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Schwarze Rose der Nacht - Amber, P: Schwarze Rose der Nacht

Schwarze Rose der Nacht - Amber, P: Schwarze Rose der Nacht

Titel: Schwarze Rose der Nacht - Amber, P: Schwarze Rose der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Amber
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seinem Griff herauszuwinden, doch er hielt sie mit harten Fäusten so fest, dass sie am liebsten vor Schmerz geschrien hätte.
    „Das hätten Sie sich überlegen können, bevor Sie darangingen, mich lächerlich zu machen.“
    Sie gab den Widerstand auf, hing heftig atmend in seinen Armen, doch er dachte auch jetzt noch nicht daran, seinen Griff zu lockern.
    „Ich verstehe nicht, was Sie meinen“, sagte sie unglücklich.
    Seine dunklen, eng zusammengezogenen Augen blitzten gefährlich dicht vor ihrem Gesicht.
    „Sie verstehen mich sehr gut, Miss Burke. Ich habe es satt, mir von einer Nutte, die sich nicht von alten Gewohnheiten trennen kann, auf der Nase herumtanzen zu lassen!“
    Damit stieß er sie von sich, dass sie gegen das Kutschenfenster geschleudert wurde, riss den Schlag auf und beugte sich nach draußen.
    „Cullum Street!“, brüllte er dem Kutscher zu.
    Violet war mit dem Kopf gegen das Fenster geschlagen und fühlte sich einen Moment lang wie betäubt. Sie spürte, dass etwas Feuchtes, Warmes ihre Schläfe hinabrann, doch sie achtete nicht darauf. Das Entsetzen über die ungeheure, infame Beleidigung war so groß, dass sie nichts als dumpfe, hilflose Verzweiflung empfand.
    „Es ist aus, meine Schöne“, sagte er ohne sie anzusehen. „Ich bringe sie jetzt zu Ihrer Freundin zurück und morgen sorge ich dafür, dass Sie die Stadt verlassen. Und falls Sie das nicht tun, werde ich Sie in das nächstbeste Gefängnis einweisen lassen. Es macht mir keine Mühe, Miss Burke. Es gehört zu meinem Beruf.“
    Die Kutsche wendete und nahm dann rasche Fahrt in östliche Richtung auf. Violet saß zusammengekauert am Fenster und presste sich gegen die Seitenpolster, sie verspürte seine Drohungen wie eine Serie von Schlägen, die auf sie herabprasselten. Es war müßig, sich dagegen zu verteidigen – was immer sie auch gesagt hätte, er hätte ihr nicht geglaubt.
    Er schwieg jetzt dumpf vor sich hin. Seine Hände waren fahrig, als er den Hut zurechtrückte, der ihm bei dem raschen Hinauslehnen fast abhandengekommen wäre.
    „Hören Sie auf zu heulen“, knurrte er. „Das ändert nichts mehr.“
    Sie hatte nur leise geschluchzt. Fast unhörbar, denn das Rattern der Kutschenräder war jetzt lauter geworden, da man sich dem Osten der Stadt näherte, wo die Straßen etliche Schlaglöcher und Unebenheiten aufwiesen. Seine harten Worte trugen nicht dazu bei, dass sie sich besser fühlte oder auch nur ihre Tränen unter Kontrolle bekam. Diese flossen weiter in Strömen über ihre Wangen und ihr Körper bebte nun unter der Bemühung, dabei keinen Laut zu verursachen.
    „Hören Sie auf damit, habe ich gesagt!“
    Sie nahm die Hände vom Gesicht und suchte in ihrem Beutel nach einem Taschentuch. Im Licht der seitlichen Kutschenlaterne war ihr verweintes Gesicht zu sehen, das aufgelöste Haar, das an ihren Wangen klebte. Sie schämte sich dafür, versuchte wenigstens, die Tränen mit dem Taschentuch zu beseitigen, und erschrak, als sie das Blut auf dem weißen Stoff bemerkte. Marlow hob schon wieder zu einer weiteren Schimpftirade an, als auch sein Blick auf das rot gefärbte Tuch fiel.
    „Verdammt – warum haben Sie nichts gesagt?“, entfuhr es ihm sichtlich erschrocken. „Das … das habe ich nicht gewollt. Zeigen Sie mal her!“
    Er rutschte zu ihr hinüber und wollte ihr das Tuch aus der Hand nehmen. Doch in diesem Moment fuhr sie herum wie eine aufgescheuchte Wildkatze und keifte ihn an.
    „Fassen Sie mich nicht an. Sie widerlicher, lasterhafter Mensch!“
    Er hielt mit verblüfftem Gesichtsausdruck in der Bewegung inne, und als er bemerkte, was sie vorhatte, war es schon zu spät.
    Sie hatte den Kutschenschlag aufgerissen und war hinausgesprungen.
    „Violet! Mach keinen Unsinn! Violet!“
    Sie stürzte, raffte sich jedoch gleich wieder auf, während Marlow seinerseits aus dem Gefährt sprang und den Kutscher anbrüllte, ob er mit Blindheit geschlagen sei oder endlich anhalten wolle. Marlow riss eine der Laternen von der Kutsche und lief damit in die dunklen Straßen hinaus.
    Doch es war nahezu unmöglich, in der nebeligen Finsternis etwas zu erkennen. Nach einer Weile kehrte er zur Kutsche zurück, gab dem jammernden Kutscher die Laterne in die Hand. Violets Mantel war auf dem Sitz geblieben.
    Sie war nur einige Schritte gelaufen und hatte sich dann in einen Hauseingang geflüchtet. Ihre Schläfen pochten, das Herz hämmerte, doch sie stand unbeweglich in der Dunkelheit, während dicht vor ihr die Kutsche

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