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Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Titel: Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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drückte meine Wange an seine Kopfseite, um seine Bewegungen einzuschränken.
    Sowie Richard die Haare losließ, schnellte der Vampir vom Boden hoch. Ich klemmte ihm den Hals ein, wurde mitgezogen und konnte verhindern, dass er den Kopf zur Seite drehte, konnte ihm aber nicht die Luft abschnüren, und ich wog auch nicht genug, um ihn zu bremsen.
    Damian warf sich auf Richard und presste ihn auf den Boden. Richard drückte mit dem gesunden Arm gegen seine Brust. Ich winkelte rechts und links die Beine an und zog Damians Hals mit aller Kraft nach hinten. Ich spürte, dass ich ihm das Genick brechen konnte, war sogar fast sicher, aber das wäre keine Lösung. Ich wusste, dass die meisten Vampire daran sterben würden. Bisher hatte ich es noch nie versucht, weil ich gar nicht die Kraft dazu besessen hatte. Würde Damian beim Genickbruch sterben? Würde er gelähmt bleiben? Konnte eine Wirbelsäulenverletzung einen Vampir zum Krüppel machen?
    Richards Arm begann zu zittern und einzuknicken. Ich zog weiter und merkte, wie Damians Luftröhre nachgab. Ich würde ihm wohl eher den Hals zerquetschen, als das Genick zu brechen. Ich blickte auf und sah Nathaniel am Fuß der Treppe über Gregory gebeugt, der sich nicht mehr rührte. Aber ein Problem nach dem anderen. »Nathaniel«, schrie ich.
    Er drehte sich um und war vorne voller Blut. Das meiste war sicher nicht von ihm, dachte ich. Er schaute überrascht, als hätte er unseren Kampf nicht weiterverfolgt, doch er kam zu mir. Er packte Damian am Arm, und als hätte er dem Vampir ein neues Ziel gegeben, sprang der von Richard herunter und griff Nathaniel an. Inzwischen fühlte ich mich definitiv nutzlos. Ich konnte ihm nicht die Luft abdrücken, war nicht schwer genug, um ihn zu bremsen, und war nicht bereit, ihm den Hals zu brechen. Doch mein Gewicht brachte ihn immerhin ins Taumeln, sodass Nathaniel noch Zeit hatte, die Arme hochzureißen und ein Knie gegen Damians Magen zu stemmen. Hätte er eine Ahnung von Kampftechnik gehabt, hätte er mehr tun können, aber es war schon gut, dass er den Vampir am Zubeißen hindern konnte.
    Jean-Claudes Stimme drang leise in meinen Kopf. »Du hast etwas getan, was das Band zwischen dir und Damian beschädigt. Du musst es erneuern, ma petite.«
    »Bin gerade zu beschäftigt.«
    Richard schlang den Arm um Damians Taille und half mir, ihn von Nathaniel herunterzuziehen. Zu dritt konnten wir den Vampir schließlich bändigen. Ich nahm seinen Hals erneut in den Würgegriff, während Nathaniel seinen Oberkörper auf den Boden drückte und Richard sich auf seine Beine setzte. Ich lag um Damians Hals gekrümmt und setzte mein Gewicht als Anker ein, um ihm das Aufrichten zu erschweren. Ich hatte diesen Griff an großen Männern beim Judotraining probiert, und er war nicht effektiv gewesen, da sie die Kraft gehabt hatten, sich aufzusetzen, obwohl ich an ihrem Hals hing. Jetzt setzte ich den Griff dazu ein, um uns vor Damians Zähnen zu schützen und weil Richard und Nathaniel den übrigen Körper in ihre Gewalt gebracht hatten.
    Damian wehrte sich, doch zu dritt hielten wir ihn am Boden fest. Mehr war allerdings nicht drin. Meine Stimme kam atemlos, aber klar. »Was meinst du, wie ich das Band zwischen Damian und mir beschädigt habe?«
    »Mit wem sprichst du?«, fragte Nathaniel mit zusammengebissenen Zähnen.
    »Mit Jean-Claude«, antwortete Richard an meiner Stelle.
    »Kannst du ihn auch hören?«
    »Manchmal.«
    Dann sagte Jean-Claude: »Du hast dich stark gegen Damian abgeschottet. Warum?«
    »Er ist in der Morgensonne am Boden aufgewacht. Das hat ihn offenbar in Angst und Schrecken versetzt. Seine Angst hat Nathaniel und mir die Luft abgeschnürt.«
    »Dir und Nathaniel?«, hakte Jean-Claude nach. Ich sah ihn auf dem weißen Seidenlaken liegen, die schwarzen Haare wie ein dunkler Traum auf dem Kissen ausgebreitet. Mit einer Hand streichelte er beiläufig Ashers Rücken, wie man beim Nachdenken auf den Schreibtisch trommeln oder seinen Hund tätscheln würde.
    »Ja, uns beiden.«
    »Beim Aufwachen habe ich dich gefragt, was du getan hast. Mir scheint, jetzt weiß ich es.«
    Ausnahmsweise war ich bei meinen metaphysischen Katastrophen mal auf dem Laufenden. »Wir wissen es auch.«
    »Was wisst ihr, ma petite?«
    Damian wuchtete mich mit einer kraftvollen Bewegung ein Stück hoch, doch ich knallte sofort wieder auf den Boden, weil die anderen ihn niederdrückten. Dass wir ein Triumvirat sind. Ich dachte es, weil ich in dem Moment nicht die Kraft

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