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Schwarze Tränen: Roman (German Edition)

Schwarze Tränen: Roman (German Edition)

Titel: Schwarze Tränen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Finn
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auszumachen war.
    Die Instrumentenkoffer unter den Arm geklemmt und mit Bierflaschen in den Händen, enterten die Bandmitglieder den Bus.
    »Der Auftritt war totale Scheiße«, murrte der muskulöse Drummer. »Was haben wir von dem verfluchten Pakt, wenn wir den Laden nicht mal halb voll bekommen?«
    »Gibst du jetzt
mir
die Schuld?«, fuhr ihn der Sänger an. »Ich hätte euch nicht im Stich gelassen.«
    »Hallo, Jungs!« Mephisto thronte auf einem der Tische und blickte den fünf Devils lauernd entgegen. Die hielten mitten in der Bewegung inne und wurden bleich. »Du?«, keuchte einer der Gitarristen mit belegter Stimme. »Aber … die fünfundzwanzig Jahre sind doch noch gar nicht um!«
    »Deswegen bin ich auch nicht hier.«
    »Fünfundzwanzig Jahre?«,
fragte Lukas lauernd. »Und dann?«
    »Standardvertrag«, knurrte Mephisto. »Danach sind ihre Seelen fällig. Im Gegenzug haben sie immerhin die Geige erhalten. Nur scheint mir, dass sie auf das Instrument nicht sonderlich achtgegeben haben.«
    Die fünf Musiker starrten Lukas und die vor sich hin dösende Millepertia an. »Und wer seid ihr?«
    »Vor allem … was ist das da?«, unterbrach sie der Flötenspieler entsetzt und deutete auf Abraham, der sich jetzt in seiner Homunkulusgestalt zeigte.
    »Ganz offensichtlich ist Benimm für Euch ein Fremdwort. Ihr solltet das zwingend ändern, junger Mann«, sagte Abraham und richtete sich zu voller Größe auf. Seine Stimme klang schneidend. Lukas staunte, wie es dem Juden gelang, trotz seines Äußeren würdevoll zu wirken. Aber was für ihn noch viel wichtiger war: Auch die Devils hatten offenbar nichts von der Sache in Dresden mitbekommen, denn niemand sprach ihn auf die Fahnung an.
    Tatsächlich verstummte der Flötenspieler, stattdessen wandte sich der Sänger der Band erneut an Mephisto. »Was also willst du dann?«
    »Ich will wissen, wo Ben und die Violine sind.«
    »Ben?« Der Sänger und die anderen ließen sich auf die Sitze fallen und sahen einander finster an. »Der Wichser hat uns im Stich gelassen. Und die Violine hat er mitgenommen.«
    »Ben ist ’ne Betschwester geworden«, knurrte der Drummer.
    »Bitte!?« Mephistos Fell sträubte sich.
    »Was gibt’s daran nicht zu verstehen? Er macht jetzt auf fromm. Geht eifrig zur Kirche und so.«
    »Jungs, veralbert mich nicht. Die da oben werden ihn doch nicht ausgerechnet mit dieser Masche rumbekommen haben? Statt in die Kirche zu gehen, hätte er sich besser dem Suff hingeben sollen.«
    »Das soll besser sein, als in die Kirche zu gehen?«, empörte sich Abraham.
    »Sicher«, grinste der Pudel. »Denn wenn du dein Leben dem Suff widmest, findet sich immer jemand, der dir dabei hilft, wieder davon wegzukommen.«
    »Er hat uns gesagt, dass er herausgefunden hätte, welcher Fluch auf der Geige lastet«, murrte der Sänger und öffnete sich ein neues Bier. »Er hat behauptet, dass du uns reingelegt hast.«
    »
Ich
euch
reingelegt?
« Mephisto sah empört auf und erntete böse Blicke. »Na gut, und wennschon?«, schob er nach.
    »Darf ich Euch bitten, mich an der Art des Fluches teilhaben zu lassen, von dem Ihr sprecht?«, wollte Abraham wissen.
    Der Sänger der Devils starrte den Homunkulus von oben bis unten an und trank einen Schluck. »Wollte uns Ben nicht verraten. Er meinte, dass wir uns danach alle noch mieser fühlen würden als jetzt.«
    »
Ich
fühle mich mies«, mischte sich die verwaschen klingende Stimme Millepertias in das Gespräch.
    Lukas, der das Unheil kommen sah, sprang auf, doch es war zu spät. Die Hexe lächelte schief, kippte halb in den Gang und würgte. Rasch griff er zu einer herumliegenden Tüte und hielt ihren Kopf, während sie sich erbrach. Sie tat ihm leid. »Sag schon, Mephisto, was ist das für ein Fluch?«, murrte er.
    Mephisto grinste breit. Seine Augen glosten unheilvoll.
    Noch ehe er antworten konnte, klopfte es an die Bustür. Einer der Gitarristen stand auf und öffnete. »Ja?«
    Lukas entdeckte durchs Fenster das bekiffte Mädel mit dem Halbbrustkorsett, das der Band vorhin so enthusiastisch zugejubelt hatte. »Hi, ich bin die Melanie. Ist Adam da?«
    »Adam! Weiberalarm!« Der Gitarrist räumte den Platz für den Sänger, der unwillig zur Tür trat. »Was gibt’s?«
    »Hi, ich finde dich total super«, begann das bekiffte Mädchen ihre unwürdige Anmache. »Gibst du mir ein Autogramm? Vielleicht oben bei euch im Bus?« Sie biss sich auf die Unterlippe und sah ihn verheißungsvoll an. »Echt. Du erinnerst mich voll an

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