Schwarze Tränen: Roman (German Edition)
Nigromanta gewesen,
elendiglich gestorben, und es geht die Sage,
der obersten Teufel einer, der Mephistopheles,
den er in seinen Lebzeiten lang nur seinen Schwager genannt,
habe ihm, nachdem der Pakt von 24 Jahren abgelaufen,
das Genick abgebrochen
und seine arme Seele der ewigen Verdammnis überantwortet.
»Willkommen«, begrüßte ihn eine rauchige Stimme.
Lukas ließ die Karte sinken und blickte zum Bad. Wasserdampf umhüllte Sylvias fraulichen Körper. Das Handtuch, das sie sich um Hüfte und Oberkörper geschlungen hatte, enthüllte mehr, als es verbarg. Lasziv griff sie zu ihrem nassen Haar, um es mit einem zweiten Tuch zu trocknen. Lukas wollte etwas sagen, seinem Ärger Luft machen. Stattdessen starrte er auf ihre Brustwarzen, die sich überdeutlich unter dem Badelaken abzeichneten. Hastig wandte er den Blick ab, doch es war zu spät. Sylvia hatte es gesehen. Sie lächelte spöttisch. Mit wiegendem Hüftschwung trat sie ans Bett. »Na, gefällt dir, was du siehst?« Provozierend langsam knöpfte sie das Badelaken auf und ließ es fallen. Lukas zwang sich dazu, woanders hinzusehen, doch Sylvias perfekt gebräunter Körper, ihre wie modelliert wirkenden Brüste und auch die übrigen Rundungen, an denen jedes Gramm Körpergewicht genau da saß, wo es hingehörte, machten es ihm nicht leicht. Sylvia trocknete ihr Haar weiter und strich sich mit der Zunge leicht über die Lippen. In diesem Augenblick wirkte sie auf Lukas anders als noch in Berlin. Nicht weniger verführerisch, aber eine Spur ordinärer.
»Was tust du hier?«, wollte er wissen. »Und vor allem: Was mache ich hier?«
»Süßer, du bist genau da, wo du sein sollst. Nur musste ich die Sache zum Schluss hin etwas forcieren.« Herablassend sah sie ihn an.
Lukas ärgerte der Blick, dennoch glitt der seine wieder hinab zu ihren Brüsten. Er musste sich regelrecht zwingen, ihr in die Augen zu schauen. »Das ist keine Antwort.«
Sylvia lachte. »Denkst du, ich habe mich deiner in Berlin ohne Grund angenommen?«
»Was soll das heißen? Ich habe
dich
dabei erwischt, wie du mir mein Geld klauen wolltest.«
»Oha, ich bin ja wirklich ein böses Mädchen.« Sylvia kam langsam auf ihn zu. »Aber wie wir beide wissen, bist du mir ebenfalls an die Wäsche gegangen – und das weitaus öfter.« Sie grinste. »Gib’s zu: du hast viel von mir gelernt. Nicht nur im Bett. Wie viel war denn in der Brieftasche dieses Touristen?«
Lukas wich vor ihr zurück und stieß gegen die Bettkante. »Noch mal, was soll das alles? Und was ist in den letzten Stunden passiert? Ich erinnere mich an nichts mehr. Stand ich unter Drogen?«
Sylvia stieß ihn vor die Brust, er landete rücklings auf dem Bett – und kapitulierte. Was auch immer er ihr noch an den Kopf hatte werfen wollen, im Augenblick sah er sich dazu außerstande. Wie ein Raubtier stieg sie mit ihrem nackten Körper über ihn und rieb ihre Brüste an seinem Oberkörper. Warum musste sie auch so verdammt gut riechen?
»Was«, flüsterte sie, »wenn ich dir sage, dass du in all der Zeit recht hattest?«
»Womit recht hatte?«, keuchte er.
»Dass die Wirklichkeit nur eine Illusion ist. Dass die Welt vollkommen anders ist, als du glaubst.« Lukas liefen wohlige Schauer über den Körper, denn Sylvia knabberte an seinen Ohrläppchen. Ihr heißer Atem erregte ihn. »Es hat seinen Grund, dass ich dich nach Staufen geführt habe. In diesem Monat. Hierher. In dieses Zimmer.«
Lukas stöhnte vor Lust. »Wenn du unbedingt nach Staufen wolltest, hättest du mich verdammt noch mal auch einfach bitten können, mitzukommen.«
»Zur Hölle damit. Wie langweilig.« Sylvia richtete sich auf und lachte vulgär. Dabei achtete sie darauf, dass ihre Brüste keine Handbreit über seinem Gesicht hingen. »Das hätte keinen Spaß gemacht. Außerdem wollte ich wissen, ob du von selbst begreifst, was in dir steckt.« Sie beugte sich über ihn und leckte abermals an seiner Ohrmuschel. »Ich kann dein Blut riechen. Deinen Stolz. Deine Selbstgerechtigkeit. Deinen Egoismus.« Lukas wurde unbehaglich zumute, doch sie sprach weiter. »Alles, was dich daran hindert, der zu werden, der du sein könntest, bist du selbst. Glaube mir, das ist ein Kompliment, das ich nicht jedem mache.«
Unvermittelt spürte Lukas einen stechenden Schmerz am Ohr, denn Sylvia hatte zugebissen. »Hast du sie noch alle?« Wütend stieß er sie von sich und betastete sein schmerzendes Ohr. Es blutete. »Drehst du jetzt völlig durch?«
Mit einem
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