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Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Titel: Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
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im Auge behalten. Also, hier bin ich.« Sie stieß Frey an. »Sie haben meine Frage nicht beantwortet. Was halten Sie von der Gesellschaft hier?«
    »Ich finde, sie sind ein Haufen aufgeblasener Arschficker und Idioten, und ihre Gespräche sind so langweilig, als würde man Scheiße beim Verkrusten zuschauen.«
    »Und was glauben Sie, wie lange die in unserer Welt überleben würden? Da draußen, wo wir anderen leben?«
    Frey grinste. »Die meisten würde man schon im ersten Wirtshaus, das sie betreten, über die Klinge springen lassen.«
    »Na also. Jetzt hören Sie auf zu denken, dass die besser sind als Sie, denn das sindse nich. Ich meine, sind sie nicht.« Sie verdrehte die Augen. »Diese ganzen Etikette-Lektionen. Eine Vergeudung von guter Schießübungszeit.«
    »Ich mag es, wie Sie reden«, murmelte Crake in sein Glas, aber niemand hörte ihn.
    »Wissen Sie, Samandra, Sie haben recht«, sagte Frey. Er fühlte sich schon erheblich besser. »Für wen halten diese Reichen sich eigentlich? Die sind nicht besser als ich!« Er sah Crake an und senkte den Blick dann auf den Drink in dessen Hand. »Denk dran: fit bleiben.«

    »Hören Sie auf, sich Sorgen zu machen, Käpt’n«, sagte Crake. »Ich hab’s im Griff.«
    Samandra klopfte Frey auf die Schulter. »Jetzt gehen Sie da raus und zeigen Sie’s denen.«
    Frey machte sich auf den Rückweg zu Amalicia. Sie kam ihm unterwegs entgegen, einen Ausdruck von Dringlichkeit im Gesicht.
    »Wo hast du denn gesteckt?«, fragte sie. Dann hängte sie sich bei ihm ein, ohne auf eine Antwort zu warten, und zeigte auf einen dicklichen Mann auf der anderen Seite des Raumes, der ziemlich verloren wirkte. »Das ist das Großorakel. Jetzt haben wir unsere Chance.« Sie schob ihn vorwärts. »Lächle einfach viel, und ich erledige den Rest.«
    Das Großorakel kam Frey nicht besonders großartig vor. Es war ein besorgt dreinschauender Mann mit schütterem Haar und schlechten Augen, die sich hinter einer dicken Brille verbargen. Frey hatte sich vorgestellt, dass er in teure Gewänder gekleidet sein würde, doch stattdessen trug er eine lange Jacke aus tiefblauem Samt, die in der Mitte auf ganzer Länge von seinem raumgreifenden Bauch geteilt wurde. Das Chiffre-Emblem war ihm auf die Stirn tätowiert, um jedermann seine Religionszugehörigkeit zu verkünden.
    »Großorakel Pomfrey«, sagte Amalicia. »Bitte erlauben Sie mir, Ihnen meinen Verlobten, Darian Frey, vorzustellen.«
    Frey zuckte innerlich zusammen. Er hatte das Wort im Verlauf der letzten Stunde viele Male gehört, aber es war noch immer jedes Mal eine unangenehme Überraschung, als würde er von einem Straßenräuber verprügelt.
    »Amalicia Thade!«, rief das Großorakel aus. »Meine
Güte, wie groß Sie geworden sind!« Er schüttelte Frey die Hand. »Sie sind ein glücklicher Mann, Sir. Meine Gratulation Ihnen beiden.« Dann wandte er sich Amalicia zu und wurde ernst. »Schrecklich, das mit Ihrem Vater, meine Liebe. Er war ein großer Freund der Allseele.«
    »Wie ich es auch sein werde, Großorakel«, sagte Amalicia. »Sie wissen natürlich, dass ich in der Ausbildung zur Sprecherin war, bevor diese tragische Geschichte mich weggerufen hat; ich musste schließlich meine Pflichten gegenüber meiner Familie erfüllen.«
    Frey zog eine Augenbraue hoch. Soweit er sich erinnerte, war sie schreiend und um sich tretend zu dieser Einsiedelei geschleift worden.
    »Ganz recht, ganz recht«, sagte Pomfrey. »Ich hoffe wirklich, Sie können Ihren Einfluss gegen den Erzherzog und diese Giftschlange von seinem Weib geltend machen. Wissen Sie, dass sie uns zwingen wollen, unsere Arbeit in den Großstädten zu beenden? Sie planen Regulationen oder irgend so einen Unfug. Als wüssten sie nicht, dass sie unsere Einkünfte damit drastisch beschneiden.«
    »Die Gläubigen werden einfach aufs Land reisen, um die Weisheit der Allseele zu suchen«, sagte Amalicia mit der unbekümmerten Zuversicht eines Menschen, dem es so oder so piepegal war.
    »Ich hoffe, Sie haben recht, mein Kind«, sagte er verdrossen. Er sah Frey an. »Und Sie, junger Mann. Was machen Sie denn so?«
    »Ich bin im Handel tätig«, sagte er. »Transportwesen.«
    »Ah, Sie besitzen eine Luftschifffahrtslinie?«
    »Ja, in der Tat«, sagte Frey, wobei sich versehentlich ein vornehmer Akzent in seine Stimme schlich. Amalicia trat ihm gegen den Knöchel.

    »Und wie gefällt Ihnen das Fest?«
    Frey beugte sich vor und schirmte in einer Verschwörungsparodie den Mund mit der

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