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Schwarzer Kuss Der Nacht

Titel: Schwarzer Kuss Der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin T. Popp
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»Tut mir leid«, sagte sie zu Mai. »Ich fürchte, wir können doch nicht so lange bleiben, wie ich gehofft hatte.« »Was war das mit deiner Mutter?«, wollte Darius wissen, der recht amüsiert wirkte.
    »Meine Mutter meint, es war nicht sonderlich klug von Sekhmet, Zach schon seine eigenen Tattoos zu machen. Anscheinend spielt er mit den Messern oder lässt seinen Drachen frei herumfliegen, wenn er sich nicht gerade in einen Wolf verwandelt und die anderen Kinder jagt.«
    Mai schmunzelte bei der Vorstellung, wie Lexis Familienlebenaussehen musste. Zwar tat es ihr leid, dass der Kleine Lexis Mutter offensichtlich einige Nerven kostete, aber sie hoffte, das Baby lenkte Lexi von weiteren Fragen ab. Zu früh gefreut.
    Lexi wurde ernst und sah zu Mai. »Ich glaube immer noch, dass irgendetwas anderes los ist. Wenn du jetzt nicht darüber reden willst, ist das okay, aber du sollst wissen, dass ich für dich da bin, wenn du mich brauchst.«
    »Ich habe den Eindruck, dass du bereits alle Hände voll zu tun hast«, widersprach Mai und hasste sich für den verbitterten Unterton, der in ihren Worten mitschwang. Sie rang sich ein Lächeln ab. »Mir geht es gut.«
    »Na schön. Wir holen eben Zach und kommen direkt wieder.«
    Unter den gegebenen Umständen gefiel Mai diese Idee nicht sonderlich. »Ich würde ihn ja schrecklich gern sehen, aber könnt ihr nicht in ein oder zwei Wochen mit ihm herkommen? Bis dahin habe ich alles ausgepackt und mich eingerichtet.«
    Lexi sah sie an, als wüsste sie nicht recht, ob Mai bloß einen Vorwand benutzte. Schließlich nickte sie. »Du rufst mich an, wenn du mich brauchst, verstanden?«
    »Logisch«, seufzte Mai. »Habt ihr neuerdings Telefon in Ravenscroft?« Ihr Angebot war durchaus nett, aber wie zum Teufel sollte Mai sie denn erreichen?
    »Ah«, machte Lexi, die zu begreifen schien. »Und wenn du mich einfach herbeirufst? Ich weiß ja, dass du keinen Rufzauber allein bewerkstelligen kannst, aber einen einfachen Ruf müsste ich hören.«
    »Der wäre eigentlich auch kein Problem, wenn’s nicht nach wie vor mit meiner Magie hapern würde.«
    »Ehrlich? So ein Mist!«, murmelte Lexi und dachte angestrengtnach. »Notfalls kannst du bestimmt jederzeit bei deinen Leuten unterkommen.«
    Mai starrte sie entgeistert an. »Ich weiß nicht einmal, wo meine Eltern gerade stecken, und selbst wenn ich sie fände, wäre es total peinlich, wieder bei ihnen einzuziehen. Wir reden hier ja nicht bloß über Mom und Dad. Ich müsste mit den Großeltern, vierundvierzig Tanten und Onkeln, mindestens fünfzig Cousins und weiß die Göttin wie vielen Haustieren zusammenwohnen. Sie hausen alle in Wohnwagen, und ihre größte Sorge ist, wie sie genug Geld mit Selbstgemachtem und ›Dienstleistungen‹ verdienen, um die nächste Party zu finanzieren.« Die Anführungszeichen bei dem Wort »Dienstleistungen» malte sie mit ihren Fingern in die Luft.
    Darius grinste. »Das klingt doch ganz spaßig.«
    Diese Bemerkung quittierte Mai mit einem vernichtenden Blick. »Das sind erwachsene Leute, die sich wie Teenager aufführen! Ich bin in die Stadt gezogen, weil ich ein bisschen mehr mit meinem Leben anfangen wollte. Und nur weil es im Moment nicht ganz glatt läuft, kneife ich nicht gleich den Schwanz ein und renne nach Hause.«
    Lexi hob die Hand, um den Rest der Tirade abzubrechen. »Ich weiß, ja, tut mir leid. Das war eine blöde Idee.«
    »Macht nichts«, lenkte Mai kopfschüttelnd ein. »Und keine Sorge, mir geht’s gut.«
    Lexi sah Darius an, der ihr liebevoll den Arm drückte. »Ich wüsste da etwas«, fing er an, griff mit seiner linken Hand an seine rechte Schulter und berührte einen der beiden Blitze, die dort eintätowiert waren. Als er die Hand wieder herunternahm, hielt er einen kleinen leuchtenden Blitz darin.
    Als Nächstes nahm er mit seiner rechten Hand den Dolchvon seinem linken Unterarm und bohrte mit der Spitze ein kleines Loch unten in den Blitz. »Lexi, hast du etwas, woran ich das hier aufhängen kann? Es sollte nur abgehen, wenn Mai es will.«
    Lächelnd öffnete sie die Kette an ihrem Hals. »Sie müsste passen«, sagte sie und reichte sie ihm.
    Mai beobachtete die beiden fasziniert. »Nein, die kann ich nicht annehmen«, stammelte sie, während Darius die Kette durch den Lichtblitz fädelte. »Die hast du von Sekhmet!«
    »Mutter kann ihr eine neue schenken«, entgegnete Darius und legte sie Mai um. »Du brauchst sie gerade dringender.«
    Mai fürchtete, der Blitz würde auf ihrer Haut

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