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Schwarzer Mond: Roman

Schwarzer Mond: Roman

Titel: Schwarzer Mond: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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Er sah Ginger an und zuckte etwas zusammen. »Es tut mir leid. Bei Gott, es tut mir wirklich leid, aber es geht nicht anders. Ich wünschte, ich müsste Sie nicht umbringen. Teilweise ist es meine Schuld. Ich hätte den alten Kerl hören müssen. Ich hätte mich nicht von ihm überraschen lassen dürfen.« Er ging auf Ginger zu. »Muss ich Sie vielleicht auch vergewaltigen? Ich meine, würde ein normaler Einbrecher ein hübsches Mädchen wie Sie so einfach erschießen? Würde er Sie nicht vorher vergewaltigen? Ich glaube, das würde die ganze Sache noch glaubwürdiger machen, meinen Sie nicht auch?«
    Er kam immer näher, und Ginger begann zurückzuweichen.
    »O Gott, ich weiß nicht, ob ich es fertigbringe. Ich meine, wie soll ich einen Steifen kriegen und es Ihnen besorgen, wenn ich weiß, dass ich Sie anschließend töten muss?«
    Ginger stand jetzt mit dem Rücken an den Bücherregalen.
    »Das behagt mir wirklich nicht, glauben Sie mir bitte. So etwas hätte nicht passieren dürfen. Ich hasse es wirklich gezwungen zu sein, Sie zu vergewaltigen und umzubringen.«
    Sein offenbar echtes Bedauern, seine wiederholten Entschuldigungen und kläglichen Selbstvorwürfe verursachten Ginger eine Gänsehaut. Ein erbarmungsloser, blutrünstiger Mörder wäre ihr weit weniger schrecklich vorgekommen. Die Tatsache, dass er zwar Skrupel hatte, sie aber beiseiteschieben und eine Vergewaltigung sowie zwei Morde begehen konnte ... das machte ihn zu einem richtigen Monster.
    Knapp zwei Meter von ihr entfernt, blieb er stehen und sagte: »Bitte ziehen Sie Ihren Mantel aus!«
    Sie wusste, dass es nutzlos war, ihn um Gnade zu bitten, aber sie hoffte, ihn mit dieser Taktik sorglos stimmen und dadurch zu unvorsichtigem Handeln verleiten zu können. »Ich werde keine gute Beschreibung von Ihnen liefern, das schwöre ich Ihnen. Bitte lassen Sie mich gehen!«
    »Ich wünschte, ich könnte es tun.« Sein Gesicht drückte Bedauern aus. »Tut mir leid. Ziehen Sie Ihren Mantel aus!«
    Um etwas Zeit zu gewinnen, übertrieb Ginger noch das natürliche Zittern ihrer Hände und fummelte ungeschickt an den Knöpfen herum. Schließlich schlüpfte sie aus dem Mantel und ließ ihn einfach auf den Boden fallen.
    Der Mann trat noch näher heran. Seine Pistole war nur noch Zentimeter von ihrer Brust entfernt. Er war jetzt entspannter, hielt die Pistole nicht mehr so krampfhaft umklammert, fuchtelte nicht mehr so aggressiv damit herum, obwohl er immer noch alles andere als nachlässig war.
    »Bitte tun Sie mir nicht weh!«
    Sie hoffte, ihn mit ihren Bitten in dem Glauben wiegen zu können, sie sei vor Angst völlig gelähmt. Wenn seine Aufmerksamkeit auch nur einen Augenblick nachließ, hätte sie vielleicht eine Möglichkeit zur Flucht.
    »Ich will Ihnen ja nicht weh tun«, beteuerte er, so als kränke ihn die Andeutung, dass es in seiner Macht stünde, anders zu handeln. »Ich wollte auch ihm nicht weh tun. Der alte Narr ist selbst schuld an seinem Tod, nicht ich. Hören Sie, ich werde es so schmerzlos wie nur möglich machen, das verspreche ich Ihnen.«
    Die Pistole immer noch in der rechten Hand haltend, berührte er mit der linken Hand ihre Brüste. Sie ließ dieses Betasten regungslos über sich ergehen, weil er vielleicht mit zunehmender Erregung unvorsichtig werden würde. Trotz seiner Behauptung, dass sein Mitgefühl ihn impotent machen könnte, war Ginger überzeugt davon, dass er sie ohne Probleme vergewaltigen würde. Unter seinem Bedauern und Mitleid, unter der Sensibilität, die er mehr sich selbst als ihr zu beweisen versuchte, verbarg sich ein ihm selbst unbewusstes Gefallen an seinen Handlungen, genoss er von Herzen, was er getan hatte und noch tun würde.
    Trotz seiner sanften Stimme sprach aus jedem seiner Worte die Gewalttätigkeit; er stank geradezu nach Gewalttätigkeit.
    »Sehr hübsch«, sagte er. »Klein, aber so schön geformt.«
    Er ließ seine Hand unter ihren Pulli gleiten und zerriss mit einem heftigen Ruck ihren BH. Sie verzog vor Schmerz das Gesicht, als die elastischen Träger sich in ihre Schultern gruben und der Metallverschluss im Rücken sich in ihre Haut bohrte. Er schnitt eine Grimasse, so als hätte er ihre Schmerzen gespürt.
    »Es tut mir leid. Habe ich Ihnen weh getan? Das wollte ich nicht. Ich werde ab jetzt vorsichtiger sein.«
    Er schob den zerrissenen BH beiseite und legte seine kühle, feuchte Hand auf ihre nackten Brüste.
    Erfüllt von Furcht und Ekel, drückte sich Ginger noch fester an die Bücherregale.

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