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Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Titel: Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
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Diesmal würde er nicht denselben Fehler machen.
    Er fing von vorn an. Dämonen fluktuierten, veränderten ständig Tonhöhen und Bandbreiten, und es war frustrierend schwierig, sie festzunageln. Es dauerte eine weitere halbe Stunde, bis er einen fand, der so lange stillhielt, dass er ihn fangen konnte. Dieser war kleiner und hielt sich am oberen Ende auf. Er sperrte ihn mit Interferenzfrequenzen ein, so dass er nicht in den Unterschallbereich entschwinden konnte, und machte sich dann daran, seine Primärresonanzen zu identifizieren. Der Dämon begann sich zu wehren, aber Crake blieb hartnäckig, und jedes Mal, wenn er einen der Töne des Akkords aufspürte, blieb dem sich windenden Wesen etwas weniger Platz.
    Säuerlicher Schweiß rann Crake unter dem Haaransatz hervor. Er war so vertieft in seine Arbeit, dass er sich selbst vergaß und nicht mehr wusste, wo er sich befand. Seine ganze Konzentration galt seiner Aufgabe. Ein Lächeln zerrte an seinen Mundwinkeln.
    »Du entkommst mir nicht«, sagte er leise. »Grayther Crake entkommst du nicht.«
    Eine Atmosphäre der Unwirklichkeit hatte sich auf das Sanktum herabgesenkt. Ein undefinierbares Gefühl der Fremdartigkeit. Der Verstand wusste, dass etwas nicht stimmte, konnte jedoch nicht herausfinden, was es war. Die Gegenwart eines Wesens aus dem Äther verwirrte die Sinne auf unterbewusster Ebene.
    Etwas klopfte an die Innenwand der Echokammer. Crake fuhr zusammen.
    »Bei der Allseele«, stieß Plome hervor. »Etwas ist hier.«

    Crake streckte die Hand zu Plome aus, um ihn zum Schweigen zu bringen. Er prüfte noch einmal die Regler, stimmte sie genau auf die letzten von ihm identifizierten Frequenzen ein. Er konnte es nicht riskieren, dass ihm das Wesen entglitt oder sich befreite.
    Ein weiterer dröhnender Schlag gegen Metall. Crake wischte sich Schweiß aus den Augen und bewegte einen Regler um den Bruchteil eines Zentimeters.
    Hab dich.
    Ein wilder Hagel von Schlägen erschütterte die Metallkugel. Crake griff nach einem Hebel, legte ihn um und überflutete die Echokammer mit einem Wirrwarr unglaublich lauter, widerstreitender Frequenzen. Der Dämon heulte vor Schmerz und Verwirrung, ein hohes, dünnes Kreischen, bei dem Plome sich die Ohren zuhielt.
    Crake legte den Hebel in seine ursprüngliche Position zurück, und der Tumult hörte auf.
    »Ich weiß, dass du mich hören kannst«, wandte er sich in strengem Ton an den Dämon in der Kammer. »Benimm dich.«
    Der Dämon gab keinen Laut von sich.
    Crake schaltete den Resonator ein. Dieser erfüllte die Echokammer mit den Frequenzen, die er während seiner Untersuchung der Metallkugel aufgezeichnet hatte. »Danach suche ich«, sagte er. »Du wirst mir sagen, wo ich es finden kann.«
    Crake wartete. Die Echokammer stand summend da. Das Bedienungsfeld befand sich an der Seite der Kammer, und von seinem Standort aus konnte er das Bullauge nicht sehen. Er verspürte den machtvollen Drang, zur Tür zu gehen und hineinzuschauen, aber er erinnerte sich
auch daran, was das letzte Mal geschehen war, als er das getan hatte. Der Anblick eines Dämons konnte einen um den Verstand bringen.
    Vorsicht, dachte er. Erledige den Job. Deine Neugier kannst du hinterher befriedigen.
    Ein plötzlicher, lauter Schlag gegen die Innenwand der Kammer, so heftig, dass sie eine Beule bekam. Ein wildes, markerschütterndes Gebrüll. Crake legte den Hebel um, und das Gebrüll wurde zu einem Kreischen. Diesmal hielt er die Folter länger aufrecht.
    »Du wirst verdammt noch mal genau das tun, was dir befohlen wurde!«, knurrte er mit zusammengebissenen Zähnen.
    Er zog den Hebel zurück, und das Kreischen verebbte. Eine Zeit lang war nur das Summen der Echokammer und der Wust halb hörbarer Frequenzen zu vernehmen, die von Plomes Abwehrsystem ausgestrahlt wurden. Crake spürte, wie sein Herz kurz aussetzte, und er hörte seinen eigenen Atem.
    Dann war da ein anderes Geräusch. Ein feuchtes Klicken, das aus der Kammer kam. Halbe Atemzüge, rasches, verzweifeltes Keuchen.
    Crake gefror das Blut in den Adern. Er hatte diese Laute schon einmal gehört.
    Leg den Hebel um. Leg den Hebel um und schick dieses Ding in den Äther zurück.
    Aber er tat es nicht. Er musste es sehen. Eine schreckliche Neugier zog ihn dorthin. Es konnte nicht das sein, was er glaubte. Es war bloß ein Trick. Gar keine Frage. Aber er musste sich das selbst beweisen.
    Er entfernte sich von der Steuerkonsole und ging vorn um die Echokammer herum. Plome beobachtete ihn
atemlos vom

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