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Schwarzer Kuss Der Nacht

Titel: Schwarzer Kuss Der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin T. Popp
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Polizei wissen wollen, warum Lenny erschossen wurde, und ihre »große« Story wurde zur Schlagzeile von jemand anders. »Ich meine, jemand hat Lenny umgebracht und versucht, dich zu töten!«
    »Na ja, eigentlich wollte jemand
dich
töten, er wusste bloß nicht, dass er stattdessen auf mich schoss.«
    Nun fühlte sie sich erst recht elend. »Du hast eine Kugel für mich eingesteckt. Das tut mir furchtbar leid.«
    »Vergiss es!«, winkte er ab. »Das ist das Jobrisiko – zumindest in jüngster Zeit.«
    »Aber ich habe dich nicht als meinen Bodyguard angeheuert!«
    »Tja, das kommt dabei heraus, wenn man mit einem aus meiner Branche zusammen ist. Da ist der Schutz eine Gratisbeigabe.«
    »Ich wusste gar nicht, dass wir zusammen sind.«
    »Jetzt weißt du es.«
    Sie lächelte. »Ja, sieht so aus.«
    »Gut, das hätten wir also geklärt. Können wir dann vielleicht die Kugeln entfernen? Sie werden langsam ziemlich lästig.«
    »O ja, entschuldige!« Sie assistierte ihm dabei, als er sich das T-Shirt auszog, und warf es beiseite. Die beiden Einschusslöcher klafften schwarz in seinem blutbedeckten Rücken. »Bist du sicher, dass wir nicht lieber in ein Krankenhaus gehen sollen?« Mit einem sauberen Waschlappen begann sie, das Blut abzuwischen.
    »Hätten sie etwas Wichtiges getroffen, würde ich jetzt nicht hier stehen. Ich denke, die Kugeln stecken nicht zu tief, also müsstest du sie herausbekommen.«
    Sie erstarrte mitten in der Bewegung. »Was?! Nein, das kann ich nicht!«
    »Klar kannst du!« Er drehte sich zu ihr, und Mai starrte plötzlich auf nackte Brüste. Ihre – mehr oder weniger. Natürlich bemerkte er es und zeigte auf sich. »Was sagst du? Habe ich es richtig hinbekommen?«
    Verlegen räusperte sie sich. »Keine perfekte Kopie«, entgegnete sie, »aber einigermaßen nahe dran.«
    »Na ja, ich musste mich auf begrenzte Informationen stützen. Okay, was hältst du davon, die Kugeln zu entfernen?«
    Sie schluckte und sah ihm ins Gesicht. »Ich kann nicht. Ich … werde ohnmächtig, wenn ich Blut sehe.«
    »Lügnerin! Wenn das wahr wäre, wärst du schon im Park umgekippt. Können wir jetzt endlich anfangen? Hast duPeroxid? Vielleicht ein bisschen Alkohol? Ach ja, und eine Pinzette.«
    Eine Pinzette lag in der Schublade. Mai nahm sie heraus und plazierte sie auf dem Waschtisch. Dann suchte sie den Schrank unter dem Waschbecken ab und fand zwei Flaschen. »Hier ist Peroxid.« Sie hielt die braune Flasche hoch. »Und der Reinigungsalkohol.« Er war in einer hellen Plastikflasche abgefüllt.
    Nick nahm das Peroxid, winkte jedoch bei dem Reinigungsalkohol ab. »Ich dachte eigentlich eher an Jim Beam, Jack Daniel’s …«
    Mai wurde rot. »Ach so, ja, um den Schmerz zu betäuben.«
    »Ja, in diese Richtung.«
    »Ich bin gleich wieder da.« Sie lief in die Küche und suchte die Flasche Jack Daniel’s, die Lexi ihr geschenkt hatte, bevor sie nach Ravenscroft zog. Der Whiskey stand in einem der Schränke. Eilig holte sie ein Glas aus einem anderen Schrank und brachte beides zurück ins Bad.
    »Oh …« Sie blieb abrupt stehen, als sie Nick sah, der wieder seine normale Gestalt angenommen hatte und sehr, sehr männlich und nackt mitten in ihrem Bad stand.
    Auf ihren Laut hin griff er sich ein Handtuch. »Tut mir leid«, murmelte er und wickelte es sich um die Hüften.
    Er schien nicht zu bemerken, wie sie ihn anschaute, und sie konnte absolut nichts dagegen tun, obwohl sie sich wirklich bemühte. Da war einfach so viel von ihm. Die Muskeln an seiner Brust und seinen Armen zuckten und wölbten sich, als er ihr die Flasche und das Glas abnahm.
    Stumm beobachtete sie, wie er sich Whiskey einschenkte und ihn in einem Schluck hinunterstürzte, um sofort nachzugießen. Diesmal gab er ihr das Glas. »Trink!«, befahl er.
    »Oh, nein danke.«
    Er hielt das Glas dichter vor sie. »Ich bestehe darauf.« Als sie sich immer noch zierte, packte er ihre Hand und drückte das Glas hinein. Sie zitterte so schrecklich, dass sie es fallen gelassen hätte, wäre seine Hand nicht gewesen, die ihre umfing und festhielt. »Trink das, Mai!«, wiederholte er sanft. »Was in dir vorgeht, ist vollkommen normal nach dem, was du gerade erlebt hast. Aber mir ist lieber, wenn du möglichst ruhig und entspannt bist, bevor du anfängst, in meinem Rücken herumzugraben.«
    Dieser sanften Seite an ihm konnte sie schwerlich widerstehen. Sie blickte in seine Augen, die sie mit einer unglaublichen Zärtlichkeit betrachteten, und zum ersten Mal seit

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