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Schwarze Rosen

Schwarze Rosen

Titel: Schwarze Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michele Giuttari
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eingefallen, das sie jedoch gleich wieder verwarf. »Ich habe nichts mehr hinzuzufügen. Fragen Sie mich nicht mehr«, sagte sie dann und sah wieder auf ihre Uhr. »Jetzt muss ich wirklich gehen, Maresciallo.«
    »Erzählen Sie mir zuerst noch etwas über diese unglückliche Kindheit«, insistierte Gori ernst.
    Schweigen antwortete ihm.
    »Sie wollte keine Kinder. Das hat sie mir einmal gestanden, als wir über das Thema gesprochen haben. So unter Frauen. Und ich habe diese Ablehnung mit ihrer Vergangenheit in Verbindung gebracht. Aber nun fragen Sie mich bitte nicht weiter! Sie hat sich nie konkret darüber geäußert, es ist nur eine Vermutung. Klarer kann ich mich nicht ausdrücken«, schloss sie.
    Sara Genovese sagte nicht die Wahrheit, das bewies ihre Reaktion, doch Gori sah ein, dass er das Thema wechseln musste. Er würde beim Staatsanwalt die Genehmigung für weitere Nachforschungen über Signora Genovese einholen, auch mittels einer Telefonüberwachung. Wenn sie etwas verbarg, würden sie es herausfinden.
    »Fällt Ihnen etwas zu einer schwarzen Rose ein?«, erkundigte er sich.
    Sie zog die Augenbrauen hoch. »Eine schwarze Rose?«
    »Ja.«
    »Es gibt keine Rosen in dieser Farbe.«
    »Sagen wir, sie wurde künstlich erzeugt.«
    »Aha. Warum fragen Sie mich das?«
    »Hat Ihre Freundin zufällig mal von Blumen dieser Art gesprochen?«
    »Nein, nie. Ich verstehe nicht, was das soll, Maresciallo.«
    »Haben Sie bei Giovanna zu Hause je künstliche Blumen gesehen?«
    »Nein. Ihre Lieblingsblumen waren weiße Tuberosen. Rosen mochte sie auch, aber rote.«
    Edoardo Gori gab es auf, es war zwecklos. Außerdem wollte er nicht zu viel von den noch unter Verschluss gehaltenen Einzelheiten der Untersuchung enthüllen. Warum schwieg Sara Genovese so hartnäckig? Was machte ihr zu schaffen? Er hatte sie während des ganzen Gesprächs aufmerksam beobachtet, hatte ihre Gesten, ihre Haltung, die Anzeichen von Stress registriert. Gori hätte gern noch andere Strategien angewandt, um sie dazu zu bringen, die Wahrheit zu sagen, wusste jedoch, dass es dafür noch andere Gelegenheiten geben würde.
    »Gut, Signora, dann sind wir fertig für heute«, sagte er. »Aber ich muss Sie bitten, sich von einem Carabiniere begleiten zu lassen und ihm eine Liste der Kunden Ihrer Agentur auszuhändigen, angefangen von denen, die als letzte hinzugekommen sind.«
    Sie verzog den Mund zu einer Grimasse und sagte nur: »Wenn es schnell geht …«
    Was in Gori neuen Argwohn weckte.
    61
    Ein Motiv im Zusammenhang mit Satanismus erschien am wahrscheinlichsten.
    Der Commissario hielt es für unumgänglich, sich konkret mit der Subkultur der organisierten Teufelsanbetung auseinanderzusetzen.
    Die Leiche in der entwidmeten und nun auch entweihten Kirche war ein neuerliches Zeugnis für deren Existenz. Wie auch, in einer anderen Region Italiens, der Provinz Varese, die Entlarvung einer Gruppe von etwa zwanzigjährigen Heavy-Metal-Fans, die sich in die Hände des Teufels begeben hatten und sich »Die Bestien Satans« nannten. Ein weiterer Fall, der bewies, dass mörderische Sekten kein Hirngespinst waren. Mehrere junge Leute waren getötet worden, und andere waren verschwunden, ohne sich je wieder beiihren Familien zu melden. Wieder andere hatten sich unter äußerst zweifelhaften Umständen umgebracht. Ein Mädchen war getötet worden, weil es in den Augen der Gruppe die Madonna verkörperte und sterben musste.
    Die Banalität des Bösen!
    Höchste Zeit, die Teufelsanbeter von Florenz besser kennenzulernen.
    Ferrara dachte gerade an die geplanten Treffen mit den beiden Okkultismus-Experten, als es an der Tür klopfte. »Herein!«
    Francesco Rizzo trat ein.
    »Was machst du denn hier? Solltest du nicht in Rom beim Führungskräfte-Lehrgang sein?«, rief Ferrara und sprang auf. Sie umarmten sich herzlich wie alte Freunde, die sich nach langer Zeit wiedersehen. Rizzo, sein Stellvertreter, dieser bärenhafte, in sich gekehrte Mann mit dem scheuen Blick, der aufrecht und selbstlos war wie kaum ein anderer, hatte ihm stets Sicherheit und Zuversicht vermittelt und sich über die Jahre immer wieder als wahrer Freund erwiesen. Einer jener Menschen, denen Freundschaft noch heilig war. Außerdem war Rizzo der Einzige, der ihm mit seinen klaren und oft ins Schwarze treffenden Ansichten bei der Arbeit auf die Sprünge half.
    »Du hast mir gefehlt, Francesco«, gestand Ferrara in einem seltenen Gefühlsausbruch. Außer gegenüber seiner Frau ließ er sich sonst

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