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Schwarze Tränen: Roman (German Edition)

Schwarze Tränen: Roman (German Edition)

Titel: Schwarze Tränen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Finn
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Benedektinerinnenkloster nahe Bonn, für dessen Gründung er sich damals eingesetzt hat. Während ihr beschäftigt wart, haben meine Mädels dem Kloster einen Besuch abgestattet und dafür gesorgt, dass die Nonnen den Garten dieses Jahr nicht mehr selbst umgraben müssen.« Er lachte dreckig.
    »Arnold von Wied? Stimmt, du hattest den Namen schon einmal erwähnt.« Ben sah sich unsicher zu seinen Bandkollegen um.
    »Natürlich habe ich das, ihr Vollpfeifen.« Mephisto sah die Devils genervt an. »Das war der Erzbischof von Köln. Habt ihr schon vergessen, dass wir all die Anstrengungen um die Engelsschnulze bloß auf uns genommen haben, um ihn wiederzubeleben? Er wird uns hoffentlich verraten, wo sich der letzte der drei Adamanten befindet. Das heißt, ich hoffe, er verrät es dir, Famulus.« Er sah Lukas an.
    »Warum mir?«
    »Weil du der Einzige unter uns bist, der noch nicht den Schneid hatte, einen Pakt mit mir einzugehen.«
    »Und was, wenn er trotzdem nicht bereit ist, mit mir zu sprechen?«
    »Mal mich nicht an die Wand.« Mephistos Augen glühten verärgert auf. »Du wirst dich gefälligst anstrengen. Am besten, du schleimst dich bei ihm ebenso ein, wie du es bei Mille auch tust. Du schaffst das schon.«
    Lukas spürte, wie ihm Zornes- und Schamesröte gleichermaßen ins Gesicht stiegen, während der Tourbus in einen Bergtunnel brauste. Direkt dahinter nahmen sie die erste Ausfahrt, dann ging es eine Weile bergauf, durch dichten Wald und schließlich auf einen Parkplatz, wo das Fahrzeug mit zischenden Bremsen hielt. Schilder am Rand des Stellplatzes wiesen Wanderwege aus. Offenbar war der Berg bei Tag ein beliebtes Reiseziel für Kletterer.
    »Endstation, Freunde.« Mephisto sprang in den Zwischengang. »Von hier aus geht es zu Fuß weiter.«
    Die Devils griffen nach ihren Instrumenten, und selbst der Drummer hängte sich eine schlichte Holztrommel um den Hals.
    Adam verteilte feixend Kaugummis: »Für kussechten Atem!«
    Lukas verdrehte die Augen und steckte seines unbenutzt weg. Einer der Gitarristen tat es ihm gleich, präsentierte aber stattdessen ein Mundspray. »Mann, Alter, was Mädels betrifft, bin ich Profi«, prahlte er.
    Die Devils lachten, und Lukas konnte hören, wie die Musiker Verabredungen trafen, wann sich wer von ihnen später in der Nacht mit einer der Hexen oben im Bus amüsieren würde. Er musste unwillkürlich grinsen, wurde jedoch schlagartig wieder ernst, als er Millepertias prüfenden Blick auf sich ruhen sah. Stattdessen bot er Abraham an, ihn auf den Kandel zu tragen.
    Unter Mephistos Führung marschierten sie einen steilen Waldpfad zum Kandelgipfel hinauf. Inzwischen hatten sich die Wolken wieder vor den Mond geschoben, und ihnen schug eine feuchte, kühle Luft entgegen, die würzig nach Baumharz roch. Hin und wieder konnten sie die bewaldete Ebene unter ihnen erblicken, wo vereinzelte Lichter auszumachen waren. Lukas hatte sich mittlerweile schlaugemacht und wusste daher, dass der Kandelfelsen irgendwo am Westhang des Massivs in fast tausend Metern Höhe lag. Die größte Strecke zum Gipfel hatten sie bereits mit dem Bus bewältigt.
    Tatsächlich schallten ihnen schon bald aus dem Wald gedämpftes Gelächter und spitze Rufe entgegen. Sie kämpften sich weiter auf dem schmalen, steinigen, rutschigen Wanderpfad voran; die Devils fluchten und wünschten sich besseres Schuhwerk. Allein Millepertia eilte leichtfüßig den Berghang hinauf. Nur ihr Gesichtsausdruck verriet, dass sie sich sorgte.
    Lukas ließ sich zu ihr zurückfallen. »Alles in Ordnung?«
    »Ja.« Millepertia sah ihn im Halbdunkel an. »Ich frage mich bloß, wie die Hexen auf meine Rückkehr reagieren.«
    »Na, so lange, wie du dich bei ihnen nicht mehr hast blicken lassen, wird vermutlich kaum noch eine leben, die dich kennt.«
    »Da täusch dich mal nicht.«
    Sie waren kaum eine Viertelstunde marschiert, als sie über sich schallendes Gelächter vernahmen, dem sich ein luftiges Brausen anschloss. Über den Baumwipfeln flog eine Frauengestalt hinweg.
    »Meine Fresse, ich glaub’s nicht!«, rief der Drummer. »Die reiten tatsächlich auf Besen!«
    »Etwas mehr Beeilung!«, bellte Mephisto. »In einer Viertelstunde ist Mitternacht. Da will ich einen Auftritt erleben, wie ihr ihn noch nie geboten habt.«
    »Und danach?«, fragte einer der Devils.
    »Danach könnt ihr gern eure Tour fortsetzen. Jetzt, da Ben mit seiner Stradivari wieder zurück ist, garantiere ich euch den Erfolg.«
    Frauenstimmen und Gelächter schlugen

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