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Schwarze Schilde

Schwarze Schilde

Titel: Schwarze Schilde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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Aufenthaltsort auch in der finstersten Nacht ausmachen. Diesmal jedoch war es anders. Abgesehen von dem Tumult, der ihn umgab, besaßen die Kreaturen die Fähigkeit, ihre Geister zu verhüllen, oder aber ihre Anwesenheit war so schwach, dass er sie nicht richtig zu spüren vermochte. Außerdem waren es sehr viele Tiere, die sich schnell bewegten. So viel vermochte er festzustellen. Wie konnten sie sich nur so behände in der Finsternis fortbewegen?
    »Kümmert euch um die Cabos!« brüllte er. Hael spürte, dass die Cabos immer mehr in Angst gerieten. Wenigstens diente der Befehl dazu, die eigene Furcht zu vergessen und sich um die Reittiere zu kümmern. Cabos, die in großer Angst schwebten, neigten dazu, einander anzugreifen, und schon bald waren die Krieger damit beschäftigt, ausschlagenden Hufen und gefletschten Zähnen auszuweichen, während sie ihre Schützlinge mit beruhigenden Worten zu besänftigen suchten. Das ganze schien so lächerlich, dass Hael, hätte er nicht versucht, die fremden Wesen auszumachen, in schallendes Gelächter ausgebrochen wäre.
    Ein Strick zerriss, und ein Cabo raste in blinder Angst davon. Augenblicklich veränderte sich das Kreischen und wurde zu einem leisen Glucksen, in das sich gelegentlich ein heller Schrei mischte. Auch die Richtung, aus der die Laute kamen, veränderte sich. Hael merkte, dass die Wesen sie nicht länger einkreisten, sondern die Verfolgung des fliehenden Cabos aufnahmen. Er wandte sich an eine Gruppe Krieger, die neben ihm stand.
    »Nehmt eure Waffen und folgt mir! Es handelt sich um Tiere, die den Streiflingen ähnlich sind! Sie sondern ein Tier aus und jagen es gemeinsam. Auf geht’s!«
    Mit schrillen Schreien nahmen sie die Verfolgung auf. Die Männer waren erleichtert. Wenigstens benahmen sich diese eigentümlichen Wesen wie gewöhnliche, Raubtiere der heimischen Steppe.
    »Es sind bloß Aasfresser!« rief Hael voller Hoffnung. »Sie jagen bei Nacht und machen viel Lärm! Wir töten sie und retten das Cabo.«
    Ein paar Krieger trugen Fackeln, als sie durch die nächtliche Wüste rannten. Im blassen Mondlicht verfolgten sie das Cabo und – ja, was noch?
    Hael vernahm den Angstschrei des Cabos und wusste, dass es stehen geblieben war. Im Mondschein sah er den undeutlichen Umriss des Tieres, das von glucksenden und kreischenden Schatten umgeben war. Er beschleunigte seine Schritte und warf einen Blick über die Schulter. Urplötzlich fiel ihm auf, dass er allein war. Durch seine Erziehung zum Shasinnkrieger war er ein hervorragender Läufer. Die in den Hügeln lebenden Matwas waren weit zurückgefallen. Und die Amsi, die im Sattel aufwuchsen, lagen noch weiter zurück. Nun, dagegen konnte er jetzt nichts tun. Er durfte nicht zulassen, dass eines seiner geliebten Cabos von diesen Nachtbestien getötet wurde.
    Mit ein paar Sprüngen näherte er sich den Tieren. Die seltsamen Wesen waren ungefähr mannshoch, aber ihre genaue Gestalt vermochte er in dem spärlichen Licht nicht zu erkennen. Eines von ihnen drehte sich zu ihm um, und er stieß mit dem Speer zu, der auf einen nicht allzu festen Körper traf. Das Wesen gab ein trillerndes Pfeifen von sich und brach zusammen. Andere Kreaturen wandten sich ihm zu. Hael glaubte, nadelspitze Zähne im Mondlicht leuchten zu sehen. Irgendetwas war anders als sonst, abgesehen von den eigenartigen Tieren. Dann fiel ihm auf, dass er eigentlich auch Augen und nicht bloß Zähne hätte erkennen müssen.
    Die dunklen Schatten sprangen auf das eingekreiste Cabo zu. Das Tier spießte einen Angreifer mit dem Horn auf und schleuderte ihn hoch in die Luft. Dabei entstand ein eigentümlich flatterndes Geräusch. Hael warf sich zwischen die unheimlichen Wesen. In der einen Hand hielt er den Speer, in der anderen das Langschwert. Er hieb um sich und tötete etliche der Kreaturen. Allerdings blieben immer noch viel zu viele übrig. Sie waren einfach überall.
    Gerade wollte Hael aufgeben und sich zurückziehen, als die ersten Matwas eintrafen. Einige trugen Fackeln, die ihr gespenstisches Licht auf die Szene warfen. Die Kreaturen, gegen die sie kämpften, sahen wie Zwerge in schwarzen Umhängen aus. Die Köpfe wirkten winzig und bestanden fast nur aus spitzen Zähnen und riesigen spitz zulaufenden Ohren. Mehr konnte er nicht erkennen, als die Krieger mit ihren Speeren, Kurzschwertern, Keulen und Reitpeitschen um sich schlugen.
    Minuten später gesellten sich auch die langsamen Amsi zu ihnen. Einer von ihnen besaß die Geistesgegenwart,

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