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Schwarzer Mond: Roman

Schwarzer Mond: Roman

Titel: Schwarzer Mond: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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Flughafen an dieser Stelle vorbeikamen, sind Sie plötzlich langsamer gefahren, und ich sagte mir: >Sandy spürt es auch.<»
    »Sandy, was fühlen Sie an jenem Ort?« fragte Faye.
    Ein warmes Lächeln breitete sich auf Sandys Gesicht aus. »Frieden! Es ist schwer zu erklären ... aber Felsen, Bäume und Erde - alles scheint Harmonie und Ruhe auszustrahlen.«
    »Auf mich strahlt dieser Ort keinen Frieden aus«, sagte Ernie. »Angst ... eine seltsame Erregung ... ein unheimliches Gefühl, dass etwas ... etwas Ungeheuerliches geschehen wird ... etwas, wonach ich mich sehne, obwohl es mich gleichzeitig fast zu Tode ängstigt.«
    »Das alles fühle ich dort nun wieder nicht«, sagte Sandy.
    »Wir sollten alle miteinander hingehen«, schlug Ned vor, »um festzustellen, ob dieser Ort auch auf uns andere irgendeine besondere Wirkung ausübt.«
    »Morgen früh«, meinte Corvaisis. »Wenn es hell ist.«
    »Dass jenes mysteriöse Ereignis für jeden von uns andere Auswirkungen hat, könnte ich mir allenfalls noch vorstellen«, sagte Faye. »Aber mir ist völlig unerklärlich, wie es Doms und Sandys und Ernies Leben ändern könnte - und ebenso das Leben von diesem Mr. Lomack in Reno und das von Dr. Weiss in Boston -, aber gleichzeitig für Ned und mich überhaupt keine Folgen hatte. Warum haben wir keinerlei Probleme?«
    »Vielleicht ist die Gehirnwäsche bei Ihnen und Ned besser gelungen als bei uns«, meinte Dom.
    Diese Vorstellung jagte Ned wieder einen kalten Schauer über den Rücken.
    Eine Zeitlang diskutierten sie ihre Situation, und dann schlug Ned vor, dass Corvaisis versuchen solle, den genauen Ablauf jenes Freitagabends zu rekonstruieren, bis hin zu dem Punkt, wo seine Erinnerungen abrupt abbrachen.
    »Sie erinnern sich besser als wir an den ersten Teil des Abends. Und als Sie vor ein paar Stunden zum erstenmal hier hereinkamen, waren Sie nahe daran, sich an etwas Bedeutsames zu erinnern.«
    »Nahe daran, das stimmt«, gab Corvaisis zu, »aber im allerletzten Moment, als diese Erinnerung schon fast an der Oberfläche auftauchte, geriet ich in panische Angst ... und dann weiß ich erst wieder, dass ich zur Tür rannte und Aufsehen verursachte. Ich war völlig außer mir, hatte mich überhaupt nicht mehr in der Gewalt. Es war eine so heftige instinktive Reaktion, dass sie sich vermutlich wiederholen wird, wenn ich einen zweiten Versuch wage, diese Erinnerung herbeizuzwingen.«
    »Immerhin ist es einen Versuch wert«, meinte Ned.
    »Und diesmal können wir Ihnen beistehen«, machte Faye dem Schriftsteller Mut.
    Ned sah, dass Corvaisis heftig mit sich kämpfte, und er begriff, dass dessen Erlebnis am frühen Abend viel schlimmer gewesen sein musste, als Worte auszudrücken vermochten.
    Schließlich stand der Schriftsteller aber doch auf und ging, sein Bierglas in der Hand, zur Tür. Er drehte sich um, trank einen großen Schluck Bier und sah sich im Raum um, sichtlich bemüht, die Erinnerung an jene andere Zeit zu beschwören.
    »Drei oder vier Männer saßen an der Theke«, sagte er. »Insgesamt war etwa ein Dutzend Gäste da. An ihre Gesichter kann ich mich nicht erinnern.«
    Er ging an Ned und den anderen vorbei und nahm am Nebentisch Platz, wobei er ihnen zum Teil den Rücken zukehrte. »Hier saß ich damals. Sandy bediente mich. Ich bestellte eine Flasche Coors, während ich die Speisekarte studierte. Dann entschied ich mich für das Sandwich mit Schinken und Ei. Dazu Pommes frites und Krautsalat. Als ich die Pommes frites salzte, glitt mir der Streuer aus der Hand, und ich verschüttete etwas Salz auf den Tisch. Ich warf daraufhin eine Prise Salz über die Schulter. Eine dumme Angewohnheit! Ich hatte zu kräftig ausgeholt. Traf jemanden. Dr. Weiss! Ginger Weiss war die Frau, der ich aus Versehen Salz ins Gesicht streute. Vorhin konnte ich mich nicht daran erinnern, aber jetzt sehe ich sie deutlich vor mir. Die Blondine auf dem Foto.«
    Faye deutete auf die Polaroid-Aufnahme von Dr. Weiss, die vor Ned auf dem Tisch lag.
    Immer noch allein am Nebentisch sitzend, fuhr Corvaisis fort: »Eine bildschöne Frau. Wie eine Fee, aber gleichzeitig sah sie sehr intelligent aus. Eine interessante Mischung. Ich konnte meine Augen kaum von ihr wenden.«
    Ned sah sich das Foto von Ginger Weiss genauer an. Sie musste wirklich ungewöhnlich attraktiv sein, wenn ihr Gesicht nicht so blass und schlaff war, wenn ihre Augen nicht diesen kalten, leeren, toten Ausdruck hatten.
    Mit einer eigenartigen Stimme, so als spräche er nun

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