Schwarzer Kuss Der Nacht
Blackhawk schreiben.«
Sie hörte, wie die Sekretärin verächtlich schnaubte. »Mr. Blackhawk gibt normalerweise keine Interviews. Aber ich notiere Ihren Namen und Ihre Telefonnumer und richte ihm aus, dass Sie angerufen haben.«
Mai gab der Frau ihre Kontaktdaten. »Ich müsste wirklich mit ihm sprechen«, erklärte sie sehr ernst. »Wenn er mir nur ein paar Minuten seiner Zeit opfern würde, wäre ich schon sehr dankbar.«
Sie musste so unglücklich geklungen haben, wie sie sich fühlte, denn die Frau sagte: »Ich sehe, was ich tun kann.«
Mai bedankte sich und legte auf. Anschließend verbrachte sie den Rest des Tages damit, das ausgepackte Geschirrabzuwaschen und die Kartons im Wohnzimmer durchzusehen. Als sie das Auspacken leid war, rief sie die Nummer an, die Lenny ihr gegeben hatte, erreichte aber niemanden. Sie überlegte, ihm aufs Band zu sprechen und um Rückruf zu bitten, aber das war gefährlich, und sie war nicht so verzweifelt – noch nicht.
Abends war sie hundemüde. Sie kochte sich etwas zum Abendessen, das sie mit ins Wohnzimmer nahm, um beim Essen fernzusehen.
Den Abend zuvor war sie viel zu erledigt gewesen, um an etwas anderes zu denken, als schlafen zu gehen. Jetzt saß sie allein in ihrer neuen Wohnung und ertappte sich dabei, wie sie auf seltsame Geräusche lauschte. In der Hoffnung, dass eine Weinschorle ihre Nerven beruhigen könnte, holte sie sich eine aus dem Kühlschrank und trank sie zu dem Film.
Zwei Filme und vier Drinks später fühlte sie sich angenehm beschwipst.
Sie nickte gerade ein, als sie von einem Lichtflackern im Spiegel aufgeschreckt wurde. Etwas benebelt blickte sie sich im Zimmer um, konnte jedoch nicht erkennen, wo das merkwürdige Licht herkam. Als sie abermals zum Spiegel sah, war es wieder da.
Zögernd ging sie hin, um den Spiegel genauer anzuschauen. Das Glas schien befremdlich durchsichtig und dünn, ja, beinahe als wäre gar keines mehr da. Unwillkürlich streckte Mai die Hand aus. Sie fühlte tatsächlich keine Glasscheibe. Ihre Hand griff einfach hindurch.
Kapitel 4
Mit einem leisen Aufschrei riss Mai ihre Hand zurück. Sie trat einen Schritt vom Spiegel weg. Ihr Herz raste, und fast erwartete sie, dass irgendetwas heraus- und auf sie zugesprungen kam.
Ihre Hand konnte unmöglich einfach durch das Glas gegriffen haben! War das wieder nur ihre Einbildung? Sie
musste
es wissen!
Also nahm sie all ihren Mut zusammen und streckte noch einmal ihre Finger nach dem Spiegel aus. Diesmal berührten sie kaltes hartes Glas und drangen nicht weiter. Mai tastete die gesamte Fläche ab, um sicher zu sein, doch alles war wieder wie immer.
Ihre Hand sackte herunter, und Mai ging weiter von dem Spiegel weg, der ihr ihre eigene besorgte Miene zurückwarf. Sie war nicht verrückt. Die Weinschorle musste schuld sein. Sie sollte einfach nur ihren Schwips ausschlafen.
Also ging sie ins Schlafzimmer, legte sich ins Bett und schloss die Augen. Bis sie einschlief, dauerte es noch eine Weile, aber schließlich dämmerte sie weg.
Nick hielt die Frau in seinen Armen und malte Küsse auf ihren Hals bis hinunter zu der Vertiefung. Dort sog er sanft an der Haut, bevor er die Stelle mit seiner Zunge streichelte. Er fühlte, wie sie unter ihm erschauerte, und genoss die Wirkung, die er auf sie hatte.
»Ich will dich!«, raunte er ihr mit einer vor Verlangenschweren Stimme zu. »Und ich habe vor, dich zu bekommen.«
Er blickte in ein Gesicht, das er nicht recht erkennen konnte; dennoch wusste er, dass es wunderschön war. Und er fühlte, wie sie ihn anlächelte, während ihre Arme sich um ihn legten und ihn näher zu ihr zogen, damit sie ihn küssen konnte. Die Berührung ihrer Lippen neckte seine Sinne und ließ sein Blut in jene Region wandern, die bereits vor Verlangen pochte.
Behutsam, um sie mit seinem Gewicht nicht zu erdrücken, rollte er sich auf sie. Ihre Hüften streckten sich ihm einladend entgegen, und als er in sie eindrang, umfingen ihre Bauchmuskeln ihn, drückten ihn, bis er glaubte, er würde explodieren.
Bald ging sein Atem in kurzen Stößen, und die Spannung in ihm baute sich rapide auf. Fast glaubte er, sie nicht mehr auszuhalten.
Nick schrak auf. Er war schweißgebadet und schmerzlich erregt. Als er sich jedoch zu der Frau neben ihm drehte, erblickte er eine Fremde, die in seinem Bett lag.
Verwirrt sah er auf das zerwühlte blonde Haar und wusste, dass dies nicht die Frau war, nach der er sich verzehrte. Nein, jene Frau existierte gar nicht –
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