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Schwarzer Kuss Der Nacht

Titel: Schwarzer Kuss Der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin T. Popp
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den Küchentresen gelehnt, während sie aß, mit Blick auf den Raumteiler zwischen Küche und Wohnzimmer. Mit am besten an ihrer neuen Wohnung gefiel ihr, dass sie zwar klein war, sich aber geräumig und offen anfühlte.
    Von der Wohnungstür kam sie in eine kleine Diele, von der aus sie entweder geradeaus gehen konnte bis zu dem kleinen Esstisch, der die eine Ecke des Wohnzimmers einnahm, oder nach links in die Küche. Der Mauerbogen hinten in der Küche führte in einen weiteren kleinen Flur, von dem Bad und Schlafzimmer abgingen.
    Zwischen Küche und Wohnzimmer gab es keine Wände, sondern nur einen halbhohen Tresen. Alles könnte sich gedrängt anfühlen, wäre da nicht der gigantische Spiegel, der hinter dem Esstisch an der Wand hing und den Raum viel größer erscheinen ließ.
    Wie in ihrer alten Wohnung war auch hier nur ein Schlafzimmer, also stand ihr Computer auf einem Schreibtisch inder linken Ecke des Wohnzimmers. Den Rest der Wand hatte sie mit Bücherregalen versehen, in denen einige Bände an Fachliteratur, ein paar Romane und Reiseführer von Orten standen, an denen sie schon gewesen war.
    Die Hauptattraktion des Zimmers war das große Panoramafenster. Von dort sah man über die Stadt, vor allem aber öffnete es den Raum und ließ ihn größer wirken, als er war. Mai hatte ihren großen Lieblingssessel in der Ecke daneben plaziert, gegenüber ihrem Schreibtisch, damit sie dort sitzen und in Büchern blättern oder einfach die Aussicht genießen konnte.
    Ihr Fernseher stand an der rechten Wand, ihre Couch in der Zimmermitte ihm gegenüber. Sie hatte bereits die meisten Kartons ausgepackt, Dutzende Bücher und sogar ein paar Bilder untergebracht. Leider warteten noch diverse Kartons, und mit der Küche und ihrem Schlafzimmer hatte sie nicht einmal angefangen.
    Das Klopfen an der Tür riss sie aus ihren Überlegungen. Als sie öffnete, stand Will Johnson vor ihr, der Hausmeister. Er war in den Dreißigern und relativ gutaussehend, aber die zwei Male, die sie vorher schon mit ihm gesprochen hatte, hatte er sie angeguckt, als würde er sie mit seinen Augen ausziehen – und sie war gar nicht interessiert.
    »Hi. Ich dachte, ich sah dich wiederkommen«, sagte er. »Bist du jetzt ganz eingezogen?«
    »Hallo. Ja, bin ich wohl.«
    »Prima!« Sein Blick fiel auf ihre Brüste. »Ich wollte nur fragen, ob auch alles in Ordnung ist.«
    »Ja, ich glaube, es ist alles bestens.« Mai verschränkte die Arme vor ihrer Brust und sah ihm ins Gesicht. Zu gern hätte sie ihm das Grinsen aus der Visage geschlagen.
    »Ich habe dem Kabeltypen gestern gesagt, dass er dir Internetanschließen soll«, sagte er an ihrer Schulter vorbei in die Wohnung hinein. »Ich kann ja einmal nachgucken, ob er das gemacht hat.« Er drängte sich in die Wohnung, ehe Mai auch nur die Chance hatte, ihm zu widersprechen. »Na, dein Fernseher ist ja schon eingestöpselt.«
    Er griff nach der Fernbedienung und schaltete den Apparat ein. Für einen kurzen Moment überlegte Mai, ihn hinauszuwerfen, doch sollte sie irgendwann einen tropfenden Wasserhahn oder sonst etwas Reparaturbedürftiges in der Wohnung haben, brauchte sie ganz gewiss keinen Hausmeister, der sie nicht ausstehen konnte. Also stand sie schweigend da und kochte innerlich.
    »Tolles Bild!«, stellte er nach einer Weile fest. »Ist bestimmt genial, in dieser Kiste das Spiel zu gucken.«
    Mai hatte keine Ahnung, welches »Spiel« er meinte, aber sie wusste sicher, dass er es nicht hier sehen würde. »Ich interessiere mich eigentlich nicht für Sport.«
    »Was ’n Jammer!« Offenbar glaubte er, sie würde etwas Wesentliches verpassen.
    Sie fürchtete bereits, dass sie ihn gar nicht mehr loswurde, als er plötzlich den Fernseher ausstellte und die Fernbedienung wieder an ihren Platz zurücklegte. »Brauchst du Hilfe mit dem Wireless-Router?«, fragte er und zeigte auf ihren Laptop.
    »Nein, nein, damit komme ich klar.« Sie ging zur Tür und öffnete sie. »Danke, dass du vorbeigekommen bist. Aber du hast sicher viel zu tun, also will ich dich nicht aufhalten.«
    »Na gut«, erwiderte er achselzuckend, verstand aber zum Glück den Wink. Er griff in die Brusttasche seines blaugrauen Overalls und holte eine Visitenkarte hervor, auf die eine Telefonnummer gekrakelt war. »Hier ist meine Nummer.Ich bin immer zu erreichen, Tag … und Nacht, je nachdem, was du brauchst.« Den letzten Teil betonte er, und Mai hoffte inständig, dass sie die Nummer nie wählen müsste.
    Als sie die Tür hinter

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