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Schwarze Schmetterlinge

Schwarze Schmetterlinge

Titel: Schwarze Schmetterlinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Jansson
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nach dem Schürhaken und kam auf sie zu. Ihre Augen hatten einen seltsamen Schimmer. Maria machte einen Rückwärtsschritt und schlug die Küchentür zwischen ihnen zu. Schloss blitzschnell von außen zu. Stieg in die Stiefel, warf ihre Jacke über, nahm ihr Handy vom Flurtisch und lief in die Nacht hinaus. Die Rufe verfolgten sie, klammerten sich auf ihrem Rücken fest, während sie zum Auto rannte. Auf dem Weg zur Fahrerseite umrundete sie das Auto. Das Tankschloss war aufgebrochen. Verdammt!
     
    Maria setzte sich hinter das Lenkrad, um die Benzinmenge zu kontrollieren. Leer! Das Geräusch von einer Scheibe, die zerschlagen wurde, erfüllte die Nacht. Eine erste Welle, als der Schürhaken die Scheibe traf, und dann ein klirrender Laut, als die Scheiben aufeinander im Schnee landeten. Maria ließ das Auto stehen und rannte weiter zum Nachbarhaus, zu Karin und Julius. Es war kein Licht in den Fenstern, aber das war auch nicht weiter ungewöhnlich, da es ja schon nach zwei Uhr war. Allerdings war die Außenbeleuchtung sonst immer eingeschaltet. Auf der Treppe unberührter Schnee. Fünf Zentimeter hoch. Auch auf dem Treppengeländer Schnee. Maria begann zu bezweifeln, dass sie zu Hause waren. Ein rascher Blick über die Schulter. Der Volvo von Julius war weg. Trotzdem klingelte Maria an der Tür. Niemand öffnete.
     
    Sie zitterte am ganzen Körper, wie sie da in ihrem dünnen weißen Nachthemd stand. Plötzlich erinnerte sie sich vage, dass Karin gesagt hatte, sie wollten übers Wochenende nach Söderhamn fahren. Maria drückte sich an die Hauswand und rief auf dem Handy beim diensthabenden Beamten an. Er versprach, dass sie in fünfundzwanzig Minuten vor Ort sein würden.
     
    Wieder hörte Maria das Geräusch von splitternden Glasscheiben, dann zeigte der Schein einer starken Taschenlampe, dass die fremde Frau das Haus jetzt verlassen hatte. Maria suchte nach einem geeigneten Versteck. Wie ein weißes Tuch lag der Schnee da. Jeder Schritt hinterließ einen deutlichen Abdruck, anhand dessen man ihren Weg verfolgen konnte. Wenn sie es schaffte, sich fünfundzwanzig Minuten lang zu verstecken, dann wäre sie gerettet. Hinter dem Schuppen der Nachbarn verlief ein von Beerensträuchern gesäumter Weg zum Bootshaus hinunter. Da waren Fußspuren im Schnee. Menschliche Spuren. Jemand war den Weg zum Bootshaus gegangen. Große Spuren. Jemand, den man um Hilfe bitten konnte.
     
    Maria sah sich um und registrierte, wie sich der Lichtkegel von der Taschenlampe dem Auto näherte. Sie rannte den verschneiten Weg zum Bootshaus hinunter. Im Notfall konnte sie sich wenigstens mit dem Außenborder in bewohnte Gegenden bringen. Obwohl es in der letzten Woche unter null gewesen war, war das Wasser immer noch offen. Die Luft war eisig kalt. Die Spuren führten ins Bootshaus. Drinnen wagte sie nicht, Licht zu machen. Es roch nach Benzin.
     
    Hinterher fiel es ihr schwer zu begreifen, warum sie nicht gleich darauf reagiert hatte, warum sie nicht weggelaufen war, ehe es zu spät war. Vielleicht hätte sie dann das vermeiden können, was sie für den Rest ihres Lebens in ihren Albträumen verfolgen sollte. Schritt für Schritt tastete sich Maria in der vertrauten Umgebung voran. Ihre Hände befühlten die Außenkante des Bootes, bewegten sich an der Wand des Bootshauses entlang, um die Türen zum Meer zu öffnen. Sie waren zu. Vielleicht waren sie in der Feuchtigkeit aufgequollen. Sie drückte fester. Der scharfe Geruch von Zigarettenrauch zog ihr in die Nase. Maria drehte sich um.
     
    Zwei, drei Meter entfernt, in der Dunkelheit ließ sich die Entfernung nur schwer abschätzen, leuchtete ein kleiner rotglühender Punkt. Eine brennende Zigarette. Maria stand ganz still. Das Geräusch von Füßen, die langsam über den Betonfußboden rutschten, erfüllte den Raum. Der leuchtende Punkt bewegte sich in schnörkeligen Mustern, formte Buchstaben. Maria versuchte, die Symbole zu verfolgen, aber sie waren offensichtlich spiegelverkehrt. Wenn es sich überhaupt um begreifbare Zeichen handelte. Vorsichtig bewegte sie ihren einen Fuß und machte damit ein leise kratzendes Geräusch.
     
    »Da bist du also.« Die Kippe flog durch die Luft und landete ein Stück entfernt. Eine Sekunde verging, dann erleuchtete ein Meer aus Feuer ein fremdes Frauengesicht. Die Gestalt verschwand in der Dunkelheit, eine Tür wurde geöffnet, ein Schlüssel herumgedreht. Alles ging sehr schnell. Maria versuchte, Kontrolle über ihre Gedanken zu gewinnen, sie zu

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