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Schwarzer Mond: Roman

Schwarzer Mond: Roman

Titel: Schwarzer Mond: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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was hat das alles zu bedeuten?« murmelte Corvaisis.
    Sandy stand in der offenen Tür im Lichtschein aus dem Lokal. Ned trat zu ihr und schloss sie in die Arme. Er spürte, wie ein Schauer nach dem anderen sie überlief. Aber ihm entging, dass er selbst am ganzen Leibe bebte, bis sie sagte: »Du zitterst wie Espenlaub.«
    Ned Sarver hatte Angst. Mit geradezu hellseherischer Deutlichkeit spürte er, dass sie in eine Sache von kolossaler Bedeutung verstrickt waren, in etwas unvorstellbar Gefährliches, das für einige von ihnen -oder für alle - mit dem Tod enden würde. Er hatte eine Naturbegabung für alle möglichen Reparaturen und Hilfsmaßnahmen, aber diesmal hatte er es mit einer Kraft zu tun, der gegenüber er machtlos war. Was, wenn Sandy nun getötet wurde? Er war stolz auf sein Talent, aber selbst der beste Reparaturfachmann der ganzen weiten Welt konnte das Faktum des Todes nicht beseitigen.
    Zum erstenmal, seit er Sandy in Tucson kennengelernt hatte, fühlte sich Ned außerstande, seine Frau zu beschützen.
    Am Horizont ging der Mond auf.

KAPITEL V: 12. JANUAR - 14. JANUAR
    1. Sonntag, 12. Januar
    In seinem Alptraum konnte Dom nicht atmen. Ein enormer Druck lastete auf ihm. Er würgte, drohte zu ersticken. Er lag im Sterben.
    Er konnte nicht viel sehen; sein Wahrnehmungsvermögen war stark beeinträchtigt. Dann näherten sich zwei Männer, beide in weißen Schutzanzügen aus Vinyl mit dunkel getönten Helmvisieren. Einer der Männer trat an Doms rechte Seite und zog hastig die intravenöse Injektionsnadel aus seinem Arm heraus. Der andere Mann, links von Dom, fluchte über die kardiologischen Daten auf dem Monitor des Elektrokardiographs. Einer der beiden entfernte die Elektroden, durch die Doms Körper mit dem Messgerät verbunden war; der andere hob seinen Oberkörper an. Sie pressten ein Glas an seine Lippen, aber er konnte nicht trinken. Sie hielten seinen Kopf nach hinten, öffneten ihm den Mund und flößten ihm irgendeine Flüssigkeit ein.
    Die Männer unterhielten sich miteinander über Funkgeräte, die in ihre Helme eingebaut waren, aber sie beugten sich so dicht über Dom, dass er ihre Stimmen trotz der schalldämpfenden dunklen Plexiglasvisiere deutlich hören konnte.
    Einer der beiden sagte: »Wie viele sind vergiftet worden?«
    Der andere erwiderte: »Das weiß noch niemand so genau. Mindestens ein Dutzend, wie es scheint.«
    Der erste fragte: »Aber wer hat sie denn vergiften wollen?«
    Der zweite antwortete: »Dreimal darfst du raten!«
    Der erste: »Colonel Falkirk. Dieses Arschloch Falkirk.«
    Der zweite: »Aber wir werden es nie beweisen, diesen verfluchten Sauhund nie überführen können.«
    Harter Schnitt.
    Das Motel-Bad.
    Die Männer hielten Dom auf den Beinen, drückten sein Gesicht ins Waschbecken. Diesmal verstand er, was sie ihm sagten. Mit zunehmender Eindringlichkeit befahlen sie ihm, er solle sich übergeben. Das Arschloch Colonel Falkirk hatte ihn irgendwie vergiftet, und diese Männer hatten ihm irgendein Brechmittel eingeflößt, und nun sollte er sich von dem Gift, das ihn töten würde, befreien. Aber er konnte sich nicht übergeben, obwohl ihm sterbenselend war. Er würgte, ihm drehte sich der Magen um, er schwitzte aus allen Poren, aber er konnte das Gift nicht ausspucken.
    Der erste Mann sagte: »Wir brauchen eine Magenpumpe.«
    Der zweite entgegnete: »Wir haben keine Magenpumpe.«
    Sie drückten Doms Kopf noch tiefer über das Waschbecken. Der ihn zermalmende Druck wurde immer unerträglicher, und Dom konnte nicht atmen, heiße Wellen der Übelkeit überfluteten ihn, sein Schweiß floss in Strömen, aber er konnte sich nicht übergeben, er konnte nicht, konnte nicht. Und dann erbrach er sich doch noch.
    Schnitt.
    Wieder im Bett.
    Schwach, so schwach wie ein neugeborenes Kätzchen. Aber imstande zu atmen, Gott sei Dank! Die Männer in den Schutzanzügen hatten ihn gesäubert und fesselten ihn nun mit Gurten wieder an die Matratze. Der Mann auf der rechten Seite bereitete eine Spritze vor und injizierte Dom etwas, das offenbar den noch in seinem Körper verbliebenen Resten des Giftes entgegenwirken sollte. Der Mann links von ihm führte die intravenöse Hohlnadel wieder ein, durch die Dom mittels einer Dauertropfinfusion Drogen verabreicht wurden. Dom war stark benommen und konnte sich nur mit beträchtlicher Mühe bei Bewusstsein halten. Sie schlossen ihn wieder ans EKG an, und während sie all diese Arbeiten ausführten, unterhielten sie sich wieder.
    »Falkirk ist

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