Sie das Abwehrsystem«, befahl ihm Crake. »Und was auch geschieht, bleiben Sie außerhalb der Begrenzung. Man kann nie wissen, was durchkommt.«
    Plome nickte. »Viel Glück, Crake.« Er entfernte sich rasch ein paar Schritte, dann blieb er stehen und schaute
sich um. »Sie sind ein tapfererer Mann als ich, das wollte ich Ihnen nur sagen.«
    Er zog sich an den Rand des Sanktums zurück, wo er eine Reihe von Steuerkonsolen miteinander verband, um die Abwehrsysteme zu kontrollieren. Crake spürte, wie sich in der Luft um ihn herum eine leise Vibration aufbaute. Allmählich mischte sich ein hohes Heulen dazu, knapp am Rand des Hörvermögens. Bald war die Luft für seine geschärften Sinne lebendig, ein

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