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Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Titel: Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Kopf. Selbst Nathaniel, obwohl Werleopard, fürchtete sich davor. Die Vernunft war ausgeschaltet, die Angst regierte.
    »Wenn ich mich verwandle, geht die Hose in Fetzen, und ich habe hier keine Ersatzklamotten mehr«, sagte Richard.
    »Ich dachte, du hättest dich besser im Griff, Ulfric«, knurrte Gregory.
    Richard ließ ein wenig von seinem Zorn heraus und brüllte: »Ich kann ihre Angst auf der Zunge schmecken, und im Rachen, als hätte ich sie bereits verschlungen.« Er packte die zerrissene Front seines T-Shirts und zog mit einem Ruck. Plötzlich stand er mit nacktem Oberkörper über mir und mit einem Ausdruck in den Augen, der mich selbst dann erschreckt hätte, wenn ich ich selbst gewesen wäre. Es war ein wilder, grimmiger Blick voller Hass und Lust. Hass und Lust in den Augen eines Mannes sind eine schlechte Kombination.
    Es schien ihn körperliche Anstrengung zu kosten, sich von mir abzuwenden und Gregory anzusehen. »Hast du das gespürt?«
    Als Antwort gab Gregory ein tiefes Knurren von sich, und Nathaniel wimmerte.
    »Es macht ihr Angst, mich nackt zu sehen, und ich genieße es. Ich genieße es, dass sie Angst vor mir hat, und verabscheue mich dafür. Die Ardeur wird erwachen, doch es kann schon vorher Gott weiß was passieren. Bei so viel Angst und ausgerechnet bei Anita traue ich meiner Selbstbeherrschung nicht. Auf jeden Fall will ich hinterher was zum Anziehen haben, denn dann werde ich machen, dass ich schleunigst von hier wegkomme.«
    Er öffnete die Gürtelschnalle und drückte den obersten Knopf durchs Knopfloch. Dann machte er eine Drehbewegung mit der Hand, und die übrigen Knöpfe sprangen nacheinander auf, der Schritt klaffte auseinander, und er kam zum Vorschein. Entweder trug Richard keine Unterwäsche, oder sie hatte ihn nicht halten können.
    Ich hatte Richard so häufig nackt gesehen, dass ich schon nicht mehr sagen konnte, wie oft. Sein Anblick hatte mich erregt, nervös gemacht, diesen Ach-du-meine-Güte-Schreck ausgelöst, meinen Neid geweckt, nachdem ich meine Privilegien verloren hatte, meine Wut angefacht, wenn er sich beschissen benahm oder mir unter die Nase rieb, dass ich ihn noch attraktiv fand, aber nicht mehr haben konnte. All das und Lust und Liebe hatte ich empfunden, aber nie Angst. Nie das Gefühl, dass er so viel größer, so viel stärker war. Es war immer klar gewesen, dass er mich körperlich niemals verletzen würde, und in der Hinsicht hatte ich nie Angst vor ihm gehabt. Aber jetzt fürchtete ich mich vor ihm. Ich fürchtete mich wie eine Jungfrau vor dem Sklavenhändler, fürchtete eine Vergewaltigung, fürchtete ihn auf eine Weise, wie ich noch niemanden, den ich liebte, gefürchtet hatte.
    Ich hielt mir die Augen zu wie ein Kind. Wenn ich ihn nicht sehen konnte, konnte er mir nichts tun. Das war dumm, albern, aber ich konnte nichts daran ändern. Ich spürte, wie sich in meiner Kehle ein Schrei bildete, der nur auf einen Auslöser wartete. Ich wusste, er würde kommen, und konnte nichts dagegen tun.
    Aber vielleicht spürte Richard den wartenden Schrei ebenfalls, denn er fasste mich nicht an. Nur sein Atem strich über meine Hände. Hätte er mich angefasst, wäre die Angst aus meinem Mund hervorgebrochen, doch er berührte mich nicht, nicht körperlich.
    Sein Atem war heiß, so heiß. Jemand hob Damian von meinem Schoß. Woran ich merkte, dass er nicht von selbst wegkroch, hätte ich nicht sagen können.
    »Anita, sieh mich an«, sagte Richard sehr sanft und sehr nah. Er hauchte jedes Wort gegen meine Hände. »Bitte, Anita, sieh mich an.«
    Seine Stimme schwebte durch die Angst, milderte die Enge in meiner Kehle, entspannte meine Schultermuskeln.
    »Anita, sieh mich an, bitte«, flüsterte er.
    Tatsächlich konnte ich an dem Pochen im Hals vorbeiatmen.
    »Bitte«, flüsterte er und berührte mit den Fingerspitzen meinen Handrücken, ganz sacht. Zögernd spreizte ich die Finger, bis ich hindurchlinsen konnte. Seine Augen waren das reinste Schokoladenbraun, und in dem Moment blickten sie freundlich. Es war keine Spur Ärger zu sehen, auch keine Begierde, nur Geduld und Güte. Das war der Richard, in den ich mich damals verliebt hatte.
    Behutsam nahm er meine Handgelenke und zog mir die Hände vom Gesicht. »Besser?«, fragte er lächelnd.
    Ich wollte gerade nicken, als Damian mein Bein fasste und die Angst in mir aufwallte. Der Schrei kam aus meiner Kehle. Es war nicht nur Morovens Macht, es war Damians Angst vor dieser Macht, und der Umstand, dass ich mich

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